Statistik

Auch wenn wahrscheinlich die wenigsten unserer Leser vorhaben, ihr eigenes Wohnmobil (falls überhaupt vorhanden) nach Nordamerika zu verschiffen, haben wir uns gedacht, dass es den einen oder anderen interessieren könnte, was wir für diese Halbjahresreise denn so ausgegeben haben.

1. Fangen wir also mal mit der Verschiffung an:

Die Firma Seabridge handelt den Transport mit einer Reederei aus und man kann über sie sowohl eine Seetransportversicherung (optional) als auch eine amerikanische KFZ-Versicherung (Pflicht) buchen.

– Die Kosten für den Fahrzeugtransport berechnen sich nach Kubikmetern. Aktuell kostet es €47,00/m³. Dazu kommen diverse Zuschläge (siehe Foto). Der Gesamtpreis blieb bei der Rückverschiffung gleich (abzüglich der Unterboden-Reinigung und der Agriculture Inspection). Die Kanadier sind bei der Einfuhr eines Fahrzeuges sehr viel pingeliger als die Deutschen!

Frachtkosten

– In Halifax müssen beim Spediteur (Custom Broker) 150 CAD bei der Abholung der Hafenpapiere vor Ort gezahlt werden (vor der Rückverschiffung noch einmal).

– Die Seetransportversicherung beläuft sich auf 0,9% vom Zeitwert des Fahrzeuges. Bei uns waren das dementsprechend hin und zurück €1116,00.

– Die amerikanische KFZ-Versicherung (gilt in Kanada und USA) wurde bei uns getrennt nach dem PKW (Nissan) und der Tischer-Aufsetzkabine berechnet. Der Gesamtpreis ist, wie bei allen Versicherungen, abhängig vom Wert des Fahrzeuges und der Höhe der Selbstbeteiligung. Grundsätzlich macht sie einen großen Teil der Gesamtkosten aus. Bei uns waren es €425/Monat!!! Erstauntes Smiley

Amerik. VersicherungAmerik. Versicherung (Bedingungen)

Bei der deutschen Versicherung konnten wir die Vollkasko für ein halbes Jahr aussetzen (wurde nach Reisebeginn bereits erstattet). Nachdem wir wissen, wann unser Gespann in Hamburg ankommen wird (16. November), haben wir die Versicherung darüber informiert und per eMail um die Versicherungswiederaufnahme gebeten.

– Hinzugerechnet werden müssen individuelle Kosten für die Abgabe des Fahrzeuges in Hamburg (Anreise mit und Rückreise ohne Fahrzeug), die Abholung des Fahrzeuges in Halifax im Hafen (Anreise per Bus oder Taxi), die Abgabe des Fahrzeuges im Hafen für die Rückverschiffung (zurück zum Hotel und/oder Flughafen per Bus/Taxi/Shuttle) und die Anreise zur Abholung im Hamburger Hafen.

2. Flugkosten:

– Wir haben bereits im November 2015 gebucht. Direktflüge von Frankfurt nach Halifax wurden angeboten von Condor für €793,94 (Hin- und Rückflug/Person).

3. Hotelkosten:

– Wir haben uns für das Cambridge Suites Hotel in der Nähe der Zitadelle entschieden. Das Hotel liegt preislich im Mittelklassebereich und hatte für uns den großen Vorteil, dass sowohl der Custom Broker als auch das Zollgebäude in wenigen Gehminuten zu erreichen war. Der Restaurantbereich war direkt “um die Ecke”, die Geschäftsstraßen, Malls und der hübsche Public Garden waren ca. 10 Gehminuten entfernt, ebenso der Boardwalk an der Waterfront von Halifax.

4. Dieselkosten:

Der Durchschnittspreis (USA/Kanada) für einen Liter Diesel war 62 Euro-Cent. Wir haben bei einem Verbrauch von 13l/100km für unsere Gesamtkilometerzahl von 11000km €900 ausgegeben.

5. Campingplätze:

Die (Übernachtungs-) Preise schwanken von €0,00 bis €40,00. Unser Durchschnittspreis/Nacht betrug ca. €28,00. Da wir nur eine einzige Nacht kostenfrei übernachtet haben (Walmart-Parkplatz), betragen unsere Gesamtkosten für 153 Nächte vom 19. Mai bis 19. Oktober ca. €4284,00. Jetzt werden die ganzen “Freisteher” sagen, dass man sich dieses Sümmchen doch gut sparen kann. Sicher findet man genügend Freistehplätze, ob man dort unbehelligt bleibt, wissen wir nicht, da wir es nicht ausprobiert haben. Auf den Walmart-Parkplätzen, die sehr beliebt sind, gibt es ebenfalls weder Strom noch Ent- oder Versorgungsmöglichkeiten, außerdem ist dort ebenfalls ein “Camping”verhalten unerwünscht. Wir haben es an den Campingplätzen geschätzt, eine warme Dusche zur Verfügung zu haben (meistens kostenfrei), sowie die Möglichkeit, unsere Wäsche waschen und trocknen zu können (gegen geringe Gebühr). Wir haben es sehr geschätzt, auf jedem Platz unsere eigene Tisch-/Bankkombination sowie unseren eigenen Fire Pit zu haben (Feuerholz unterschiedlicher Brennqualität meist am Campingplatz gegen geringe Gebühr erwerbbar). Und wir haben es besonders geschätzt, fast immer einen Frischwasseranschluss und eine Entsorgungsmöglichkeit für die Toilettenkassette und das Grauwasser direkt auf der Parzelle zu haben. Nicht zu vergessen der Strom mit einer Absicherung von 15 oder 30 Ampere, der IMMER im Platzpreis schon inbegriffen war. Wir konnten also immer sowohl mit Strom heizen (Truma Combiheizung Gas/Elektro) als auch mit einer Induktionskochplatte kochen. Voraussetzung dafür ist ein Transformator, der die in Nordamerika üblichen 110 Volt in die benötigten 230 Volt umwandelt. Wir kauften unseren (mobilen) gebraucht beim Seabridge-Treffen für €100.

