Unser nächstes Ziel hieß Kongsdal Bådelaug, wieder ein Stellplatz an einem Yachthafen in der Nähe des Städtchens Mariager am gleichnamigen Mariager Fjord. Dieser Meeresarm ist mit 38 Kilometern der längste der Kimbrischen Halbinsel und damit auch der längste Jütlands (auch Dänemarks?). Das Städtchen Mariager wurde als lohnend beschrieben. Als lohnend stellte sich schon auf den ersten Blick der Stellplatz heraus: Mitten darauf stand ein Miniatur-Leuchtturm! Also, es handelte sich schon um einen vollwertigen Leuchtturm, der sicher früher auch Dienst getan hat, aber eben um einen im Mini-Format, verglichen mit seinen “großen” Brüdern. Und leider leuchtete er auch nicht mehr. Aber auch so war er eine Augenweide und wir mussten immer schmunzeln, wenn wir ihn sahen. Wir stellten uns mit Durchfahrbreite neben ihn und erfreuten uns an dem Anblick der Schiffe im Hafen von unserem erhöhten Stellplatz aus.
Ausgewiesen ist der Platz für 50 Mobile. Die würden auf der Schotterfläche aber keinen Platz finden! Bezahlen konnte man wieder per Automat (120 DKK), aber alternativ auch in bar in dem kleinen Bistro. Unsere Erfahrungen in der “Handbjerg Marina” ließen uns die zweite Variante wählen. Laut Bordatlas war der Strom inklusive. Wir stöpselten an und hatten Strom, bis zum nächsten Morgen um 8, als der Kühlschrank (der sich nicht automatisch umschaltet), mich wach piepste. Keine der vorhandenen Steckdosen an den verfügbaren Stromsäulen gab uns Strom!
Im Bistro waren schon die ersten Bootseigner, aber niemand sprach englisch. Einer der Männer bedeutete Uschi dann, mit ihm zu unserer Stromsäule zurückzugehen, er steckte (s)eine Servicekarte in einen Schlitz, orderte für zweimal 20 DKK Strom und erklärte Uschi mit ein paar Brocken Englisch, sie möge ihm 20 DKK geben und wenn wir nicht alles aufbrauchen, würde er den restlichen Strom schon selbst noch verbrauchen. Wir hatten also offensichtlich das noch vorhandene Stromvolumen unseres Vorgängers verbraucht!
Am nächsten Nachmittag, wir hatten uns gerade einen Kaffee gemacht und aßen diese unglaublich leckeren dänischen Zimtschnecken dazu, steuerte zielstrebig ein Paar auf unser Mobil zu. Freundlich lächelnd blieben sie vor unserer offenen Tür stehen, begrüßten uns auf deutsch, hießen uns willkommen in ihrem Yachthafen und fragten, als Clubbeauftragte für die deutschen Gäste, ob alles in Ordnung sei, ob wir irgendwelche Fragen oder Probleme hätten. Ja nun, ein paar Optimierungsvorschläge hätten wir! Es ergab sich eine längere nette Unterhaltung über die Optimierungen, über den Hafen, über Dänemark im Allgemeinen und im Besonderen. Sie leben und arbeiten beide schon seit Jahren in Dänemark, sind die einzigen Deutschen im Yachtclub und haben es sich zur Aufgabe gemacht, alle deutschen Gäste zu begrüßen. Eine nette Geste, wie wir finden! Während dieses Gespräches erfuhren wir auch, dass noch eine Zeltwiese zur Verfügung steht, falls der Stellplatz wirklich mal voll werden würde. Die war oben auf dem “Berg” mit tollem Ausblick über den Fjord.
Wir plädierten u. a. dafür, dass an dem Kassenautomaten eine besser verständliche Erklärung auf deutsch angebracht sein oder ein Flyer ausliegen sollte, aus dem ersichtlich würde, dass man beim Bezahlen per Kreditkarte diese Servicekarte erhält, mit der man an der Stromsäule dann den Strom aktivieren kann. Außerdem wäre es natürlich gut zu wissen, wieviel kWh man für 20 DKK bekommt. Da wir unseren Verbrauch ja kennen, könnte man dann vermeiden, dass der Kühlschrank mitten in der Nacht piepst. 😉
Gewundert hatten wir uns auch über die kleinen Holzschildchen, auf denen die Platznummern standen. Sehr viel Abstand war da nicht eingeplant. Jetzt kein Problem, da außer uns nur zwei weitere Mobile da waren, aber wenn es voll würde, würde es eng! Wir wurden darüber aufgeklärt, dass es sich hierbei gar nicht um die Nummern für die Stellplätze handeln würde, sondern um die Nummern für die Winterliegeplätze der Schiffe. Muss man ja nur wissen! Demnächst werden die Holzpflöcke im Sommer Stoffsäckchen übergezogen bekommen. 😉
56°41’3”N/10°4’14”E Kongsdal Bådelaug
written by Ingrid
photos taken with iPhone and with Canon EOS 600D
P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.
Hihihi – bis mindestens Ende Februar sind wir sicher in Marokko – und wenn es uns gefällt, bleiben wir länger 🙂
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Ich glaube Dänemark ist toll! Aber wir werden es wohl nicht bis dahin schaffen! Wir haben so in etwa unsere Jahresplanung für 2016 gemacht und wenn wir nicht wieder alle Pläne hinschmeissen, dann werden wir kurz vor Dänemark abdrehen nach Lübeck! Für uns ist die Distanz zu weit – wenn überhaupt schaffen wir es nach Cuxhaven und Hamburg und Lübeck und Berlin und dann wieder runter in den Süden ♥
Weiterhin schöne Reise Euch ♥
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Dann würdet ihr aber wirklich etwas verpassen!!! Dänemark ist doch nur 368km lang und bis ganz in den Norden muss man nicht unbedingt. Im Vergleich zu der Distanz Spanien-(Nord)Deutschland doch nur noch ein Fliegenschiss. 😉 Du wärest begeistert von den Stränden in Dänemark!
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Falls wir überhaupt bis nach Cuxhaven kommen oder Hamburg – dann überlegen wir das vielleicht nochmal (speziell nach Deinem Kommentar hier!) – aber ob wir überhaupt so weit kommen werden – das steht noch in den Sternen ♥
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Einfach früh genug losfahren! 😉
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