Rückschau

Wir sind wieder auf unserem Heimat-Campingplatz! Wie schön, Oscarlotta wieder in die Arme schließen zu können! Ein wenig gefehlt hat sie uns (besonders mir) ja schon.

Brombachsee Von Donnerstag bis Sonntag/Montag gab es noch das Herbsttreffen unserer Mobiso-Gruppe (= Mobilsolisten, also alleinreisende Wohnmobilfahrer/innen) am Kleinen Brombachsee. Radtour mit verpacktem HundWir waren 12 Mobile mit insgesamt 14 Insassen (so ganz genau nehmen wir es mit dem Alleinreisestatus nicht mehr, sonst dürften wir ja auch nicht teilnehmen). Ein vierbeiniges Mitglied in unserem Freundeskreis gibt es auch endlich wieder, dazu noch ein ganz süßes, eine kleine spanische Chica! Unser sehr kontaktfreudiger Brodo brachte einen US-Amerikaner samt amerikanischem Wohnmobil (in Deutschland gekauft) mit, den er am Tag zuvor auf einem Stellplatz kennengelernt hatte. Jerry freute sich, unverhofft so viele nette Mobilisten gefunden zu haben und wurde reichlich mit Deutschland-Tipps versorgt. Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten schön per Rad die beiden Brombach-Stauseen umrunden, incl. Einkehrpause. Der Campingplatz “Seecamping Langlau” ist empfehlenswert, am allerbesten war allerdings die selbstgemachte echt italienische Pizza in dem kleinen Verkaufsladen/Bistro. Wir waren gleich drei Abende dort!

BrombachseeBrombachseeBrombachseeBrombachsee

Auf der Fahrt zum Brombachsee waren wir noch kurz in Bad Windsheim im PhoeniX-Reisemobilhafen. Auch dort haben wir schon einmal ein Mobiso-Treffen gemacht, sind aber seit drei Jahren nicht mehr dort gewesen und waren entsprechend angetan von der Erweiterung des Platzes auf jetzt 110 Stellplätze. Schön gestaltet, mit Blick auf den kleinen See und das Thermalbad. Leider spielte das Wetter am Sonntag nicht so richtig mit, was sehr schade war für den großen Erntedank-Umzug, der buchstäblich ins Wasser fiel. Besonders bedauerlich, weil er nur alle zwei Jahre stattfindet und es am Tag vorher wunderbar sonnig und warm gewesen war!

PhoeniX-ReisemobilhafenPhoeniX-Reisemobilhafen (neuer Teil)Bad Windsheim (Kurpark)Bad Windsheim (Kurpark)Bad Windsheim (Kurpark)Thermalbad "Franken-Therme"

Und dann haben wir noch einen kleinen Stellplatz-“Geheimtipp” für die Wohnmobilisten unter euch, aber der kommt die Tage extra! Jetzt müssen wir uns erstmal wieder aklimatisieren.

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Werbung

Das 5. Rad am Wagen

Da war doch noch was??? Richtig, Big Fix müsste humpeln, wenn ein Radwechsel notwendig würde. Wegen der Zuladung war bei unserem Nissan bereits eine Auflastung mit Goldschmitt-Luftfederungen vorhanden. Verbunden ist die Auflastung mit einer anderen Reifengröße, wovon das Reserverrad allerdings nicht betroffen war. Bei einer Reifenpanne könnten wir mit dem Not-Reservereifen allenfalls langsam bis zur nächsten Werkstatt fahren und müssten dort warten, bis ein entsprechender Reifen besorgt worden wäre. Beim Kauf hatten wir als Zugabe ein vollwertiges Reserverad herausgeschlagen, das wurde im Kaufvertrag auch vermerkt. Diese Info wurde aber offenbar nicht weitergegeben, sodass wir bei Abholung im Juni in Kreuzwertheim immer noch das Not-Reserverad vorfanden. Wir einigten uns mit Herrn Tischer darauf, dass wir auf der Rückfahrt unserer Erprobungstour in Haßfurt bei der Nissan-Niederlassung “Storkan” (wo Big Fix herkommt) vorbeifahren würden und er die Info weitergeben würde. Jetzt war es soweit. Uschi rief im Autohaus Storkan an, um einen Termin zu machen. Dort wusste man von nichts! Einen Termin bekamen wir aber trotzdem zeitnah, auch für den fälligen Ölwechsel.