Trafo

6. Gas:

Insgesamt haben wir, aus oben genannten Gründen, nur 4,5kg (!) LPG-Gas verbraucht. Da unsere 5kg-LPG-Tankflasche natürlich für die Rückverschiffung total leer sein musste, musste Uschi am letzten Tag noch das restliche Gas ablassen. Die Vorschrift, dass leere Gasflaschen vor der Rückverschiffung von einer Firma “gespült” werden müssen (11kg-Flasche €100), war während unseres Aufenthaltes aufgegeben worden, was uns Seabridge per eMail mitteilte.

7. Lebenshaltung:

Lebensmittel sind besonders in Kanada generell teurer als in Deutschland, besonders der Käse!!! Über Alkohol, Fleisch, Wurst, Tabakwaren können wir keine Auskunft geben. Zwinkerndes Smiley

8. Sonstiges:

Fährfahrten, Museen, ÖPNV, Fast-Food = preiswert. Fast immer Preisnachlass ab 65 Jahren (außer bei Fast Food)!

Die „Allstays“-App, die uns so hervorragend auf den Fahretappen geleitet sowie Campingplatz-Infos zur Verfügung gestellt hat, kostet €9,99.

Die Nummer des Internationalen Führerscheins wird von Seabridge sowohl für den Fahrer als auch für den Beifahrer (falls als zweiter Fahrer beantragt und bezahlt) beim Abschluss der amerik. Versicherung erfragt. Kosten: €15-€20 (Gültigkeit: 3 Jahre, Voraussetzung: Führerschein im Scheckkartenformat/EU-Kartenführerschein)

written by Ingrid
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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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Kanada – wir kommen wieder!

unser Ausblick vom Hotelzimmer Montag war unser letzter Tag in Halifax/Kanada! Wir mussten bis 13 Uhr unser Hotelzimmer verlassen haben. Hotel ist ja ab und zu mal ganz nett, ein großer Nachteil ist allerdings, dass man viel zu früh aufstehen muss, wenn man frühstücken möchte. Im Cambridge Suites Hotel gibt es nur bis 10 Uhr Frühstück!!! Wir waren auch am Montag also um kurz nach 10 schon wieder auf unserem Zimmer und hatten alle Zeit der Welt, unsere Siebensachen zusammenzuräumen. Unser Flieger ging nämlich erst um 23:45!

im Hotelim Hotelim Hotelim Hotel

Um 13 Uhr deponierten wir unser Gepäck an der Rezeption und machten uns zu einem letzten Halifax Harbour Boardwalk auf. Die Sonne schien wieder, nachdem die letzten zwei Tage absolute Höhlentage mit heftigem Sturm und Starkregen gewesen waren. Wir sahen von unserem Zimmer auf den Hotelparkplatz, dort stand das Wasser knöcheltief und es war lustig zu beobachten, wie Menschen versuchten, zu ihrem PKW zu gelangen.

Die Zeit verging relativ schnell, wir saßen noch schön auf einer Bank direkt an der Waterfront, schlenderten noch einmal durch den Farmer’s Market, liefen dort an der langen Schlange wartender Kreuzfahrtschiffpassagiere vorbei, die zurück auf ihr Schiff mussten. Diesmal lagen ein Aida-Schiff und eine Regal Princess dort. Wir hatten uns schon so etwas gedacht, weil so viel Betrieb war am Boardwalk. Eklatant war der Unterschied dann, als wir zurückliefen!

