Fix und Boxi haben sich verabschiedet ;-(

Ja, so ist es! Kurz vor Jahresende trennte sich Uschi mit einem lachenden und einem weinenden Auge von dem treuen Gespann Big Fix & Boxi, das wir 2015 für unsere gemeinsame USA/Kanada-Reise gekauft hatten. Diese Reise in 2016 und alles, was danach kam, findet ihr auf diesem Blog, am einfachsten über das Archiv in der linken Seitenleiste.

Der Einfachheit halber werden wir kein neues Blog eröffnen, sondern hier weitermachen, im Prinzip sowieso nur, wenn Uschi allein unterwegs ist und Lust hat, etwas zu schreiben. Laut lachen
Wenn wir gemeinsam mit Oscarlotta als Verstärkung reisen, wird auch dort berichtet. In jedem Fall bekommen unsere Follower eine Benachrichtigung!

Und jetzt erzählt Uschi:
 
 
15 Monate (lange) Vorfreude, coronabedingt noch um 4 Wochen verlängert!

Die Vorgeschichte:
Nachdem ich schon 4 Jahre mit Fix und in Boxi (Nissan Navara / Kabine 240 mit Heckeinstieg und deshalb hochklappbaren Fahrradträger von der Firma Tischer) gelebt und zugegebenermaßen sehr schöne Reisen mit Ingrid und den beiden unternommen hatte, gab es für mich im Laufe der Zeit doch einige „kleine“, spezielle Wünsche an eine „Wohnung auf 4 Rädern“, die mir dieses Gespann nicht erfüllen konnte.

– Ich hatte zunehmend Probleme, den Fahrradträger zu nutzen. Obwohl mein 20-Zoll E-Bike ohne Batterie nur 19kg wiegt, konnte ich es alleine nicht mehr auf den (bauartbedingt) relativ hoch angebrachten Träger stellen und ihn samt Fahrrad hoch- oder runterklappen.

– Des Weiteren fehlte mir einfach eine Sitzgelegenheit am Tisch, die lang genug ist, um meine Beine hochlegen zu können und eine brauchbare Dusche im Bad, um nicht mehr auf Sanitäranlagen von Stell- oder Campingplätzen angewiesen zu sein.

– Ich bin zwar wirklich ein Minimalist, aber die Staumöglichkeiten in dieser Kabine waren trotz Alkovenschränkchen (vorne über die gesamte Länge des 2m-Bettes) nicht ausreichend, wenn man Garderobe und Hausstand für alle Jahreszeiten und Eventualitäten dabei haben möchte.

So kam ich auf die Idee, mal zu schauen, was es Neues, Altersgerechtes und für mich Bezahlbares auf dem „Markt“ so gibt. Zwinkerndes Smiley
Nach wochenlangen Recherchen im Internet bei diversen Anbietern landete ich irgendwann wieder auf der Seite der Firma Tischer. Ich schaute nochmal genauer bei den Kabinenmodellen nach und stellte fest, dass es eine Kabine gibt, die genau meinen Wünschen entspricht und nur 17cm länger wäre als meine jetzige.
Da ich aus jahrelanger Erfahrung wusste, wie gut man bei dieser Firma „aufgehoben“ ist, was Qualität, Preis und Engagement der Mitarbeiter und des Chefs angeht, war mir klar, diese Kabine plus ein paar Sonderwünsche, die bei dieser Firma kein Problem darstellen, soll es werden.
Für alle, die an einer kleinen oder größeren Aufsetzkabine für ihren Pickup interessiert sind eine Zusatzinfo:
Die 240er-Kabine passt auf JEDEN Pickup, egal ob Doppelkabiner oder Anderthalbkabiner (mein Nissan Navara war die 2.Version).
Die neue Kabine 260-SD braucht durch die 17cm mehr Länge UNBEDINGT die etwas längere Ladefläche des Anderthalbkabiners!

