Einmal zum Nordkap(p)!!!

P.E.I

Wir wollten auch endlich mal zum Nordkap. In Europa war uns das bisher zu weit, zu beschwerlich, zu teuer und zu wahrscheinlich, dass der Lohn der Mühen Nebel, Regen und/oder Wind sein würde. Jetzt und hier auf Prince Edward Island ergriffen wir die Gelegenheit! Wir wollten sowieso alle ausgewiesenen Coastal Drives abfahren und fingen mal mit dem Westteil der Insel an, mit dem North Cape Coastal Drive.  North Cape Coastal Drive (Karte)Prince Edward Island hat mit nur ca. 225km Länge eine Küstenlinie von 1770km!!! Das Symbol auf Karten und Straßenschildern für den North Cape Coastal Drive ist ein Leuchtturm. Davon hat die Insel wahrlich genug, nämlich genau 63!!! Aber nur 9 davon sind öffentlich und einige sind zwar anfahrbar, aber nicht zu besichtigen. Mein erster Impuls war, dass ich sie ALLE sehen will (ich bin ein Sammler, ich war z. B. schon an – fast – allen Schlössern der Loire und habe alle Mosaikbänke, –mauern, -objekte in und um Oropesa del Mar, Spanien fotografiert, Link zum Fotoalbum “hier”). Sehr bald stellte sich allerdings heraus, zu Uschis und auch meiner Erleichterung, dass die meisten Leuchttürme den absolut gleichen Baustil haben. Normalo-Leuchtturm also. Smiley

Lighthouse (Standardausführung)

Am Cap Egmont hielten wir zum ersten Mal an. Hübsch, aber Normalo. Also weiter der Küstenstraße nach. Am West Point lockte ein außergewöhnlicher, gestreift wie ein Sträfling. Ja, der lohnte sich schon eher!

West Point LighthouseWest Point LighthouseWest PointWest Point

In Waterford machten wir Station auf einem kleinen Campground mit nur 40 Sites und ein paar netten Cottages. Es war genug Platz, oben auf der Wiese oder unten am Atlantik. Wir stellten uns unten hin. Riesige Plätze, Fix und Boxi wirkten fast etwas verloren darauf.

Waterfort CampgroundWaterfort (Cottages)

Wir machten, dass wir an den Strand kamen, denn es zogen dunkle Wolken auf. Hier ist Steilküste, doch es gab einen Strandzugang, etwas gewöhnungsbedürftig, aber machbar.

Waterfort (Warnung)Waterfort (Strandzugang)Waterfort (Strandzugang von unten)WaterfortWaterfort (Steilküste)Waterfort (Steilküste)Waterfort (Steilküste)

Wir liefen ein Stück nach rechts und ein Stück nach links und dann auf Uschis Rat hin etwas schneller zurück zu unserem Mobil. Und schon fing es an zu regnen, nein, zu schütten! Das Gelände war abschüssig und schon bald liefen rote Wassermassen den Weg hinunter zu uns und fluteten unseren Platz. Unser Transformator stand seit den Erfahrungen in Haut-Shippagan nicht mehr nur auf einer Holzbohle, sondern zusätzlich noch auf zwei Holzscheiten. Aber ob das jetzt reichen würde, war fraglich. Also zog Uschi sich einen Badeanzug an, setzte ihren Regenhut auf, Laut lachen stöpselte das Stromkabel ab, hievte Transformator (16kg!), Unterlegmatte, Holzbohle und Holzscheite unter Boxi raus, gab mir alles nach innen rein, legte ein Handtuch auf den Fahrersitz und fuhr mit aktiviertem langsamen Allradbetrieb um sämtliche SchlagWasserlöcher herum auf die obere Wiese. Ich blieb in Boxi (auf dem Beifahrersitz standen unsere Stühle, die wir wegen des starken Windes vom Fahrradträger genommen hatten) und hielt alles fest, was hätte umfallen können und was ich nicht so schnell hatte verstauen können. Meine Güte, schaukelte und wackelte und schlug das! Erstauntes Smiley Und sie fuhr im Schneckentempo!!! Ich bekam einen guten Eindruck davon, was für Kräfte beim Fahren auf die Kabine und ihr Innenleben wirken und wie qualitativ hochwertig eine Aufsetzkabine sein muss, damit sie nicht auseinanderfällt oder die Schränke von der Decke fallen. Die Firma Tischer leistet da gute Arbeit, denn bisher haben wir noch keine Mängel festgestellt.

Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne, als ob nichts gewesen wäre und wir fuhren weiter. Bis zum Nordkap war es nicht mehr weit. Wie es sich gehört, gibt es hier ein Informations-Zentrum über die Windgewalt und ihre Nutzung durch/für den Menschen. Aber natürlich (!) gibt es auch einen Leuchtturm!

North CapeNorth Capeweltweite Wettersysteme  North Cape LighthouseNorth Cape Lighthouse

Wir fühlten uns an der Spitze wie vor einem Jahr in Grenen, Dänemark, wo Skagerrak und Kattegat ineinanderfließen. Hier sind es nun die Wasser der Northumberland Strait und die des St.-Lorenz-Golfes, die sich bekabbeln.

North Cape

Der nächste Leuchtturm war wieder ein öffentlicher. Wer einige der Leuchttürme in Deutschland oder Dänemark kennt, würde sicher genauso wie wir erst schlucken und dann lächeln bei den meisten Lighthouses hier. Der Leuchtturm am Cap-des-Rosiers, der höchste Kanadas, erinnert am ehesten an einen Leuchtturm wie wir ihn verstehen, nicht nur, weil er aus Stein ist. Aber niedlich und hübsch ist es allemal, das Tignish Run Lighthouse. Wofür wir allerdings 4 Dollar bezahlen sollten, erschloss sich uns nicht, also gibt es ihn auch nur von außen.

Tignish Run Lighthouse

Dann hatte es sich ausgeleuchtturmt, fast. Aber der, dessen Namen ich nicht einmal weiß, war eher witzig als ein ernstzunehmender. Und ein anderer lag offenbar auf einer Insel und wird auch nicht namentlich erwähnt.

North Cape Coastal DriveNorth Cape Coastal Drive 

Mi'kmaq-VerkehrsschildWir machten noch einen kleinen Abstecher zu den “Indianern” nach Lennox Island, ein First Nations Reservat der Mi’kmaq, der ersten Besiedler der Insel, die hier seit Jahrtausenden leben. Wir hatten im Kopf, dass es hier ein Museum geben würde. Wir fanden nichts, kein Hinweisschild, nichts Sehenswertes, außer vielleicht einem Stopschild der besonderen Art.

 

So fuhren wir weiter an der Malpeque Bay entlang über Summerside bis nach Charlottetown, der Inselhauptstadt. Im Mittelteil der Insel wieder sanfte Hügel, Kühe, Pferde, Schafe, Getreide- und Kartoffelfelder, vereinzelte Baum- und Buschgruppen. Sehr mitteleuropäisch anmutend. Nicht das Kanada, wie man es sich gemeinhin vorstellt, sondern sehr lieblich. Auch schön!!!

liebliches Kanadaliebliches Kanadaliebliches Kanada

written by Ingrid
photos and video taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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2 Gedanken zu “Einmal zum Nordkap(p)!!!

  1. Eeeeeeeeeeeeeendlich konnte ich auch mal wieder bei Euch vorbei schauen und alles Lesen und Bilder bewundern, was ich versäumt hatte, seit meinem letzten Besuch!
    Wundervolle Bilder – traumhaft schön! Das Wetter ist ja zuweilen ziemlich wechselhaft und bringt Euch hin und wieder fast in Verzweiflung (Knöcheltief im Wasser waten, Transformator retten etc. pp). Lustig der Beitrag über die sanitären Anlagen – da musste ich wirklich schmunzeln 🙂
    Diese lange Brücke ist ja wirklich phänomenal – kann man sich kaum vorstellen… 12,9km!

    Ganz liebe Grüsse belle mit „neuem“ Laptop ♥

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    • Hallo belle!
      Freut uns, dass dir unsere Beiträge gefallen! 🙂 Schöne Fotos zu machen ist hier nicht schwierig, es wimmelt nur so von Motiven! Das Wetter ist übrigens überwiegend sehr gut und zum Glück nicht so heiß wie bei euch! 😉
      Liebe Grüße zurück!

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