Waterfront Halifax Harbour

Für halb 6 hatten wir einen Zubringer-Bus bestellt, der uns zum Flughafen bringen sollte. Bei unserer Ankunft in Halifax im Mai hatten wir ein Taxi vom Flughafen ins Hotel genommen und 70 Dollar (€48,22) bezahlt (Fixpreis). Diesmal kostete es umgerechnet 34,65 Euro. Es hätte noch eine preiswertere Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben, aber das war uns zu beschwerlich mit unserem doch etwas umfangreichen Gepäck. Zwar haben wir einige Sachen in Boxi gelassen, müssen aber ja drei Wochen überbrücken, bis wir Fix und Boxi in HH wieder abholen können. Übrigens waren wir heilfroh, die beiden schon am Donnerstag im Hafen abgegeben zu haben, denn das Schiff kam am Sonntag mit nur einem Tag Verspätung an und war am Montagmorgen, bevor wir aufgestanden waren, schon wieder ausgelaufen. Wenn wir uns auf die Meldung von Seabridge verlassen hätten, die vier Tage Verspätung verkündet hatten, und erst am Freitag (sogar der Montag wäre dann noch früh genug gewesen!) abgegeben hätten, hätten wir echt die A…karte gehabt!
Um halb 7 waren wir am Flughafen. Natürlich war der Condor-Schalter noch nicht besetzt, also nutzten wir die Zeit, um unsere restlichen Lebensmittel zu vernichten. Ein wenig umpacken mussten wir auch noch, da die Flughafenwaage etwas anderes anzeigte als unsere Kofferwaage. Meine Handgepäcktasche mit dem ganzen Computerkrempel hatte eindeutig mehr als die erlaubten 6 Kilos und mein Koffer war am Limit! Zum Glück hatte Uschi noch Kapazitäten frei!!! Halifax ist ein kleiner Flughafen, es gibt keine automatische Kofferaufgabe direkt am Schalter, sondern man muss seine Koffer selber auf ein Laufband legen, die Ausrichtung ist vorgeschrieben und bildlich erläutert, der Flugschein wird gescannt und wenn man alles richtig gemacht hat, setzt sich das Band in Bewegung und der Koffer entschwindet. Wir hatten genug Gelegenheit, dem Mann vor uns zuzuschauen und wussten dann genau, wie es geht. Smiley
Danach hieß es erst einmal laufen, laufen, laufen (gehen, Zeit hatten wir ja immer noch reichlich) und dann konnten wir auch schon einchecken, gut drei Stunden vor Abflug. Blöd ist, dass man ab da weder Getränke noch sonstige Lebensmittel mit sich führen darf, also mussten wir den Rest unserer Cola und unsere Weintrauben und Salzbrezeln LEIDER zurücklassen, um uns dann drinnen wieder neue Cola kaufen zu müssen. Ich war darauf vorbereitet, dass meine Computertasche wieder durchsucht werden würde, weil die vielen Kabel, Sticks und Festplatten etc. immer den Argwohn des Sicherheitspersonals wecken. Erstaunlicherweise wollte hier niemand etwas von mir! Wir fanden einen Sitzplatz mit Steckdose und vertrieben uns die Zeit mit Laptop und Smartphone. Die Steckdose hätten wir allerdings nicht gebraucht, da an Bord das Smartphone ja nur im Flugzeugmodus eingeschaltet sein darf (während Start und Landung gar nicht) und der Platz für einen Laptop nicht vorhanden ist, wenn man gleichzeitig auch noch etwas trinken oder essen möchte. Die Platzverhältnisse in einem Flugzeug sind wirklich SEHR minimalistisch! Man muss gut organisiert sein und sollte keinen allzu großen Bewegungsdrang haben. Für Uschi eine Herausforderung! Der Flieger war restlos voll, rundherum wurde plötzlich wieder deutsch gesprochen, was ausgesprochen gewöhnungsbedürftig für uns war. Ein Nachteil ist, dass man zwangsläufig mithören muss, was Leute sich erzählen! Man kann das gar nicht vermeiden, selbst wenn man mit etwas anderem beschäftigt ist. Wenn rundherum alle englisch reden, muss man sich konzentrieren, wenn man etwas verstehen will und wenn man auf etwas anderes konzentriert ist, hört man zwar etwas, aber versteht nichts und wird so nicht abgelenkt. Das ist viel angenehmer! Cooles Smiley
Um 1 Uhr nachts bekamen wir ein warmes Abendessen! Wir hatten bei unserer Buchung im November bereits vegetarisches Essen gegen 15 Euro Aufpreis/Person (!) bestellt. Das ist schon an sich unverständlich, da das, was am meisten kostet, nämlich das Fleisch, ja wegfällt. Auf dem Hinflug hatten wir noch einigermaßen Glück gehabt, diesmal nicht. Es gab ungewürzten weißen Reis, etwas Brokkoli und Paprika und ein paar geschmacklose Tofuwürfel. Dazu gefrorenen (!) Salat, gefrorene Gemüsestangen und ein paar Wassermelonenstücke als Nachtisch. Ach ja, ein labberiges Brötchen gab es auch noch! Wir gaben der Flugbegleiterin die gefrorenen Sachen wieder mit und bekamen als Wiedergutmachung ein Schälchen leckeren Cole Slaw (Krautsalat) und noch leckereren Schokoladenkuchen. 30 Euro zusätzlich war das alles trotzdem nicht wert.
Draußen war es dunkel, drinnen wurde die Kabinenbeleuchtung ausgeschaltet, einige Passagiere richteten sich, so gut es ging, zum Schlafen ein. Mein Sitz ließ sich natürlich nicht verstellen, aber ich sah mir sowieso lieber einen Spielfilm an. Der Bildschirm war allerdings sehr nahe, da die Frau vor mir ihren Sitz in Schlafposition hatte. Ich sage doch, die Bedingungen in einem Flugzeug sind gewöhnungsbedürftig!

vor dem Startüber den Wolkenüber den Wolkenüber den Wolkenüber den Wolkenüber den Wolken