Nun zur eigentlichen Geschichte:

Mit Plänen und Wünschen im Kopf und auf Papier fuhr ich Mitte August 2019 auf meiner Fahrt nach Rügen zu Tischer. Einen Termin hatte ich schon vereinbart und der mir schon seit Jahren bekannte Verkäufer nahm sich viel Zeit für mich. Nach längerem Gespräch und der Besichtigung einer baugleichen Kabine unterschrieb ich GLÜCKLICH den Kaufvertrag. Die 260-SD wird MEINE Kabine werden! Verliebt

Der einzige Wermutstropfen war die laaaange Wartezeit von 15 Monaten bis zur Auslieferung!!!

Ich nutzte die Zeit aber gut um meine Sonderwünsche zu präzisieren und (wie ich aktuell weiß) wirklich ALLE wurden beim Bau der Kabine berücksichtigt! Coronabedingt verzögerte sich die Fertigstellung der Kabine auf unbestimmte Zeit und nur durch eine persönliche Intervention mit stichhaltigen Gründen bekam ich sie dann doch noch kurz vor Ende des Jahres 2020!

Fox 'n Box

Wenn man wie ich das ganze Jahr über in einem Wohnmobil lebt, stellen sich im Laufe der Zeit Dinge heraus, die im Alltag nervig sind. (In einer Wohnung oder einem Haus gibt es ja auch das Ein- oder Andere, was man gerne ändern möchte.) So ärgerten mich z. B. jeden Tag die „schönen“ schwarzen Abdeckplatten aus Glas vom Dreiflammenherd (3 Flammen gleichzeitig sind fast nie nutzbar, das nur am Rande) und Spüle, die leider sehr schwer sauber zu halten sind. Außerdem verdecken sie beim Kochen und Spülen (hochgeklappt) total das Gewürzregal, sehr unpraktisch für mich. Für die neue Kabine habe ich mir eine Herd-/Spülen-Kombi mit einem Zweiflammenherd bestellt, ohne Abdeckplatten, die in dieser Kabine nämlich das Küchenfenster verdecken würden. Verwirrtes Smiley

KücheKücheKücheKüche

Im Bad erfreue ich mich anstelle des großen Klappwaschbeckens aus weißem Plastik an einem schöneren mit ovalem Edelstahlbecken, eingesetzt in eine Arbeitsplatte wie in der Küche, auch klappbar – sowie an einer richtigen Dusche und nicht zu vergessen an einer modernen Banktoilette mit rollbarer großer Kassette.

BadBadBadBadBad

Da die neue Kabine diesmal wieder einen Seiteneinstieg hat, konnte ich mir einen am Heck zu montierenden Fahrradträger zum Runterkurbeln bestellen. Er wird aber erst ausprobiert, wenn hier auf der Alb der Schnee wieder weg ist!
 
Drei für mich noch wichtige Zusatzbestellungen waren erstens ein Kompressorkühlschrank (läuft nur mit 12V) plus einer Lithium-Batterie mit 200AH Kapazität plus 2 Solarplatten auf dem Dach mit je 100 Watt.
Jetzt kann ich locker den Kühlschrank ohne Gasverbrauch oder 230V-Strom betreiben und brauche erst nach etwa drei bis vier bedeckten Tagen „Landstrom“ oder Fahrbetrieb zum Aufladen der Batterie!

Meine Staumöglichkeiten sind auch sehr „gewachsen“.

– Die drei Alkovenschränke waren wieder ein „Muss“. Auch Hippolinchen und Schäfi freuen sich darüber!