Haßberge Also fuhren wir nach Haßfurt, ein Städtchen, dessen Existenz uns bis dahin nicht bekannt war. Es gibt zwei Wohnmobilstellplätze dort. Der erste, den wir anfuhren, war vollbelegt und gefiel uns auch nicht wirklich. Der zweite ist als Großparkplatz ausgewiesen mit nur 12 Stellplätzen und wir befürchteten Schlimmes. Haßfurt Vor Ort zeigte sich dann, dass Wohnmobile und PKW bunt gemischt standen und nur an einer Seite des Platzes ein Wohnmobilzeichen hing. Die 6 Plätze waren natürlich schon belegt. Gegenüber war anhand der Größenmarkierung der Parkbuchten erkennbar, dass das die anderen 6 Plätze sein sollten, aber da dort kein Wohnmobilzeichen mehr hing, parkten hier PKW. Parallel zum Main standen hintereinander ebenfalls Mobile und es gab noch eine ausreichend große Lücke für uns. Einen schöneren Platz hätten wir gar nicht finden können! Direkt vor unserem Fenster zogen Frachtkähne und Hotelschiffe in rascher Folge vorbei. Später kam eine Frau zum Kassieren der Stellplatzgebühr (€6/Nacht, €1/Strom) und versicherte uns, dass man sich auf dem gesamten Platz hinstellen könne, wo man wolle.

Haßfurt (Wohnmobilstellplatz Festplatz Gries)Haßfurt (Wohnmobilstellplatz Festplatz Gries)Haßfurt (Mainblick)Haßfurt (Hotelschiff)     

Am nächsten Mittag bei der Firma Storkan stellte sich dann heraus, dass nicht nur der Ölwechsel, sondern der gesamte Kundendienst fällig war. Das würde dauern! Da wir ein paar Fragen zum Allradbetrieb hatten, der auf Rømø nicht ganz reibungslos funktioniert hatte, kam ein Mann und erklärte uns ausführlich und anhand einer extra angefertigten Zeichnung, wie solch ein Allradantrieb konzipiert ist, welche Schwierigkeiten es geben kann und was dann zu tun ist. Wie sich später herausstellte, der Chef persönlich. Im weiteren Gespräch bejahte er die Notwendigkeit eines Unterbodenschutzes und legte uns eine Rahmenverstärkung nahe. In seiner Werkstatt zeigte er uns, wie ein Unterboden nach ein paar Jahren ohne den entsprechenden Schutz aussieht und wie ein Rahmenbruch. Beides nicht schön. Dadurch, dass der Alkoven bei einer Aufsetzkabine ja nicht fest mit dem Trägerfahrzeug verbunden ist, so wie bei einem Alkovenmobil, werden beim Fahren durch Windeinfluss und die Fahrbewegungen starke Kräfte vom Aufbau auf den Rahmen übertragen. Ein übersehenes Schlagloch oder eine Bodenwelle kann dann irgendwann dazu führen, dass an der am meisten beanspruchten Stelle der Rahmen bricht. Dann wird es richtig teuer! Also werden wir der Empfehlung von Herrn Storkan folgen und Big Fix eine nicht ganz preiswerte Rahmenverstärkung spendieren. Und eine Hohlraumversiegelung. Dafür müssen wir Big Fix ohne Boxi für 14 Tage noch einmal nach Haßfurt bringen. Ja, so ist das mit den Folgekosten. Wie heißt doch der schöne Spruch? Auto fängt mit A(hhh) an und hört mit o(hhh) auf!