Unsere offizielle Flugzeit betrug 6 1/2 Stunden, nach 6 Stunden landeten wir in Frankfurt. Der Flugkapitän meldete sich mit der Auskunft, dass unsere Parkbox leider noch belegt sei. So war die halbe Stunde dann wieder dahin! Irgendwann durften wir aussteigen, irgendwann kamen unsere Koffer auf dem Gepäckband an, der Zoll wollte nichts von uns und den Hotel-Shuttlebus fanden wir auch, allerdings erst im zweiten Anlauf, da die Haltestelle seit Mai verlegt worden war. Zugfahrkarten für die Fahrt nach Hamburg hatten wir uns auch noch besorgt. Endlich im Hotel waren meine Akkus leer und ich wollte nur noch schlafen! Nach 24 Stunden am Stück auf den Füßen kein Wunder. Wir sind nach 3 Stunden zwar noch einmal aufgewacht, haben geduscht, etwas gegessen und ein wenig deutsches Fernsehen geschaut, hätten aber trotzdem am nächsten Morgen fast verschlafen, da der Wecker nicht klingelte und es nach kanadischer Zeit noch mitten in der Nacht war. Der Schreck war groß, denn der Wecker zeigte 10 Uhr an und unser Zug ging um 10:40!!! Der Shuttlebus fuhr nur alle halbe Stunde und war gerade weg. Der nächste wäre zu knapp. Wenn wir den Zug nicht schaffen, sind über 300 Euro zum Teufel! Wir hatten einen Sonderpreis und die Karte galt nur für diesen Zug. Uschi war in Panik und weckte mich. Meine Armbanduhr sagte, dass es fünf nach neun ist, mein iPhone schloss sich dem an. Puh, Glück gehabt! Jetzt aber zügig! Den Shuttle um 10 schafften wir locker, um 10:10 waren wir am Flughafen und konnten dann relativ entspannt noch den elendig weiten und etwas schwierigen Weg (mit Koffer und Handgepäck auf die Rolltreppe) zum Fernbahnhof bewältigen. Es hätte sogar noch für einen Kaffee gereicht, aber den bestellten wir uns dann doch lieber erst im Zug. Die Platzbedingungen in einem ICE, zumindest in der 1. Klasse, sind um einiges besser als im Flugzeug, trotzdem hätten wir keine Chance gehabt, meinen großen und 23kg schweren Hartschalenkoffer in die Gepäckablage zu hieven. Wenn alle Plätze belegt gewesen wären, hätte ich ein Problem gehabt, denn die Gänge sind schmal. Die Zeit bis Hamburg verging wie im Flug, kein Wunder bei Geschwindigkeiten über 200km/h. Auf dem Hamburger Hauptbahnhof stiegen wir um in den Metronom nach Cuxhaven und mit 13 Minuten Verspätung kamen wir um 16:33 in Hemmoor an. Luise stand schon auf dem Bahnsteig und wartete auf uns. Es kam uns absolut nicht so vor, als wären wir ein halbes Jahr weggewesen!!!

Oscarlotta stand noch am selben Fleck, war nur ein wenig schmutzig und bisher funktioniert alles, toi, toi, toi! Der Abend verging mit erzählen, Luise hatte gekocht, wir räumten noch ein wenig und fielen bald ins Bett. Noch hat der Jetlag uns voll im Griff, trotzdem sind die Koffer größtenteils ausgepackt. Wir machen alles schön langsam, müssen ja eh warten, bis Fix und Boxi da sind. Und das wird noch etwas dauern!

written by Ingrid
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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

At Murphy’s Cove Campground

Wie versprochen, möchten wir euch noch von unserem letzten Campingplatz erzählen, bevor wir unsere Tour hier in Halifax beschließen. Der Name war Gesetz! Als wir ankamen, am Ende einer Landzunge, genannt Murphy’s Cove, fanden wir am Fenster der Rezeption einen Zettel, dass man sich schon einmal einen nicht reservierten Platz aussuchen möge.

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In einem Kästchen waren ausgedruckte Lagepläne, alle Plätze waren offenbar frei. Der Campingplatz lag wieder sehr dekorativ an einer Steilküste und war an drei Seiten von Wasser umgeben. Einen kleinen Hafen gab es, eine Gemeinschafts-Feuerstelle und einen netten kleinen Aufenthaltsraum. Dort hing ein Plakat mit “Murphy’s Law”. Hm!!

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Auf der Zufahrtsstraße war uns schon aufgefallen, dass alle Bewohner hier offensichtlich Murphy hießen. Eine große Familie oder Zufall?

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Der Platz gefiel uns und nachdem wir überall herumspaziert waren, entschieden wir uns für den schönsten Stellplatz auf der oberen Wiese mit Blick auf das Meer. Etwas schwierig war es, Fix und Boxi einigermaßen gerade auszurichten, trotzdem beidseitigen Wasserblick zu haben und nicht schon bei den Nachbarn (noch war die Wiese leer) in den Fire Pit zu fallen, wenn wir hinten aus Boxi aussteigen. Nachdem wir mit viel Diskussion zwei von den vier zur Verfügung stehenden Plätzen ausprobiert hatten, entschieden wir uns für den vermeintlich besten. Wir schlossen den Strom an, räumten Boxi wohnfertig und kochten uns einen Kaffee. Uschi wollte die Stützen herunterkurbeln, aber ich plädierte dafür, damit noch zu warten, bis Herr Murphy wieder anwesend sein würde. Man wusste es ja nicht so genau und bei dem Namen ist halt Vorsicht geboten. Erstauntes Smiley

Es kam Frau Murphy, die mit ihrem Ehemann per Boot zum Einkaufen gewesen war, und erklärte uns, dass unser Platz ab dem nächsten Tag reserviert sei! Murphy’s Law!!! “Wenn etwas schief gehen kann, wird es schief gehen.” Am Montag drauf war Thanksgiving Day in Kanada, dieses Wochenende würde es noch einmal voll werden. Es hätte noch genügend “unserved sites” im Wald gegeben, mit Fix und Boxi hätten wir dort auch hingepasst, aber im Wald kein Solar, ohne Solar kein Strom und WLAN gab es dort auch nicht mehr. Da hatte Murphy ein Einsehen mit uns und wir bekamen einen Platz in der Nähe der Rezeption. Ob wir einen Fire Pit bräuchten? Den gäbe es auf diesem Platz leider nicht. Und der Trinkwasseranschluss sei leider auch gerade nicht verfügbar! Wir nahmen den Platz trotzdem.

Murphy'sMurphy's

Am nächsten Tag trudelten die Thanksgiving-Wochenend-Urlauber ein und offenbar hatte Murphy nun genug mit denen zu tun, denn wir blieben ab da verschont! Sogar unsere phantastische Aussicht auf die Bucht blieb uns erhalten, kein Trailer oder Fifthwheeler wurde uns vor die Nase gestellt!!! Das Wetter gab noch einmal alles, Temperaturen wie im Sommer, die Dauercamper nebenan blieben fort und nur auf einer Seite bekamen wir Nachbarn.