Alkoven

– Die Kabine hat schon serienmäßig ein richtig großes Außenstaufach, in dem auch noch der Abwassertank frostsicher untergebracht ist samt Entleerungsschieber hinter einer Klappe direkt im Eingang, tolle Lösung! An der 240er-Kabine war der Abwassertank nämlich im Freien unter dem Heck angebracht. Die Abwasserschläuche von der Küche liefen quer unter dem Einstieg der Box durch zum Abwassertank, ungeschützt gegen Frost. Bei Minustemperaturen konnte ich die Spüle in der Küche nicht mehr ohne eingesetzte Plastikschüssel nutzen, Spülwasser habe ich dann im Bad über den frostsicher eingebauten Abwasserschlauch des Waschbeckens direkt durch den offenen Abwassertank in einen Eimer entsorgt. Dann hatte ich am nächsten Morgen nur das Problem, einen Eisklotz im Eimer zu entsorgen ohne Verlust des Eimers! Smiley mit geöffnetem Mund
Der Frischwassertank ist übrigens sowohl in der 240er-Kabine als auch in der jetzigen frostsicher eingebaut.

– Es gibt in der neuen Kabine noch gaaanz viele Staumöglichkeiten im Doppelboden unter der Sitzgruppe und in den Staukästen der Sitzbänke und natürlich in den diversen Ober- und Unterschränken der Kabine.

StauraumStauraum

Zwischenzeitlich habe ich mein „ganzes Leben“ wieder eingeräumt und es ist noch so manches Fach fast leer!!!

Apropos Stauraum: Es entstehen bei allen Aufsetzkabinen an den Seitenwänden Leerräume, die aber durch die notwendigen Abspannvorrichtungen zwischen Pickup-Ladefläche und der Unterseite der Kabine nur eingeschränkt zu nutzen sind. Außerdem kann man sie nur von innen durch Klappen in den Sitzbänken erreichen. Ich habe diese Fächer aus Mangel an Stauraum bisher nutzen müssen, konnte aber alles nur in wasserdichte Säcke verpackt lagern, weil Spritzwasser samt Schmutz über den Spalt zwischen Ladekante und Kabine in diese Staufächer gelangen konnte. Sehr umständlich war auch, dass diese Fächer wieder vollständig leergeräumt sein mussten, wenn die Kabine vom Fahrzeug getrennt wurde.
Mit der neuen Kabine habe ich diese Probleme nicht mehr. Diese Fächer sind und bleiben leer! So ist es auch möglich, jederzeit ohne lästige Umräumarbeiten die Kabine ab- und wieder aufzusetzen, worüber ich richtig froh bin!

Eine freudige Überraschung gab es, als ich beim Abholen meines neuen Gespanns meine zwei 5kg-Gasflaschen aus dem Gaskasten der „alten“ Kabine in den Gaskasten der neuen räumte. Der Gaskasten kam mir sehr breit vor und ich erwähnte es meinem Händler gegenüber, der neben mir stand (zeitgemäß mit Abstand und Maske!). Er antwortete nur ganz lapidar, dass da noch eine dritte Ersatzflasche dazwischen passen würde. Tatsächlich passte meine dritte Gasflasche, die ich bisher im Winter immer im Fahrerhaus des Pickups mitgeführt hatte, dazwischen. Große Klasse!!! Daumen hoch

Gas

Eine Notiz zu meiner ganz persönlichen Sonderausstattung: Es gibt für mich zwei wirklich sinnvolle (amerikanische) Gegenstände, die ich mir zugelegt habe, den Maxx-Fan und den Berkey-Wasserfilter. Wer mehr wissen will, kann es googeln.

BerkeyMaxx-FanMaxx-Fan

Jetzt wohne ich schon seit dem 12. Dezember in meiner neuen Wohnung auf Rädern und bin mit ALLEM sehr zufrieden!!!
Leider wird der momentane Lockdown immer weiter verlääännngggert und so konnte ich bis jetzt nur die 200km nach Hause fahren und warte hier auf meinem Heimat-Campingplatz darauf, dass ich wieder auf die Straße darf, das kann dauern… Enttäuschtes Smiley
Aber auf der Alb bei Schnee ist es auch mal wieder wunderschön, ich habe beschlossen, nicht zu jammern, sondern diesem „Zwangsaufenthalt“ das Beste abzugewinnen.