Wir hatten also ausgiebig Zeit, uns das Städtchen anzuschauen. Viel gibt es nicht, eine Geschäftsstraße und eine sehr schöne Kirche. Etwas außerhalb ein großes Gewerbegebiet mit allen Firmen, die man sich vorstellen kann. Als wir abends auf unseren noch freien Stellplatz zurückkehrten (MIT dem neuen Reserverad), wurden wir von einem älteren Herrn angesprochen, woher wir denn das Auto hötten. Etwas genervt fragte ich ihn, was er denn unter Auto verstehe, den PKW oder alles. Na, ob wir den Nissan von Storkan hätten? Ja, haben wir. Das bin ich, meinte er lakonisch und dann folgte ein nettes, angeregtes Gespräch mit dem Seniorchef, der genau gegenüber wohnt und am Tag zuvor von seinem Wohnzimmerfenster auf unser Gespann geschaut und zu seiner Frau gesagt hatte, dass ihnen “so etwas” doch auch genügen würde. Sein Sohn fährt “so etwas” übrigens auch.

StadttorWallfahrtskirche Hl. Jungfrau MariaWallfahrtskirche Hl. Jungfrau MariaWallfahrtskirche Hl. Jungfrau MariaRitterkapelleRitterkapelle  ehem. Bürgerspital "Zum Heiligen Geist"

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Der Schatz am Silbersee

Fast wären wir wirklich verostet. Nicht einmal zum Blogartikel schreiben hat es gereicht! 😉 Schließlich haben wir uns aber doch losgeeist von Luise und ihrem Seefahrer und sind weitergefahren.

Bad Gandersheim Bad Gandersheim war unsere nächste Anlaufstelle, der Stellplatz ist ganz okay, ein wenig schief, aber ruhig und mit V/E-Station, Strom per Automat und €7/Nacht. Wir blieben zwei Nächte, liefen durch das Städtchen mit seinen schönen Fachwerkhäusern und gingen endlich mal wieder zum Friseur, der uns in Dänemark zu teuer gewesen war.

Bad Gandersheim

Und dann ging es zum Silbersee! Indianer gibt es hier zwar nicht, dafür aber einen Schatz in Form eines netten kleinen “Vergnügungsparks”. Erlebniswelt Silbersee heißt der und liegt in Frielendorf in der Nähe von Homberg (Efze). Geboten wird: 1 Stellplatz für 50 Mobile (€10 plus €2/Strom), 1 Kletterpark, 1 Wellness-Paradies, 1 Bobbahn, 1 Silbersee-Alm, 1 Bootsverleih, 1 Streichelzoo, 1 Veranstaltungsscheune, 1 Mini-Eisenbahn UND natürlich der See, den man bequem zu Fuß umrunden kann. Unterwegs lernt man von Schautafeln, welche Fische (angeblich) dort leben. Ein großes Ferienhausgelände gibt es auch noch. Der Stellplatz ist zum Glück so weit von all dem entfernt, dass man von dem Trubel, der mindestens in der Hauptsaison herrscht, nichts mitkriegt. Wir haben uns alles angeschaut, den mutigen Kindern auf der Wasserrutsche, die hier “Nautic-Jet” heißt, zugeschaut und waren, da ja bereits Nachsaison ist, auf dem Stellplatz fast alleine. Die Rutsche war nur für Kinder ab 5 Jahren, ab 1,20m Größe und bis 90kg Gewicht. Das sorgte bei einem kleinen Mädchen für dicke Tränen, da ihm bei der Größenmessung noch einige wenige Zentimeter fehlten. Das Versprechen ihres Vater, man werde im nächsten Jahr wiederkommen, konnte die Kleine nicht trösten!