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Der Strand war in ein paar Minuten erreicht, allerdings war er durch die großen Steine nur mühsam begehbar. Egal, es war ein traumhaftes Stückchen Erde dort und Herr und Frau Murphy können sich wirklich glücklich schätzen, dort leben zu dürfen. Wir vermuten, dass diese Landzunge in den Gründerzeiten, als das Land aufgeteilt und teilweise verlost wurde, an eine Familie Murphy aus Irland gefallen ist und seit Generationen weitervererbt wird. Da ist dann offensichtlich nichts schief gegangen! Laut lachen

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Wir blieben 6 Nächte. Die letzten zwei waren etwas ungemütlich, denn die Ausläufer des Hurricans “Matthew” erwischten uns noch mit Starkregen und heftigen Böen. Big Fix gab alles, damit Boxi nicht abgeworfen wurde!!! Eines unserer Wohnraumfenster hielt dem gepeitschtem Regen nicht stand und fing an zu lecken. Von oben lief das Wasser nur so an dem Fliegengitterrollo entlang. Da war Improvisation gefragt in Form von innen eingeklemmten Tüchern und einer Auffangbox und provisorischem Abkleben außen bei der ersten kurzen Regenpause. Zum Glück schien wie vorausgesagt am nächsten Morgen wieder die Sonne und wir konnten außen und innen trocken Murphy’s Cove verlassen.

Murphy'sMurphy's

An dieser Stelle können wir jetzt auch die noch ausstehende Karte mit unserer Route aus dem östlichen Teil Nova Scotias veröffentlichen.

unsere Routen im Osten von Nova Scotia

Und nun sind wir ja schon, wie berichtet, wieder in Halifax. Dies ist übrigens der 50. Campground unserer Reise! Nur auf einem waren wir zweimal, in Antigonish. Dafür haben wir einmal auf einem Walmart-Parkplatz übernachtet. Also bleibt es bei 50 verschiedenen Plätzen. Wir können uns noch an jeden einzelnen erinnern! Es waren sehr schöne darunter und welche, auf denen wir freiwillig nur eine Nacht geblieben sind. Richtige Fehlgriffe hatten wir gar nicht und oft wären wir gerne noch länger geblieben. Unsere Zeit- und Routenplanung war perfekt, wir hatte nie das Gefühl, gehetzt zu sein. Dort, wo es uns besonders gut gefiel, sind wir länger geblieben (bei Lori sogar zwei Wochen!) und haben Sternfahrten gemacht. Es ist ja etwas schwierig, ein halbes Jahr im Voraus zu planen, wir haben es zunächst einfach drauf ankommen lassen und hätten gegen Ende jederzeit von der Grobplanung abweichen und “abkürzen” können. Das war aber nicht nötig, es hat sich alles wunderbar gefügt und unsere Tour ist sogar länger geworden als ursprünglich gedacht. Das könnt ihr gut auf dem unteren Foto sehen, die türkise Linie war unsere angedachte Route, die rote ist die, die wir tatsächlich gefahren sind. Nicht eingezeichnet sind die diversen Sternfahrten! Insgesamt haben wir “nur” 10882km geschafft, zuzüglich ca. 100km, die wir noch bis zum größten Einkaufszentrum Kanadas (hier quasi nebenan) und dann bis zum Hotel und am Freitag zum Hafen fahren müssen. Eine statistische allgemeine Aufstellung folgt nach Abschluss unserer Reise, ebenfalls noch eine Auflistung all der Eigentümlichkeiten, die uns auf dem nordamerikanischen Kontinent so aufgefallen sind.

Route (geplant+gefahren)

Ein großes Lob gebührt Uschi, die sich für jeden Fahrtag auf’s Neue die Mühe gemacht hat, eine Route festzulegen und für uns geeignete Campingplätze herauszusuchen. Kuss senden Eine große Hilfe dabei und während der Fahrt bei der Streckenführung war uns die Allstays-App, von der wir schon berichtet haben. Unseren TomTom haben wir nur ein einziges Mal ganz zu Beginn genutzt, nach der Abholung von Fix und Boxi vom Hafen zurück zum Hotel. Das Geld für die nordamerikanischen Karten hätten wir uns sparen können! 

Jetzt warten wir auf den Mittwoch und wenn ihr dies hier lest, sind wir schon im Hotel. Von dort melden wir uns dann wieder zum Wochenende!

Cambridge Suites Hotel Halifax

written by Ingrid
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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Saisonende

Am 30. September schließen die meisten Campgrounds, zumindest die, die nicht in einem Wintersportgebiet liegen. So ist es auch mit dem Lakefront Campground in Baddeck. Schon seit Tagen wurde geräumt, die Picknickkombinationen wurden gestapelt, die Fire Pits eingesammelt.

SaisonendeSaisonende

Der hübsche alte Trecker wurde mit einem Aufsitzrasenmäher aus der Wiese gezogen und in sein Winterquartier gebracht. Leider hatte ich mein Handy noch nicht eingeschaltet, sodass es kein Foto davon gibt. Man(n) befüchtete nämlich, den Rasen zu beschädigen, also wurde die Rezeptionistin gerufen, die schwang sich auf den Rasenmähersitz und die zwei Männer unterstützten den Rasenmähermotor durch Schieben des Treckers. Immerhin schienen dessen Bremsen noch zu funktionieren, denn nach der Wiese ging es bergab! Unseren Fire Pit hätte man uns noch gelassen, aber da das Wetter auf (spät)herbstlich umgeschlagen hatte, gaben wir ihn freiwillig ab. Nach Fireabend war uns gerade nicht mehr! Niemand saß mehr draußen, weder vor der Rezeption noch vor der Laundry. Wir waren froh, auf einem ebenen Stellplatz zu stehen, rundherum stand das Wasser in jeder sich anbietenden Vertiefung.