WinterWinterWinterWinter

Zum Schluss verrate ich euch noch etwas: Damit nicht nur meine Kabine neu ist, habe ich mir dazu passend einen nagelneuen Toyota Hilux 4×4 (Anderthalbkabiner) beim Händler meines Vertrauens für Pickups vieler Marken und verschiedenen Kabinen, Jürgen Storkan in Haßfurt, bestellt, mit allem, was man zum Fahren mit einer Kabine braucht und in der Farbe, die mir gefällt! Angeliefert von Tischer zu Storkan wurde die Kabine traditionell unauffällig. Laut lachen

FarbeFarbe

Das angenehmste Zubehör in meinem neuen „Truck-Camper“ ist eine Standheizung fürs Fahrerhaus, die ich über eine App auf dem Smartphone aus der Kabine oder von weiter weg ein- und ausschalten oder eingeben kann, wann und wie lange sie arbeiten soll.
Das Zweitangenehmste für mich ist, nein, nicht der Tempomat, sondern die Fahrerhausklimaanlage!!!

Es dürfen gerne zusätzliche Fragen zum Thema in Kommentaren gestellt werden, ich werde sie nach bestem Wissen und Gewissen beantworten! Jetzt noch ein paar weitere Fotos:

WohnraumWohnraumWohnraumWohnraumWohnraumWohnraumWohnraumWohnraum

written by Uschi
photos taken with Samsung Galaxy S20

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen (bessere Qualität) und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.
 

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Das Huckepack-Team ist wieder vollständig!

Nach zwei Wochen des Alleinseins auf vier Beinen

ohne Sattel und Pferd
freute sich Boxi richtig, wieder ihren angenehmen Platz auf Big Fix einnehmen zu können. Schnecke oder Schildkröte, egal, Vor Lachen auf dem Boden wälzen !!!
alles paletti!

Big Fix war ja zwei Wochen in Haßfurt beim Autohaus Storkan in der Werkstatt gewesen zwecks Hohlraumversiegelung und Rahmenverstärkung (wir hatten „hier“ darüber berichtet). Am Montag konnten wir ihn “erstarkt”, aber leider immer noch dreckig, wieder nach Hause holen. Zum Glück gibt es ganz in der Nähe unseres Campingplatzes eine Selbstwaschanlage. Frisch geputzt bugsierte ich ihn dann am Dienstag mit Einweishilfe durch Ingrid zurück an seinen Platz unter Boxi.

topfeben ist unser Platz leider nichtnoch höher kurbelnden langsamen Allrad rein und ganz vorsichtig...

Das funktionierte alles natürlich noch nicht ganz so schnell, wie ich es jetzt geschrieben habe. Damit Boxi auch gaaanz richtig auf dem “Sattel” ihres “Pferdes” zum Sitzen kam, gab ich, als sich die Kabine schon ohne „Unter-Stützung“ auf der Ladefläche befand, in Big Fix im Vorwärtsfahrt etwas Gas und legte dann eine kurze, zackige Bremsung hin. Schon rutschte Boxi die letzten Zentimeter mit ihrem Moosgummirahmen an die Heckscheibe der Fahrerkabine ran und mit einer eleganten kleinen Drehung passgenau mit ihren Führungsleisten in die Schienen auf der Pritsche. Diese etwas rüde Methode hatte uns bei der Einweisung Herr Tischer persönlich empfohlen und auch vorgeführt.

Schiene, die mit den sichtbaren Schrauben Führungsleiste aus Holz

Wir waren begeistert, damals und aktuell, es funzte prima!