SilberseeSilberseeWellnessParadies SilberseeWellnessParadies SilberseeWellnessParadies SilberseeBootsverleihStreichelzooFerienhäuserBobbahnBobbahn 

rückwärts bis ganznach obenund im freien Flugwieder runter

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Luise und der Seefahrer

Das ist eine lange Love-Story. Unsere Freundin Luise und ihr Mann haben vor vielen, vielen Jahren ein wunderbares altes Fachwerkhaus AUF dem Deich in Osten an der Oste gekauft, es renoviert, erweitert und über Jahre als “Flusshotel Seefahrer” betrieben. Dann starb Luises Mann, sie verpachtete mit wechselhaftem Erfolg. Jetzt endlich scheint sie einen Pächter gefunden zu haben, der es ernst meint. Im 2. Jahr ist der Seefahrer zu neuem Leben erwacht und auf unserer Tour nach/ab Nordstrand fuhren wir dort vorbei. Unser Lieblingsplätzchen war reserviert, wir standen wieder direkt an der Oste. Hier braucht man nicht viel mehr als dem Fluss zuzuschauen, wie er mal in die eine und mal in die andere Richtung fließt. Die Oste ist, als Nebenfluss der Elbe, kurz bevor die in die Nordsee mündet, ein Tidenfluss. Wer das nicht weiß, ist verwirrt! Ein Freund, der dort auf Luises Grundstück ebenfalls schon einige Tage war, hat den Ausdruck “verosten” geprägt. Ja, das kann man hier wunderbar: Verosten an der Oste. Wir haben uns, außer an den wunderschönen Sonnenuntergängen und der himmlischen Ruhe, darüber gefreut, den Seefahrer wieder hell erleuchtet zu sehen!

Osteblick nach linksOsteblick hinten rausOsteblick nach rechts  Osteblick am Abend OsteblickOsteblickOsteblickOsteblick

Wer mehr über die Geschichte vom Seefahrer und der Mocambo erfahren möchte, kann “hier” noch einmal in unseren früheren Berichten nachlesen.

MocamboSeefahrerSportbootanleger SeefahrerSportbootanleger SeefahrerBlick von der Oste zum Seefahrer

Zur Homepage geht es “hier”.

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Lütt Moor

Nordstrand und Nordstrandischmoor Eines Morgens, als Uschi die Brötchen in der Rezeption abholte, wurde sie von Axel Bertram gefragt, ob wir schon Pläne für den Tag hätten. Jeiiiin, warum? Ob wir Lust auf einen Ausflug nach Lütt Moor hätten? Nach wo? Na, nach Nordstrandischmoor, die Hallig, die zur Gemeinde Nordstrand gehört. Frau Mölck, die den Vortrag am Donnerstag gehalten hatte, wolle mit den Gästen ihrer Pension “Nis Puk” dorthin fahren und würde interessierte Wohnmobilisten mitnehmen. Wir bräuchten auch nicht selbst zum Treffpunkt zu fahren, es gäbe genug PKW. So eine Chance muss man natürlich ergreifen! So wurden wir mit dem Stellplatzbus, der sechs zusätzliche Sitzplätze hat, chauffiert. Es gibt drei Möglichkeiten, die Hallig Lütt Moor, wie sie von den Einheimischen genannt wird, zu erreichen: 1. zu Fuß durch das Wattenmeer, Lorendamm nach Lütt Moor2. per Lorenbahn und Adler-Schiff 3. mit einem Schiff der Adler-Flotte. Eine Wattwanderung schied wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit und anderer Gegebenheiten aus, die Lorenbahn darf nur Arbeiter und Halligbewohner sowie Urlauber (es gibt drei Ferienwohnungen dort) befördern.
LorenbahnLorenbahn

Die circa 180ha große Hallig Nordstrandischmoor liegt nördlich von Nordstrand. Ursprünglich war Lütt-Moor (= kleines Moor), wie Nordstrandischmoor auch genannt wird, ein Hochmoor auf der ehemaligen Insel Strand. Es wurde hier Torf abgebaut. Nach der Sturmflut von 1362, bei der die Insel Strand zerstört wurde, war dieses Moor dem Meer ausgesetzt und überschlickte. Auf der damals 500ha großen Hallig entstanden 16 Warften und sogar ein Kirche wurde gebaut. Bei der Weihnachtsflut von 1717 wurde viele Häuser und die Kirche zerstört. Übrig blieben 4 Warften, die auf einem stets weiter zusammensackenden Moorboden stehen. Heute leben auf der Hallig in drei Häusern 24 Menschen, davon 9 Kinder. Die schulpflichtigen unter ihnen werden auf der Schulwarft in einem gemeinsamen Klassenzimmer von einem Lehrer parallel unterrichtet. Nachdem die Kirchen auf der Hallig immer wieder zerstört wurden, dient jetzt der Schulraum auch als Raum für den Gottesdienst.