Lakefront Campingunser Platz 38Saisonendehier sitzt niemand mehrhier auch nichtLaundryBlick zum Seeunüblich klein für Amerika :-)

Der Bras d’Or sah auch bei diesem Wetter noch schön aus!

Lakefront CampingBras d'OrBras d'OrBras d'OrBras d'Or

Wir müssen jetzt noch genauer planen. Einige Plätze haben noch bis Mitte Oktober auf, länger in unserer Region nur noch der KOA bei Halifax, auf dem wir unsere Reise begonnen haben. Ja, unsere Zeit neigt sich dem Ende zu, nur noch knapp drei Wochen bleiben uns! Trauriges Smiley Gestern kam eine Mitteilung von Seabridge, dass das Schiff erst vier Tage später abfährt. Zum Glück haben wir unseren Rückflug entsprechend spät terminiert, sodass wir nicht in Schwierigkeiten geraten. Die Tage nach Abgabe von Fix und Boxi im Hafen werden wir wieder im Cambridge Suites Hotel in Halifax verbringen. Wir hoffen, dort vor dem Hotel einen Parkplatz zu bekommen (Tiefgarage geht ja nicht!) und in Ruhe packen, umräumen, seefest stauen zu können. Aber noch ist es ja nicht soweit!!!

written by Ingrid
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Halifax – Nova Scotia – Canada

Jetzt wird es Zeit, dass wir ein wenig über Halifax berichten! Als wir ankamen, war das Wetter noch etwas “frisch”. Da unser Hotel direkt neben der Zitadelle, einer der Touristenattraktionen Halifax, liegt, machten wir einen ersten Erkundungsgang dorthin. Die Sonne schien, aber es waren nur 10°C draußen und wir waren froh um unsere warmen Jacken. Umso erstaunter waren wir, als uns Joggerinnen in Kniehosen und Trägerhemdchen begegneten und auf den Wiesen junge Leute auf Decken saßen, in T-Shirts! Wir erinnerten uns an unsere Winter in Spanien, da ist es auch so, dass die Einheimischen so gekleidet sind, wie es ihren Temperaturvorstellungen entspricht. Das bedeutet, dass die Spanier in Stiefeln und Rollkragenpullovern und Wintermänteln herumlaufen und die mittel- und nordeuropäischen Rentner in kurzen Hosen und T-Shirts. Für die Spanier ist halt Winter! Und die Kanadier sind glücklich, ihren harten Winter überstanden zu haben. Für sie ist im Mai eben schon Frühling/Frühsommer. Und für uns waren es nur 10°C.

Uhrturm Die Zitadelle haben wir nur umrundet und vom Uhrturm, dem Wahrzeichen der Stadt, aus über Halifax geschaut. Die Altstadt erstreckt sich vom Hafen aus den Hang hoch, mit schachbrettartig angelegten Straßen. Wir liefen jedes Mal mit Begeisterung und einem wunderbaren Blick auf den Hafen bergab und Stunden später mit etwas weniger Begeisterung all die Höhenmeter wieder bergauf! 😉 Wenn wir auf der Straße unterhalb vom Uhrturms waren, hatten wir es geschafft!!!

StadtplanSan Francisco?

Auf dem Stadtplan sieht man gut die “ausgefranste” Küstenlinie der Stadt. Dort verläuft der sog. Waterfront Boardwalk, ein Holzbohlenweg um alle Hafenbecken herum und an allen Sehenswürdigkeiten vorbei.

Halifax Waterfront BoardwalkHalifax Waterfront BoardwalkHalifax Waterfront BoardwalkHalifax Waterfront BoardwalkHalifax Waterfront BoardwalkHalifax Waterfront BoardwalkHalifax Waterfront BoardwalkHalifax Waterfront Boardwalk mit Macdonald Bridge

Hier unten hat es uns ausnehmend gut gefallen und die erste Portion Fish ‘n Chips war LECKER!!! Auf der Speisekarte stand etwas für uns Undefinierbares, als Nationalgericht Nova Scotias ausgewiesen: “Poutine”. Wir bestellten mutig und bekamen Pommes, überbacken mit einer Käsesoße. Nicht schlecht, aber vermutlich mindestens 1000 Kalorien!!!

Rund um unser Hotel war das Kneipen- und Restaurantviertel, aber es gab auch viele hübsche kleine Häuser mit Boutiquen.

Downtown HalifaxDowntown HalifaxDowntown HalifaxDowntown Halifax   

Der Stadtkern von Halifax ist klein und so war auch die Haupteinkaufstraße mit einigen versteckten Shopping Malls sowie der wirklich schön angelegte Public Garden in gut erreichbarer Nähe unseres Hotels.

Public GardenPublic GardenPublic GardenPublic GardenPublic GardenPublic GardenPublic GardenPublic Garden 

Die Vorortsiedlungen bestehen aus gut gepflegten Holzhäusern mit schönen Vorgärten, auf unseren diversen Busfahrten konnten wir sie ausgiebig bewundern. Alles sehr sauber. In der Innenstadt allerdings sitzen und stehen an vielen Straßenecken Bettler herum, die einen auch ansprechen, aber nicht aufdringlich sind.