Nachdem dann das Gespann noch der schriftlichen Anleitung gemäß wieder fest miteinander verbunden war, konnten wir aufatmen. Unsere ersten Versuche, Boxi und Big Fix zu trennen und auch wieder zu vereinen, waren gelungen, ohne einen Kratzer. Zwinkerndes Smiley

An dieser Stelle möchte ich noch ein kurzes Fazit unserer Erprobungstour mit unserem Huckepack-Gespann geben. Vier Monate waren wir auf Sommertour mit 4000 gefahrenen „Testkilometern“ fast nur auf kleinen Nebenstraßen und im Gelände unterwegs. Bis auf ein auseinandergerutschtes Feststellerchen am kleinen Alkovenfenster hatten wir absolut KEINE Probleme, weder mit Boxi noch mit Big Fix! Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit der Firma Tischer in Kreuzwertheim. Das Fahrverhalten und der Komfort unseres Nissan Navara hat uns absolut stressfrei jeden Kilometer der Fahrt genießen lassen. Durch die nachträgliche Verstärkung des Rahmens sind wir noch besser gerüstet für unbefestigte Straßen, die Konservierung des Unterbodens macht das Fahrgestell unempfindlicher gegen salzhaltige Luft und Salzwasserspritzer. Wir freuen uns auf die nächste Tour mit unserem Gespann!

Bis dahin, liebe Leser, verabschiedet sich das “Huckepack-Team” erst einmal in eine (wohlverdiente) Winterpause. Bis die (Frühlings-)Tage!

Wir melden uns rechtzeitig vor weiteren (großen) Taten wieder zurück und jetzt geht es erst einmal im Oscarlotta-Blog weiter. Ciao,ciao, hasta luego, see you later!

written by Uschi
photos taken by Ingrid with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Das 5. Rad am Wagen

Da war doch noch was??? Richtig, Big Fix müsste humpeln, wenn ein Radwechsel notwendig würde. Wegen der Zuladung war bei unserem Nissan bereits eine Auflastung mit Goldschmitt-Luftfederungen vorhanden. Verbunden ist die Auflastung mit einer anderen Reifengröße, wovon das Reserverrad allerdings nicht betroffen war. Bei einer Reifenpanne könnten wir mit dem Not-Reservereifen allenfalls langsam bis zur nächsten Werkstatt fahren und müssten dort warten, bis ein entsprechender Reifen besorgt worden wäre. Beim Kauf hatten wir als Zugabe ein vollwertiges Reserverad herausgeschlagen, das wurde im Kaufvertrag auch vermerkt. Diese Info wurde aber offenbar nicht weitergegeben, sodass wir bei Abholung im Juni in Kreuzwertheim immer noch das Not-Reserverad vorfanden. Wir einigten uns mit Herrn Tischer darauf, dass wir auf der Rückfahrt unserer Erprobungstour in Haßfurt bei der Nissan-Niederlassung “Storkan” (wo Big Fix herkommt) vorbeifahren würden und er die Info weitergeben würde. Jetzt war es soweit. Uschi rief im Autohaus Storkan an, um einen Termin zu machen. Dort wusste man von nichts! Einen Termin bekamen wir aber trotzdem zeitnah, auch für den fälligen Ölwechsel.

Haßberge Also fuhren wir nach Haßfurt, ein Städtchen, dessen Existenz uns bis dahin nicht bekannt war. Es gibt zwei Wohnmobilstellplätze dort. Der erste, den wir anfuhren, war vollbelegt und gefiel uns auch nicht wirklich. Der zweite ist als Großparkplatz ausgewiesen mit nur 12 Stellplätzen und wir befürchteten Schlimmes. Haßfurt Vor Ort zeigte sich dann, dass Wohnmobile und PKW bunt gemischt standen und nur an einer Seite des Platzes ein Wohnmobilzeichen hing. Die 6 Plätze waren natürlich schon belegt. Gegenüber war anhand der Größenmarkierung der Parkbuchten erkennbar, dass das die anderen 6 Plätze sein sollten, aber da dort kein Wohnmobilzeichen mehr hing, parkten hier PKW. Parallel zum Main standen hintereinander ebenfalls Mobile und es gab noch eine ausreichend große Lücke für uns. Einen schöneren Platz hätten wir gar nicht finden können! Direkt vor unserem Fenster zogen Frachtkähne und Hotelschiffe in rascher Folge vorbei. Später kam eine Frau zum Kassieren der Stellplatzgebühr (€6/Nacht, €1/Strom) und versicherte uns, dass man sich auf dem gesamten Platz hinstellen könne, wo man wolle.