Lütt MoorSchulwarftSchulwarftSchulwarft

Nach unserer Ankunft wurden wir von einem der jüngeren Bewohner, einem 14-jährigen jungen Mann, mit Trecker und Viehanhänger über die Hallig gefahren. Viehtransport ;-)Immer wieder stiegen wir aus, liefen ein paar Schritte und bekamen von Frau Mölck interessante Erläuterungen zu Küstenschutz, Deichpflege, Sturmfluten, Überflutungen, Landgewinnung etc… Zum Beispiel gibt es jedes Jahr im Sommer “Pensionsschafe”, die vom Festland auf die Hallig gebracht werden, um dort das Halliggras kurz zu halten und den Boden der Salzwiesen zu befestigen.

LüttMoorSalzwiesenKüstenschutzLüttMoorKüstenschutz durchLahnungenKüstenabbruch

Es ist sehr viel Arbeit damit verbunden, die Halligen zu erhalten und man muss wohl besonders “gestrickt” sein, um so viele Entbehrungen und Unbequemlichkeiten freiwillig auf sich zu nehmen. Mehrmals im Jahr, besonders in den Wintermonaten, ist “Land unter”. Die Warften wurden im Laufe der Jahrzehnte immer weiter erhöht, seit der letzten großen Sturmflut von 1962 gibt es laut Gesetz in jedem Haus im Obergeschoss einen sturmflutsicheren Schutzraum in Stahlbetonbauweise. Dort müssen die Bewohner ausharren, bis die Sturmflut vorbei ist, denn weder auf dem Seeweg noch durch die Luft könnten sie evakuiert werden. Ebenfalls erst seit den 1960er-Jahren werden die Halligen vom Festland durch Wasserleitungen mit Trinkwasser versorgt. Bis dahin musste für Mensch und Tier Regenwasser gesammelt werden, das immer wieder entweder zu verdunsten oder zu versalzen drohte. Strom gibt es auf Lütt Moor auch erst seit 1975!

Obwohl seit 1926 auf dem Friedhof der Hallig keine Beerdigungen mehr stattfinden, ist er durch einen umlaufenden Schutzgraben gut erhalten und kann begangen werden. Es ist ein besonderer Friedhof mit flach in den Rasen gelegten Grabsteinen, so dass diese bei Sturm nicht umwehen können.

FriedhofGrabsteine

Die Halligbewohner haben unseren vollen Respekt für ihre Entscheidung, das Land ihrer Väter und Vorväter trotz der großen Gefahren und Strapazen nicht verlassen zu wollen. WIR könnten und wollten so nicht leben. So schön und idyllisch es uns an diesem Ausflugstag bei Sonne, Wolken, Wind auch erschien.

Wolken, Wind und MeerLütt Moor

written by Ingrid
photos taken with iPhone and with Canon EOS 600D

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Nordstrand

(Alt-) Nordstrand

Wie die Halbinsel Nordstrand einst aussah und wie sie durch eine verheerende Sturmflut zu ihrer jetzigen Größe verkleinert wurde, erfuhren wir auf dem Infoabend in der Veranstaltungsscheune des Stellplatzes “Womoland”. Sehr gut beschrieben ist es auch auf der Homepage des Stellplatzes, “hier” nachlesbar. 7 Flaggen = 7 KögeAuf einer unserer Radtouren kamen wir an einer Ansammlung von 7 steinernen Flaggen vorbei, jede steht für einen der sieben Köge, aus denen die jetzige Halbinsel besteht. Nach der “2. Manndränke” 1634 begann man 20 Jahre später, durch Eindeichung und Entwässerung dem Meer fruchtbares Land abzutrotzen. So entstand ein Koog nach dem anderen, der letzte, der Pohnshalligkoog, auf dem der Stellplatz liegt, wurde erst 1925 fertig. Aus dem ersten, ca. 2,6km langen niedrigen Damm zum Festland, der ausschließlich dem Küstenschutz diente und den Fußgänger nur bei Niedrigwasser begehen konnten, erfolgte 1933/35 der hochwasserfreie Ausbau des Nordstrander Dammes. Eine rund 4,3 Kilometer lange Straße (einschließlich der Auffahrtrampen) verbindet seitdem Nordstrand mit dem Festland.