Diese interessante Kirche steht ganz in der Nähe des Hotels. Nein, es ist keine Fassadenmalerei!!!

echte Kircheechte Kirche

Und auch dies war eine optische Täuschung:

Flitzi???nur ein Bruder oder eine Schwester

Ein paar weitere Impressionen:

altes RegierungsgebäudeDresden RowKunst am BauKunst am RadHalifax HarbourHalifax Skyline

Uns hat die Stadt mit jedem Tag besser gefallen, das Wetter wurde auch von Tag zu Tag sommerlicher und wir haben so ziemlich alles “abgegrast”. Trotzdem waren wir froh, dass wir nicht noch gezwungen wurden, uns länger in Halifax aufzuhalten. Am Ende unserer Tour werden wir ja auch noch einmal hier sein. Unser Fazit: Empfehlenswert! Das fanden diese drei auch, allerdings bezog sich das bei ihnen nur auf das Hotel!

unsere Mitreisenden

written by Ingrid
photos taken with iPhone and Mobistel Cyrus F9

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Der frühe Vogel fängt den Wurm!

Der Tag der Entscheidung fing um viertel nach 6 für uns an!!! Der Ablaufplan, an den man sich halten muss, wenn man sein verschifftes Mobil auslösen will, besagt, dass man zuerst zur Spedition muss (Öffnungszeit 08:30), um die Frachtpapiere zu bekommen, dann zum Zoll (Öffnungszeit 08:00) und dann zum Hafen (Öffnungszeit BIS 11:30). Die Zeiten von Spedition und Zoll sollten sinnvollerweise genau andersherum sein! Je nachdem, wie viele Fahrzeuge verschifft worden sind (Uschi hatte bei der Abgabe von Fix und Boxi in HH schon 11 weitere Mobile gesehen), kann der Bürokratiekram so lange dauern, dass der Hafen schon geschlossen hat und man sein Fahrzeug erst am folgenden Tag erhält. DAS WOLLTEN WIR NICHT!!!

SpeditionsbüroWir waren ja nun schon zweimal bei der sehr freundlichen Spediteurin vorstellig geworden und Uschi konnte sie überreden, uns die Frachtpapiere schon am Tag zuvor auszuhändigen, vorausgesetzt, dass sie sie dann schon vorliegen hat. Das klappte dann am Mittwochnachmittag wirklich! Wir bezahlten CAD 150 (€101,91).
Also standen wir am Donnerstag um kurz vor 8 Uhr (nach einem schnellen Frühstück im Hotel) beim Zoll auf der Matte und waren die Ersten! Eine junge Zollbeamtin in Uniform und mit Waffengürtel hinter einer Panzerglasscheibe fertigte uns ab. Zollpapiere, Reisepass und die üblichen Fragen nach Waffen, Drogen, Alkohol, Lebensmittel. Und was wir in Kanada wollen. Laut der Instruktionen von Seabridge sollte man anführen, dass man eine Rundreise durch Kanada, gegebenenfalls auch durch die USA, machen will. Keinesfalls solle man angeben, dass man länger als 30 Tage an einem Ort bleiben wolle oder Verwandte besuchen oder sein Fahrzeug in einem Storage (Garage) unterstellen und nach Deutschland zurückfliegen wolle. Wir brauchten nicht zu lügen! Die benötigten Papiere für den Hafen wurden uns ausgehändigt und um viertel nach 8 standen wir schon an der Bushaltestelle zwei Straßen weiter.

 Zollgebäudebeim Zoll 1beim Zoll 2

Buslinie 9Die Busverbindungen in Halifax sind hervorragend und preiswert. Es gibt keine Tarifzonen, sondern Standardpreise, für Rentner z. B. CAD 1,75 (€1,19), die den ganzen Tag bis 18 Uhr gelten. Man bezahlt vorne beim Busfahrer, schmeißt sein Kleingeld in eine Art Trichter und bekommt nur dann einen Fahrschein, wenn man ihn anfordert (weil man ihn noch für weitere Fahrten braucht). Bei unserer ersten Busfahrt wollten wir mit einem 20-Dollar-Schein bezahlen. Der Busfahrer gab uns zu verstehen, dass er nicht herausgeben könne. Auf unsere Frage, was es denn überhaupt kosten würde (wir hätten auch noch Kleingeld gehabt), winkte er uns nach hinten durch und wir fuhren umsonst! Kontrolleure gibt es keine, jeder, der einen Bus benutzt, muss vorne beim Fahrer durch und zeigt ihm seine Monatskarte oder eben seinen Fahrschein. Wir sind wieder sehr angetan von der absoluten Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft hier. So ist es z. B. absolut üblich, sich beim Aussteigen beim Busfahrer zu bedanken. Da ruft ein Jugendlicher mit Baseballcap vom hinteren Ausstieg sein “thank you” durch den ganzen Bus! Das stelle man sich mal in Deutschland, insbesondere vielleicht in Berlin, vor!!! Der Busfahrer würde vermutlich hinterher laufen und ihm eine klatschen. 😉

Ich schweife ab! Die Buslinie 9 fährt alle 20 Minuten in der Nähe des Zollbebäudes ab. Diese Info hatte Uschi an der Rezeption unseres Hotels eingeholt und da wir so zeitig dran waren, konnten wir uns eine Taxifahrt sparen. Die Busfahrerin bestätigte, dass sie in die richtige Richtung fährt und öffnete, als wir an der von uns vermuteten richtigen Haltestelle hinten ausgestiegen waren (nicht ohne uns zu bedanken!), noch einmal ihre vordere Tür, rief uns hinein und erklärte uns, wie wir jetzt am schnellsten zum Hafenterminal laufen.

Wir liefen an langen Spuren mit wartenden Trucks vorbei und standen vor einem Zaun. UND DAHINTER STANDEN FIX UND BOXI!!! Aber wo war der Eingang? Bevor wir in beide Richtungen geschaut hatten, war jenseits des Zaunes schon ein PKW hergefahren und der Fahrer erklärte uns, dass wir zu den Trucks zurückgehen müssten und an dem Abfertigungsgebäude durch den Einlass. Dort interessierte sich niemand für uns und wir marschierten einfach durch. Bei der Ausfahrt wurden wir dann kontrolliert und nach den ausgeliehenen Warnwesten und den Namensschildern gefragt, die wir wohl hätten bekommen sollen. Nun, Warnwesten hatten wir unsere eigenen dabei und zogen sie auch an und nach unseren Namen fragte niemand.

im Hafenim Hafenim Hafenda sind sie!!!