Haßfurt (Wohnmobilstellplatz Festplatz Gries)Haßfurt (Wohnmobilstellplatz Festplatz Gries)Haßfurt (Mainblick)Haßfurt (Hotelschiff)     

Am nächsten Mittag bei der Firma Storkan stellte sich dann heraus, dass nicht nur der Ölwechsel, sondern der gesamte Kundendienst fällig war. Das würde dauern! Da wir ein paar Fragen zum Allradbetrieb hatten, der auf Rømø nicht ganz reibungslos funktioniert hatte, kam ein Mann und erklärte uns ausführlich und anhand einer extra angefertigten Zeichnung, wie solch ein Allradantrieb konzipiert ist, welche Schwierigkeiten es geben kann und was dann zu tun ist. Wie sich später herausstellte, der Chef persönlich. Im weiteren Gespräch bejahte er die Notwendigkeit eines Unterbodenschutzes und legte uns eine Rahmenverstärkung nahe. In seiner Werkstatt zeigte er uns, wie ein Unterboden nach ein paar Jahren ohne den entsprechenden Schutz aussieht und wie ein Rahmenbruch. Beides nicht schön. Dadurch, dass der Alkoven bei einer Aufsetzkabine ja nicht fest mit dem Trägerfahrzeug verbunden ist, so wie bei einem Alkovenmobil, werden beim Fahren durch Windeinfluss und die Fahrbewegungen starke Kräfte vom Aufbau auf den Rahmen übertragen. Ein übersehenes Schlagloch oder eine Bodenwelle kann dann irgendwann dazu führen, dass an der am meisten beanspruchten Stelle der Rahmen bricht. Dann wird es richtig teuer! Also werden wir der Empfehlung von Herrn Storkan folgen und Big Fix eine nicht ganz preiswerte Rahmenverstärkung spendieren. Und eine Hohlraumversiegelung. Dafür müssen wir Big Fix ohne Boxi für 14 Tage noch einmal nach Haßfurt bringen. Ja, so ist das mit den Folgekosten. Wie heißt doch der schöne Spruch? Auto fängt mit A(hhh) an und hört mit o(hhh) auf!

Wir hatten also ausgiebig Zeit, uns das Städtchen anzuschauen. Viel gibt es nicht, eine Geschäftsstraße und eine sehr schöne Kirche. Etwas außerhalb ein großes Gewerbegebiet mit allen Firmen, die man sich vorstellen kann. Als wir abends auf unseren noch freien Stellplatz zurückkehrten (MIT dem neuen Reserverad), wurden wir von einem älteren Herrn angesprochen, woher wir denn das Auto hötten. Etwas genervt fragte ich ihn, was er denn unter Auto verstehe, den PKW oder alles. Na, ob wir den Nissan von Storkan hätten? Ja, haben wir. Das bin ich, meinte er lakonisch und dann folgte ein nettes, angeregtes Gespräch mit dem Seniorchef, der genau gegenüber wohnt und am Tag zuvor von seinem Wohnzimmerfenster auf unser Gespann geschaut und zu seiner Frau gesagt hatte, dass ihnen “so etwas” doch auch genügen würde. Sein Sohn fährt “so etwas” übrigens auch.

StadttorWallfahrtskirche Hl. Jungfrau MariaWallfahrtskirche Hl. Jungfrau MariaWallfahrtskirche Hl. Jungfrau MariaRitterkapelleRitterkapelle  ehem. Bürgerspital "Zum Heiligen Geist"

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

NUR für Interessierte!