St. Vinzenz Wir fuhren brav alle touristischen Sehenswürdigkeiten ab, die aufgelistet waren (sehr viele sind es ja nicht!). Auf der Suche nach der ältesten Kirche von Nordstrand fuhren wir auf dem Engländer Deich durch England (England=enges Land) und das gleich dreimal!!! Gefunden haben wir eine sehr schöne alte Dorfkirche, St. Vinzenz.

St. VinzenzSt. VinzenzSt. Vinzenz

Den “Pharisäerhof”, wo angeblich der berühmte Kaffee mit dem Rum, versteckt unter der Sahnehaube, erfunden wurde, haben wir nicht besucht (Rum am frühen Nachmittag ist nicht so hilfreich bzw. es war nicht kalt genug, um es zu rechtfertigen), dafür aber die alte Holländerwindmühle, 1888-1889 erbaut. Dort hat man sich, dem Namen sei Ehre, auf Windbeutel spezialisiert. Und die waren wirklich hervorragend gefüllt, außer mit Wind.

"Engel-Mühle""Engel-Mühle""Engel-Mühle"Windbeutel in der "Engel-Mühle"

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Womoland

Dänemark haben wir zwar nun verlassen, aber das bedeutet nicht, dass unsere “Sommertour” schon zu Ende ist, auch wenn der Sommer nun eher ein Spätsommer und manchmal auch schon ein Herbst ist. Uschi wollte gerne mal wieder nach Nordstrand. Dort gibt es außer ein paar Campingplätzen auch zwei Stellplätze. Wir fuhren erst einmal zu dem weiter entfernten am Süderhafen, um auch schon einen ersten Eindruck von der Halbinsel zu bekommen. Aber dort gefiel es uns nicht, es waren zwar Stellplätze frei, aber der Platz war auf der einen Seite durch eine hohe Mauer begrenzt und auf der anderen durch ein Haus. Fernsicht gleich Null, da sind wir besseres gewöhnt! WomolandAlso zurück und zum Stellplatz “Womoland” kurz vor dem Damm nach Husum. Hier sah es erfreulich anders aus! WomolandGroßzügig angelegte Plätze auf Schotter, teilweise mit einem Extra-Rasenstück, teilweise an einem kleinen Teich gelegen. Freie Sicht in drei Richtungen und zur Entspannung kann man die Schafe auf dem (Innen-) Deich beobachten.

WomolandWomolandWomoland

Wir wurden sehr freundlich von einem der beiden Betreiber begrüßt, bekamen gleich einiges an Info-Material in die Hand gedrückt und die wichtigsten touristischen Infos erklärt. Nachdem wir uns einen Platz ausgesucht hatten, kam Axel Bertram mit einer Speisekarte bei uns vorbei und fragte, ob wir etwas bei dem Fischlieferanten bestellen möchten, der bei Bedarf jeden Spätnachmittag Fischbrötchen oder auch ganze Fischgerichte anliefert. Bei der Gelegenheit besichtigte er gleich Boxi von innen, da er schon in der Rezeption großes Interesse an dieser Art von “Wohnmobil” bekundet hatte. Sein Partner und er betreiben den Platz schon seit knapp 10 Jahren, geöffnet ist er bis Ende Oktober, dann noch einmal über Weihnachten und Silvester und wieder ab Mitte März. In der freien Zeit fahren die beiden gerne ebenfalls mit ihrem Wohnmobil los.

