Vom Campingplatz am Ponderosa-See (Ponderosa Pines Campground) fuhren wir zu den Blumentopf-Felsen! 😉 Die sind DIE Attraktion in der Gegend der Chignecto Bay, dem nordwestlichsten Zipfel der Bay of Fundy. Wir wollten, wie bei unserem Balancing Rock, einfach hin marschieren und glaubten, dass es, wie in Europa üblich, einen schönen Weg durch den Wald dorthin geben würde. Es waren nämlich nur 2-3 Kilometer! Aber – wir sind ja in Nordamerika!!! “By feet??? No, only along the road.” Also FUHREN wir along the road. Vor Ort stellte sich heraus, dass das ganze Gebiet eingezäunt ist und nur zu bestimmten Zeiten geöffnet wird. An den riesigen Parkplätzen war schon zu erkennen, dass zumindest in der Hauptsaison hier richtig Betrieb sein muss. Es gab einen Extra-Parkplatz nur für Trailer, Truck Camper, RVs und Fifth Wheelers. Wir sind halt in Nordamerika! Man wollte von jeder von uns uns am Kassenhäuschen 8 CAD (€5,53). Um 2 Dollar ermäßigt, weil wir Rentner sind und die Eintrittskarten galten für zwei Tage! Da kann man doch echt nicht meckern!!!
Es gibt ein Information Center mit angeschlossenem Gift Shop und Restaurant, einen Kinderspielplatz, mehrere “designed” Raucherbereiche (überdacht!), einen Shuttle-Service (2 Dollar extra) und schön angelegte Waldwege und Treppen zu verschiedenen Aussichts-Plattformen über dem Meer. Wir hatten Glück mit den Gezeiten, Ebbe war gerade zur Nachmittagszeit. Drei Stunden vor und zwei Stunden nach Niedrigwasser kann man auf den Strand. Den Unterschied sieht man auf dieser Illustration:
Mit uns strömten etliche andere Besucher auf den Meeresboden, die sich entweder an den interessanten Stellen in Positur stellten, um sich fotografieren zu lassen oder den Selfie-Stick bemühten. Ein Foto OHNE Menschen war schwierig bis unmöglich, aber je weiter wir nach hinten liefen, desto größer wurden unsere Chancen. Ein junges chinesisches Paar stellte sich auf jeden begehbaren Felsen, entweder sie oder er, streckte die Arme gen Himmel, das Gesicht der Sonne entgegen und lächelte selig. Kurzer Kontrollblick, ob das Foto schon gemacht war und gegebenenfalls noch einmal von vorne! 😉
Die Blumentöpfe sind wirklich beeindruckend, wenn sie ganz zu sehen sind! Genauso die Felswände. Alles stammt wieder aus der Zeit von vor 300-200 Millionen Jahren. Der ständige Wechsel der Gezeiten, Stürme und raue See verformten den weichen Sandstein über diese unvorstellbar lange Zeit so:
Eine Schulklasse Halbwüchsiger war auch dort. Und interessanterweise schienen sogar diese jungen Leute beeindruckt gewesen zu sein von dem, was sie sahen. Obwohl natürlich bei den Mädels das gegenseitige Fotografieren vorrangig war und bei den Jungs das Erklettern der Felsen, bevorzugt hinter den Absperrbändern! So ganz ohne war das nicht, auch dort, wo nicht mit Bändern und gelben Tafeln auf Gefahr von oben hingewiesen wurde, hätte jederzeit Geröll herunterkommen und treffen können. Bei den Schadenersatzsummen, die in Nordamerika erstritten werden, wird die Gesellschaft, die dieses Unternehmen betreibt, wohl pro Monat sehr hohe Versicherungsbeiträge leisten müssen.
Am meisten verwirrt das Wasser, das nicht, wie gewohnt, blau ist, sondern rot! Vielleicht fände man es schön, wenn man nichts anderes kennen würde?
written by Ingrid
photos taken with Canon EOS 600D and with iPhone
P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.
Diese Felsenküste ist sehr beeindruckend. Wir haben letzten Herbst ganz ähnliche Felsen gesehen, allerdings in der Auvergne, etliche hundert km von der Küste entfernt, die Cheminée des fées bei Issoire. Hier war vor Urzeiten ein Meer und jetzt kann ich mir die Entstehung viel besser vorstellen.
Danke für eure schönen Berichte, ich reise weiter mit.
LGElfie
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Dankeschön Elfie! Ja, wir finden so etwas auch total faszinierend, egal wo. Wenn ihr wirklich nach Dänemark fahrt, müsst ihr unbedingt auf die Insel Fur! Lies aber vorher bei uns noch einmal nach (in diesem Blog).
Liebe Grüße zurück!
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Grundsätzlich finde ich es in diesem Fall sogar recht passend wenn Leute im Bild zu sehen sind – dadurch bekommt man einen Eindruck von der Größe des Areals und der Höhe der Felsstrukturen.
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Ja, so gesehen hast du Recht! Hast du Uschi vor Glooscap gesehen (im Beitrag Parrsboro)? 😉
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Ja, ich mußte an meine „Erste-Klasse-Fibel“ denken: Der Riese Timpetu [ .. der hat im Schlaf ’ne Maus verschluckt, die sitzt ihm jetzt im Bauch und druckt .. ] – der behandelnde Doktor war etwa so groß wie Uschi ;c)
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Na, hoffentlich war die „Operation“ erfolgreich!!! 🙂
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