Am Donnerstag war es endlich soweit!!! Wie wir ja schon berichtet hatten, konnten wir an diesem Tag nach langen 6 Monaten ENDLICH Boxi zum ersten Mal sehen und gemeinsam mit Big Fix bei der Firma Tischer abholen. An dieser Stelle möchten wir uns explizit bei Steffi und Birgit für die nette mail bedanken, wir haben uns SEHR gefreut! 🙂 Tischer hatte den Abholtermin eigentlich erst für den Freitag terminiert, in der Zeit zwischen 8 und 12 Uhr. Danach wäre die Produktion über das Wochenende geschlossen. Das gefiel uns natürlich überhaupt nicht! Zunächst einmal mussten wir ja ca. 170km anreisen, hätten also mitten in der Nacht aufstehen müssen, um mindestens um 9 Uhr da zu sein. Zum anderen wollten wir eine erste Nacht in Boxi schlafen, um alles überprüfen und gegebenenfalls am nächsten Morgen wieder bei Tischer vorstellig werden zu können. Der Dame im Büro leuchteten unsere Gründe ein und so bekamen wir einen Termin am Donnerstag um 13 Uhr.

Flitzi ist randvoll Die Nacht war trotzdem schon um halb acht vorbei und viel geschlafen hatten wir auch nicht! 😉 Flitzi wurde noch mit unseren Bettdecken und dem nötigsten Proviant bestückt, Uschi hatte Tee und Kaffee gekocht und Brötchen belegt für eine Frühstückspause unterwegs. Kurz vor 9 Uhr waren wir on tour, natürlich in Begleitung unserer wichtigsten Mitfahrer.

Hippolinchen und Fritzi fahren wie immer mitFrühstückspause

Wir vermieden die Autobahn, Zeit hatten wir ja genug, und waren eine Viertelstunde vor dem Termin da. Es war noch Mittagspause und so sehr wir uns bemühten, von unserem Gespann war nirgendwo etwas zu erspähen. Big Fix wartet schonAuf dem Hof konnten wir dann immerhin schon Big Fix begrüßen und Uschi befürchtete schon, dass Boxi noch gar nicht fertig sein würde. Aber dann hätte man uns ja bestimmt rechtzeitig angerufen. Langsam stieg die Spannung und als uns endlich Punkt 13 Uhr die Tür geöffnet wurde, musste ich erst mal Pipi machen gehen. 😉

UND DANN SAHEN WIR SIE!!! unsere Boxi unsere

BOXI

Sie war genauso schön wie wir sie uns vorgestellt hatten! Herr Tischer persönlich übernahm die Einweisung, fuhr zunächst Big Fix vor die Kabine und zeigte uns ganz in Ruhe, wie das Aufsetzen funktioniert. Für ihn, der das schon zigmal gemacht hat, kein Problem, für uns sah es zunächst einmal schon etwas kompliziert aus. Werden wir halt üben müssen! Nachdem die Kabine so auf Big Fix saß wie sie sollte, musste sie natürlich noch verspannt werden. Das geschieht von innen durch die Sitzbankstauräume hindurch. Die Sitzbänke sind nach unten offen und somit als Stauraum nur bedingt zu verwenden. Auf jeden Fall nur, wenn die Kabine auf dem Basisfahrzeug sitzt, denn die Befestigungsösen befinden sich auf der Ladefläche des Pickups. Verwenden kann man den verbleibenden zugänglichen Raum für Auffahrkeile, Anti-Rutschmatten, Gummistiefel, Wasserschlauch etc… Es ist möglich, dass bei Regenwetter während der Fahrt Spritzwasser dort hineingelangt. Wenn man die Kabine absetzt und mit dem Pickup solo wegfährt, können und sollten (!) die Sitzbänke mit je zwei Schlössern verschlossen werden.

alles Wichtige Als das alles erledigt war, erklärte Herr Tischer uns noch alles weitere und beantwortete unsere Fragen. Wo sitzt die Aufbaubatterie, wo der Lade-Booster, den wir zusätzlich geordert hatten, damit von der Lichtmaschine noch einigermaßen viel Strom hinten ankommt. Wo sind die Sicherungen, wo ist die Druckpumpe? Was am allermeisten in diesem doch relativ kleinen Raum verbaut wurde, sind Lampen, in Form von Spots und “Leuchtstoffröhren”, natürlich alles mit LEDs. Es gibt mindestens drei verschiedene Möglichkeiten, von unterschiedlichen Stellen die Lichtquellen ein- und auszuschalten und zu dimmen. Große Klasse!!!