Womoland (Scheune und Rezeption) WomolandWomolandWomolandWomoland

Außer den 44 Stellplätzen gibt es 3 Appartements, eine große Veranstaltungs-Scheune (mittwochs und samstags Grillabende, donnerstags Infoabend Nordstrand, Weinproben, Konzerte etc.), einen Gastraum “Kuhstall” und eine kleine, aber nette Aussenterrasse. Nicht nur die Sanitärräume sind mit einem Sinn für Details liebevoll gestaltet und sehr sauber. Auf diesem Platz fühlt man sich gleich zu Hause!

WomolandWomoland (Sanitär etc.)Womoland (Sanitärraum)Womoland (Duschen)Womoland (Dusche)Womoland (Sanitärräume)WomolandWomoland (kochen und spülen)Womoland (spülen)Womoland (WC-Entsorgung OHNE Chemie)Womoland (Entsorgungsstation)

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Visit Denmark

DK Wie schön Dänemark ist, haben wir auf unserer Reise wieder einmal festgestellt und konnten diesen persönlichen Eindruck vielleicht an euch weitergeben. Für uns bietet dieses kleinste der skandinavischen Länder so viel, dass es eine echte Alternative zu den um einiges weiter entfernten und um einiges teureren Brüdern/Schwestern Schweden, Norwegen, Finnland darstellt. Aber das mag bei jedem von euch anders sein! Norwegen hat natürlich spektakulärere Fjorde, Schweden hat mehr Seen und die Schärenlandschaft, Finnland unendliche Wälder. Dänemark hat von allem ein wenig in kleinerem Format, sozusagen der Landesgröße proportional angepasst. 😉 Wir waren damit zufrieden und haben ja sogar nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche Dänemarks bereist.

Ein paar Besonderheiten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) möchten wir mal auflisten:


 
– Die Duschen auf Camping- und sogar Stellplätzen sind sehr oft richtige “Familienbäder”, es gibt außer der Duschmöglichkeit ein Waschbecken sowie ein WC. Und dies nicht nur in ein- oder zweifacher Ausführung, sondern zahlreich oder sogar ausschließlich. Darüberhinaus natürlich noch nur WCs und auch noch Einzelwaschkabinen.

– An sehr vielen öffentlichen Badestellen gibt es Toilettenhäuschen und oft auch ein Picknick-Ensemble (Tisch mit Bänken).

Picknickecke

– Viele Camping- und Stellplätze bieten kostenloses und schnelles WLAN an.

– Eine dänische SIM-Karte für Internet über Mobilfunk kann man als Ausländer zwar in den Mobilfunkläden kaufen, aber auch nur dort wieder cash aufladen, da ausländische Kreditkarten bei dem Versuch einer Aufladung online nicht akzeptiert werden (ohne festen Wohnsitz in Dänemark).

– Schon ab Mitte August beginnt die Nebensaison mit teilweise erheblichen Preisunterschieden bei Campingplätzen, außerdem wird ab da die ACSI-Karte wieder akzeptiert.

– Die Preise, die unter denen von Rest-Skandinavien liegen, sind im deutschen Vergleich trotzdem teilweise “gesalzen”. Das betrifft z. B. Coca-Cola (1l=3,15€) und Eis (Kugel nicht unter 2,50€). Sogar das landestypische Softeis gibt es in der kleinsten Ausführung nicht unter 22DKK (2,97€). Restaurantbesuche sind, im Vergleich zu deutschen Preisen, dermaßen überteuert, dass wir kein einziges Mal essen gegangen sind.