Zuerst gingen wir natürlich zu Fix und Boxi!!! Die hatten sich bereits mit ihrem gelbfüßigen Nachbarn angefreundet und waren ganz zufrieden, endlich wieder in der Sonne und am Licht stehen zu dürfen. Ob sie seekrank geworden waren, konnten wir nicht ermitteln. Aber der Mensch in Hamburg, der Uschi versprochen hatte, mit einem Hinweisschild zu verhindern, dass man beim Reinigen des Unterbodens Wasser in unsere Staukästen spritzt, hatte Wort gehalten und zwei wunderschöne Zettel angebracht. Alles war trocken! Auch sonst sah alles gut aus, keine Beschädigungen. Ein wenig verstaubt und mit vielen Zetteln und Siegeln versehen, aber heil und DA!

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Der Mann im Auto war auch schon wieder da und erklärte uns, wo das Büro sei. Dort wollten wir, nachdem unsere Papiere geprüft worden waren, die von Seabridge angekündigten CAD 165 bezahlen (Hinweis, es müsse Bargeld sein), aber niemand wollte Geld von uns. Auf unser Erstaunen hin wurde an anderer Stelle noch einmal nachgefragt, nein, wir müssten nichts mehr bezahlen! Ein weiterer Mitarbeiter bekam Papiere in die Hand gedrückt und demonstrierte uns freudig, dass er auf deutsch zählen könne. Er kam bis 6 und vergaß 4! “Guten Morgen” und “Wie geht es?” konnte er auch und erzählte uns, dass er in Bonn, Köln, Mainz und München gewesen sei und am Rhein!

Die erste Amtshandlung war, Big Fix mit Kennzeichen zu versehen. Aus Diebstahlschutzgründen hatte Uschi die vor der Verschiffung im Hamburger Hafen abmontiert. In Amerika haben die Autos nur hinten ein vorgeschriebenes Kennzeichen und vorne gar keins oder eine Phantasiekennzeichen. So ist es bei uns jetzt auch! Wir haben hinten allerdings nicht eines mit Plaketten befestigt, sondern ein ungestempeltes von Boxi. Den Amerikanern ist das egal und falls uns das ein “Sammler” entwendet, wäre es nicht so teuer für uns. Interessiert beobachtet wurden wir von zwei Hafenarbeitern und dann auch bald gefragt, ob wir “guys” denn nicht mal auf die Straße wollten. 😉

KOA Halifax

Doch, wollten wir, Big Fix und Boxi auch. Unser mitgebrachter TomTom wurde gefüttert und lotste uns zurück zum Hotel. Um 2 Minuten nach 10 waren wir schon wieder dort! Unser Gepäck stand schon fertig im Zimmer, für Fix und Boxi hatten wir uns schon Tage vorher eine Parkberechtigung auf dem Hotelparkplatz für eine Stunde besorgt. Wir “schmissen” alles nur irgendwie in Big Fix und in Boxi, ich deponierte meinen leeren Koffer an der Rezeption und dann ging es endgültig los!

Zuerst stand Gas tanken auf dem Plan. Seabridge hatte uns eine Adresse mit GPS-Koordinaten mitgeteilt. Es handelte sich dann nicht um eine Tankstelle, sondern um eine Gasfirma, die auf dem Hinterhof einen Füll-LKW stehen hatte. Wir bezahlten relativ teure €2,30 pro kg. Schwieriger gestaltete es sich, eine Tankstelle mit Diesel zu finden, aber auch das gelang uns. Danach auf zum Walmart! Wir hatten ja NICHTS mehr in Boxi!

erster Einkauferster Einkauf

Ein paar Kilometer außerhalb von Halifax gibt es einen KOA-Kampground. Am Montag ist hier in Kanada Nationalfeiertag, es ist also damit zu rechnen, dass es überall voll wird. Die Nordamerikaner sind ja ein absolutes Camping- und Outdoorvolk. Und wirklich gab es nur noch wenige freie Plätze! Unser Vorteil wieder, dass Fix und Boxi (für amerikanische Verhältnisse) so klein sind. Wir haben einen wunderschönen Platz am Fluss bekommen! Hier bleiben wir mindestens bis Dienstag und versuchen, eine Wohnordnung herzustellen!

Für alle, die an Infos interessiert sind:

Unser Hotel “Cambridge Suites” hat sich als hervorragend geeignet erwiesen. Es liegt sowohl zentral in fußläufiger Entfernung zu allen wichtigen Locations von Halifax als auch in der Nähe (200m) des Speditionsbüros und des Zollgebäudes. Dadurch, dass wir bei der Spediteurin für uns unproblematisch mehrfach vorstellig werden konnten, haben wir den Abholtag so stressfrei bewältigen können. Das Hotel liegt preislich in der Mittelklasse, wir hatten ein schönes großes Zimmer, fast schon eine Suite. Es gab eine kleine Kochzeile, einen Ess- bzw. Arbeitstisch, einen Sessel am Fenster und einen Coachtisch mit zweisitzigem Sofa. Der Flatscreen auf einer Kommode direkt gegenüber vom Bett! Abgesehen davon, dass Hotelleben auf Dauer für uns nichts ist, haben wir uns dort sehr wohl gefühlt.

unser Hotelunser Zimmer

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.