Abholung (22)

Der Möbelbau ist qualitativ hochwertig und sehr ordentlich ausgeführt worden, Stauraum gibt es genug dank der Alkovenmöbel, die wir zusätzlich bestellt hatten. Und das Bett ist durch die Alkovenverlängerung von 20cm jetzt genauso groß wie das in Oscarlotta.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann allerdings doch noch, zum Glück reparierbar. Beim Kauf von Big Fix im Dezember hatten wir als Rabatt einen vollwertigen fünften Reifen “herausgeschlagen”. Wegen der Zuladung ist eine Auflastung mit Goldschmitt-Luftfederungen auf 3,5t sinnvoll, die war bei Big Fix schon vorhanden. All-Terrain-ReifenVerbunden ist die Auflastung mit einer anderen Reifengröße, wovon das Reserverrad natürlich nicht betroffen war. Bei einer Reifenpanne könnten wir mit dem Not-Reservereifen allerdings nur bis zur nächsten Werkstatt fahren und müssten dort warten, bis ein entsprechender Reifen besorgt worden wäre. In Nordamerika irgendwo im Nirgendwo vielleicht etwas schwierig! Ja, und ihr ahnt es schon, der versprochene vollwertige Ersatzreifen war natürlich nicht unter Big Fix!!! Er wird jetzt beim Nissan-Händler “Storkan” in Haßfurt für uns gelagert und auf dem Rückweg von unserer geplanten Sommertour werden wir ihn uns dort abholen.

Dann konnten wir fahren! Wer fährt??? Uschi ließ mir den Vortritt! Großzügigkeit oder Schiss? Man weiß es nicht so genau. 😉 Bis zum Wohnmobil-Stellplatz am Main unterhalb vom Schloss sind es nur ein paar Kilometer. Schon nach kürzester Zeit waren Big Fix und ich ein gut funktionierendes Team. Er fährt sich klasse! Dass wir wieder schalten müssen, ist lediglich eine Gewöhnungssache, die Beschleunigung ist bei 190 PS natürlich super. Die Lenkung ist sehr direkt, Unaufmerksamkeiten sollte man sich also besser nicht leisten. Die zusätzlichen Aufsteckspiegel lassen die Fahrbahnbegrenzungen aber sehr gut erkennen. Unser gesamtes Gespann ist 5,75m lang, 2,10m breit und 2,99m hoch, das sind, im Vergleich zu Oscarlotta, sehr angenehme Ausmaße.

Stellplatz Kreuzwertheim Auf dem Stellplatz war genügend Platz, auch für Flitzi. Es ist ein sehr schön gelegener (Schotter-) Platz direkt am Main mit Blick auf die Burg Wertheim, ohne VE, aber mit Mülleimern, Glascontainer und einem kleinen Biergarten-Imbiss. Ausgewiesen ist er für 20 Mobile, die Standzeit beträgt max. 24 Stunden und kostet €5,-. Über eine Brücke gelangt man zu Fuß oder per Rad von der Kreuzwertheimer Seite in die Altstadt von Wertheim. Dafür hatten wir aber keinen Sinn, wir wollten Boxi einrichten und “in Besitz” nehmen. AbendessenEin eher “kärgliches” Abendessen gab es dann auch nur nebenan, allerdings mit dem schönsten Anblick, den wir uns hätten wünschen können. Abholung (27)auch eine BoxiAbendessen am MainBurg WertheimEintracht

An dieser Stelle sagen wir erst einmal “Gute Nacht!”, Fortsetzung folgt…

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.