Es ging also weiter die Küste entlang. Wir waren nun ja schon ganz oben auf dem “Kopf” der Gaspé Peninsula und in sanftem Bogen ging es “um die Kurve” Richtung Gaspé, der gleichnamigen Hauptstadt. Und dann lockte uns ein Schild am Straßenrand, das aufforderte, einen Leuchtturm zu “entdecken”. Leuchtturm geht immer!!! Die Zufahrtsstraße, von der wir nicht wussten, wie lang sie sein würde, bestand aus Schotter und war genauso bergig wie die Landstraße. Gut, dann würde Big Fix jetzt mal zeigen können, was in ihm steckt! Uschi schaltete den langsamen Allradbetrieb ein und langsam, aber stetig arbeiteten wir uns dem unbekannten Leuchtturm entgegen. Es wurden 6km, teilweise einspurig ohne Ausweichmöglichkeit! Oben ein Parkplatz, die Sonne schien auf den Golf und der kleine Leuchtturm war sehr fotogen.
Big Fix brachte uns sicher und problemlos wieder nach unten und wir fuhren ein paar Kilometer weiter bis zum Cap-des-Rosiers. Dort steht der größte Leuchtturm Kanadas, der Phare de Cap-des-Rosiers. Nein, besonders schön ist er nicht, aber schlank von Gestalt und imposant mit seinen 34 Metern.
Viel besser gefielen mir die Miniatur-Leuchttürme nebenan in einem Vorgarten!
Ganz bis zur Spitze des Cap Gaspé sind wir nicht gefahren, zum einen hätten wir dort keinen anderen Blick gehabt als vom Leuchtturm aus und zum anderen ist dort Nationalparkgebiet. Das bedeutet, wenn man den Nationalpark-Pass nicht käuflich erworben hat, darf man nicht einmal auf einem Parkplatz anhalten. An der Baie de Gaspé entlang fuhren wir bis Gaspé und gleich weiter. Obwohl Haupt- und größte Stadt der Gaspésie, bietet sie nicht mehr als die üblichen Einkaufszentren und die immer gleichen Fast Food-Ketten wie Tim Hortons und Dixie Lee und KFC (Kentucky Fried Chicken). Wenn man den Wikipedia-Eintrag von Gaspé liest, wird klar, dass wir nichts verpasst haben, weil es nichts Lohnenswertes gibt. Wir wollten aber sowieso nach Percé, denn dort gab es etwas Lohnenswertes, mit dem die ganze Region wirbt. Vor, im und nach dem Ort war der Teufel los! Fußgängerscharen auf den Bürgersteigen (!) beidseitig (!!) der Hauptstraße, über die sich im Schritttempo eine Blechkaravane zog. Der erste Campingplatz voll. Der zweite und dritte VOLL. Es gibt sieben und der mit dem Leuchtturmnamen (Camping du Phare à Percé) hatte dann Platz für uns. Ein Glücksgriff! Zwar war es SEHR eng, weil auch voll und kleine Parzellen, damit viel Geld reinkommt und teuer war es natürlich auch, aber da der Platz terrassenförmig angelegt ist, hat man von überall Blick auf den Atlantik, auf den hübschen kleinen Leuchtturm und auf DIE Attraktion. Aber das ist eine andere Geschichte! (Kleiner Hinweis: Wer die Fotos genau ansieht, kann SIE schon entdecken!)
written by Ingrid
photos taken with iPhone
P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.