– Einige für uns wichtige Lebensmittel sind nur schwer zu bekommen, z. B. Kondensmilch, H-Milch, aromatisierter Tee. Eine Hilfe ist, dass es auch in Dänemark überall Aldi und Lidl gibt, allerdings ist das Angebot sehr stark auf die Vorlieben der Dänen abgestimmt (nicht so wie in Spanien, wo diese Ketten sehr deutsch-orientiert sind). Sehr enttäuscht war ich, als Käseliebhaber, von der SEHR eingeschränkten Käseauswahl. Cheddar gibt es in zig Variationen (mag ich nicht), darüberhinaus Emmentaler und Streichkäse. Nirgendwo haben wir in den Supermärkten eine Käsetheke mit Käse am Stück gesehen, wie es in Deutschland Standard ist. MeiereiEinmal hatten wir das Glück, auf unserer Strecke an einer Meierei vorbeizukommen. Dort konnte man von allen angebotenen Sorten probieren (Würfelchen in Plastikschälchen). Das taten wir ausgiebig (war noch vor unserem Frühstück!). Aber wir haben dann auch ausgiebig gekauft!

Meierei Meierei

– Die kilometerlangen Sandstrände, die streckenweise mit Autos befahren werden können und dürfen, sind toll. Die kilometerlangen Sandstrände, die NICHT mit Autos befahren werden können und dürfen, sind besonders toll!!!

– Die Sprache ist einigermaßen leicht verständlich, wenn man sie liest – und absolut unverständlich, wenn man sie hört. NO CHANCE!!!

Unser Fazit: VISIT DENMARK – jederzeit gerne wieder!!!

Unsere Reiseroute:

Reiseroute

written by Ingrid
photos and video taken with iPhone, map taken by Uschi

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Kommandørgård und Hattesgaart

Rømø Wir waren also noch einmal auf Rømø und Zeit hatten wir auch. So fuhren wir mal in den Norden der Insel, dieser Teil fehlte uns noch. Wieder gab es eine Reihe alter Bauernhäuser mit schönen Gärten, teilweise bewirtschaftet, und sonst nicht viel. RømøEine Schotterstraße führte Richtung Meer, am Ende durfte man den Deich aber unter Lebensgefahr nicht betreten, militärisches Sperrgebiet! Auf der Hinfahrt hatten wir einen Hinweis auf ein Museum gesehen, dort hielten wir jetzt an.

Kommandørgård

Es stellte sich heraus, dass es sich um einen aus dem Jahr 1749 stammenden Erbhof einer wohlhabenden Kapitänsfamilie handelte, den Kommandørgården, Kommandørgårdüber 12 Generationen derselben Familie weitervererbt. Die männlichen Mitglieder fuhren allesamt zur See (Jungen schon ab 6 Jahre), waren den Winter über auf Walfang und die Frauen waren Alleinversorger und alleinverantwortlich.

KommandørgårdKommandørgård

Wir schauten uns in dem Gebäude um (Eintritt frei) und bestaunten das präparierte Skelett eines Wales. Diese Zähne!!!

Kommandørgård-MuseumKommandørgård-MuseumKommandørgård-MuseumKommandørgård-MuseumKommandørgård-MuseumKommandørgård-Museum

Danach brauchten wir selbst etwas zwischen die Zähne! Es gab zwar auch ein kleines Museums-Café, aber uns zog es noch einmal in das hübsche Hattesgaart-Café. Wir hatten den Betreibern eine eMail geschickt mit einem Link zu unserem Bericht über ihr Antik-Café und sie hatten sich nett bedankt und uns jederzeit erneut willkommen geheißen. Hattesgaard-CaféDieses Mal war das Wetter nicht so schön wie bei unserem ersten Besuch, draußen sitzen wäre zwar möglich, aber nicht gemütlich gewesen. So fanden wir das Café, eigentlich ja den Verkaufsraum, vollbesetzt. Randi bot uns an, einen weiteren mit Dekosachen belegten Tisch freizuräumen, aber in der 1. Etage gab es auch noch Sitzmöglichkeiten inmitten von antiken Gegenständen. Der Kuchen war wieder köstlich und als “Belohnung” für die Werbung in unserem Blog bekamen wir noch zwei leckere Mohrenköpfe geschenkt. Einen schöneren Abschluss unserer Dänemark-, besser Jütlandrundreise hätten wir uns nicht wünschen können!

Hattesgaard-CaféHattesgaard-CaféHattesgaard-CaféHattesgaard-CaféHattesgaard-Café

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.