Blue Hill Peninsula

Sind wir gerade im Paradies? Oder im Dschungel? Oder beides??? Egal – da, wo wir seit zwei Tagen sind, ist es traumhaft schön! Wir suchten nach einer Möglichkeit, dem Trubel des bevorstehenden 4. Julis zu entgehen. Independent Day, DER Feiertag in den USA. Mit den Feierlichkeiten zum 4. Juli erinnern die Amerikaner an die Verabschiedung der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776. Die 13 Kolonien in Amerika sagten sich damals von der britischen Krone los, verabschiedeten eine eigene Verfassung. Seit 1941 ist das Datum zum offiziellen Feiertag erhoben worden. Der Nationalstolz ist ja hier sowieso sehr verbreitet und es hängen genug Flaggen überall herum, aber um den 4. Juli wird das, obwohl fast nicht mehr möglich, noch einmal getoppt. Wir haben das vor drei Jahren schon einmal miterlebt, es ist wirklich beeindruckend. Und es wird überall mehr als voll auf den Campingplätzen! Wir fuhren weg von den Küste ins Hinterland, in die Pampa. Oceanfront Campground BrooklinAber dort gefiel es uns nicht gut genug, um eine Woche dort zu verbringen. Mitten im Wald, zwar an einem kleinen See, aber es ist hier ja nicht so wie in Deutschland, dass rund um den See ein Spazierweg führt. Allenfalls ein Kayak hätte man mieten können. Also befragte Uschi noch einmal unsere Allstays App und wurde fündig. Ein kleiner Campground mit einem interessanten Namen am letzten Zipfel der Blue Hill Peninsula, einer Halbinsel südlich von Bangor. Oceanfront Camping @ Reach Knolls 🙂

Wir wurden, wie immer, sehr freundlich begrüßt von einer älteren Dame in Arbeitsklamotten, Carol, der Mama von Lori, der Chefin, wie sich herausstellte. Es ist ja üblich hier, sich mit seinem Vornamen anzureden. Beide Frauen waren absolut fasziniert davon, dass wir unser eigenes Mobil dabeihaben. Besonders Lori konnte gar nicht genug erfahren und fragte Uschi fast ein Loch in den Bauch, als die ihr erzählte, dass sie jahrelang bei Freunden auf deren Campingplatz geholfen habe. Lori betreibt ihren Campground nämlich erst in der zweiten Saison. Sie hat Jahre in Seattle gelebt, kam dann “nach Hause” zurück und fing an, das große Waldgrundstück ihrer Großeltern in einem Campingplatz zu verwandeln. Und das hat sie mit soviel Liebe, Phantasie und Ausdauer gemacht, dass ein kleines Paradies entstanden ist. Es sind nur 40 Plätze, einer lauschiger als der andere, mit Strom, aber ohne Wasseranschluss. Dafür gibt es Wasserstellen am Weg, so, wie in Deutschland üblich und mehrere Toilettenhäuschen mit “Plumpsklos” (richtig Komposttoilette). Nein, die sind nicht eklig und sie riechen auch nicht unangenehm!!!

ToilettenhäuschenKomposttoilette

Im Empfangsgebäude gibt es Kaffee zu jeder Tageszeit, Loris Büro, viel Informationsmaterial, Kochtöpfe zum Ausleihen, um Lobster zu kochen (tun wir nicht!!!) und zwei Duschräume. Eine Außendusche ist gerade im Bau. In zwei großen Edelstahlbecken kann man spülen, an der Dumping Station ent- und versorgen. Also alles da, was man/frau braucht! Dazu noch ein Schaukelseil und eine Gemeinschaftsgrillstelle. Aber natürlich hat jeder Stellplatz auch seinen eigenen fire pit!

EmpfangsgebäudeSTOPSpülbeckenDumping StationRezeptionInfomaterial und KaffeeKochtöpfe für HummerDusch- und Waschraumtagesaktuelle Informationen

Lori hatte noch genau zwei freie Plätze, alles andere war belegt oder reserviert! Mit einem Golfkart fuhr sie uns über das Gelände, der eine Platz gefiel uns nicht so recht und der andere hatte noch keinen Stromanschluss, der aber für den Nachmittag versprochen wurde. Wifi war an beiden nicht verfügbar, das gibt es nur im Empfangsgebäude oder davor. Der Platz 1 wäre noch zu haben, aber erst ab morgen. Ob es ein Problem für uns sei, diese Nacht auf einem anderen Platz zu stehen? Wir sahen uns Platz 1 an. Nein, kein Problem! Platz 1 wollten wir unbedingt haben!!! Das Allerbeste an Platz 1 ist, dass das Wifi bis dorthin reicht! 😉 Und es ist das schnellste Internet, das wir jemals hatten, nicht nur hier in Amerika!

Platz 1Wäscheleinefire pitpicknick tablefire pitFeuerchen  im DschungelGemeinschaftsfeuerstelleUschi und Lori   SchaukelstrickSchaukelstrick

Das Allerbeste am gesamten Campground, außer Lori und ihrer Mama, ist der Zugang zum Atlantik. Das Grundstück ist nämlich ein Wassergrundstück! Ein gut gemachter Treppensteg führt zum Strand runter, der aus Milliarden von Steinen, Kieseln und größeren und kleineren Felsen besteht.

Weg zum Strandlange Rampe zum Strandder Strand bei NiedrigwasserKieselstrand14°C!!!dekorierte Barfußschuhe ;-)

Leider kann man nicht allzuweit laufen, über die Steine oder durch das Wasser (14°C!), weil an der einen Seite ein Privatgrundstück mit Bootssteg anschließt und auf der anderen eine unüberwindbare Felslandschaft. Und die hat es in sich! Wir haben nun ja schon die verschiedensten Felsformationen gesehen, aber noch nie ein steinernes Gebilde, dem man ansieht, dass es vor Millionen von Jahren als Lava geflossen ist, bis es vom Wasser gestoppt wurde.

SteineSteineSteine  SteineSteine  Steine

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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