Plakette klebt!

Um halb 11 waren wir am Fähranleger, natürlich war wieder Stau. Aber nicht schon von der Kreuzung an, sondern erst ab Höhe des Stellplatzes. Schon mit der zweiten Fähre kamen wir mit, €21 für Oscarlotta und uns. Witzigerweise wurden wir rückwärts über die Elbe gefahren, das hatten wir auch noch nicht. Es war Niedrigwasser und der Schlamm am Ufer erinnerte uns sehr an die Fundy Bay, nur die Farbe stimmte nicht! Erst kurz vor der Ankunft, schon im Hafenbecken, drehte der Kapitän das Schiff, sodass wir freundlicherweise nicht rückwärts von Bord fahren mussten. Der Autotransporter vor uns saß heftig auf und schleifte seinen Anhänger mit unschönen Geräuschen hinter sich her. Oscarlotta hatte dank der Goldschmitt-Luftfederung keinerlei Probleme.

Fähre Wischhafen-Glückstadt Fähre Wischhafen-GlückstadtFähre Wischhafen-GlückstadtFähre Wischhafen-GlückstadtFähre Wischhafen-Glückstadt

Kurz vor Elmshorn war unsere Strecke gesperrt. Keine Umleitung war ausgeschildert. Tommie wollte natürlich dauernd, dass wir entweder wenden oder bei jeder nächsten Gelegenheit links abbiegen. Mit etwas verfahren und über kleinste Nebenstraßen kamen wir kurz vor 13 Uhr bei der Firma Iveco-Kühl an. Gefrühstückt hatten wir noch nicht, obwohl Uschi extra vor unserer Abfahrt noch zum Bäcker gelaufen war und frische Brötchen geholt hatte.

Nach der Mittagspause ging es los, drei Mechaniker bemühten sich, die Fehlermeldungen zu löschen – ohne Erfolg! Inzwischen war der Mann vom TÜV dazugestoßen und gab sein Okay dazu, die Abgasuntersuchung auf die herkömmliche Art zu machen, über den Auspuff. Der TÜV-Mensch in Hemmoor hatte behauptet, dass das nur bei älteren Fahrzeugen geht, er hatte wohl keine Lust, sich unter Oscarlotta zu schmeißen.

Ein Mann stand am Computer, ein anderer gab Vollgas, alles paletti, Abgasuntersuchung bestanden! Der nette Mensch vom TÜV hielt uns noch einen kleinen Vortrag über die Überziehung, war aber mit unseren Erklärungen einverstanden und lobte uns, dass unsere erste Fahrt nach Beendigung der Ruhezeit direkt zum TÜV Hemmoor geführt hatte. Er werde dann jetzt nur eine einfache Nachprüfung berechnen. Das waren erträgliche €16,54. Der größere Batzen bestand aus den Kosten für das versuchte Löschen der Fehlercodes, die sich, wie man uns erklärte, nach 800 Stunden selbsttätig löschen! €44,80 wurden uns berechnet. Das ist insofern besonders ärgerlich, als der TÜV-Mensch in Hemmoor sie uns durchaus hätte ersparen können, wenn er nur gewollt hätte. Aber er machte an dem Tag Krankheitsvertretung und war wohl nicht ausreichend motiviert. Und wenn einem ein “Offizieller” sagt, das und das gehe nicht, sind zumindest wir geneigt, es ihm zu glauben. Macht also völlig unnötige €61,34 plus eine Stunde Zeit plus die Fahrt nach Elmshorn!!! Das ist ärgerlich, aber letztendlich waren wir froh, dass wir a) sofort “behandelt” worden waren, b) alle sehr freundlich und bemüht waren und c) Oscarlotta eine hübsche rosafarbene Plakette bekommen hat. Rosa ist in Ordnung, sie ist ja ein Mädchen! Smiley

TÜV-Plakette

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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Sommerfrische beendet

Oscarlotta hat ja neuerdings ein Saisonkennzeichen, von Ende Mai bis Anfang November darf sie nicht fahren. Also genau entgegen der üblichen Praxis! Aber nicht deswegen hat sie die Sommerfrische bei Luise auf dem Hof verbracht, sondern natürlich, weil wir ja mit Fix und Boxi fort waren. Nein, wir haben nicht vergessen, dass Oscarlotta ihr eigenes Blog hat, aber da die Berichterstattung hier erst abgeschlossen ist, wenn wir Fix und Boxi wieder glücklich in Empfang genommen haben, geht es jetzt erst noch hier weiter. Ist euch ja sicher egal!

Am Montag kam ein junger Mann, der Luises Hauswände mit dem Kärcher bearbeitet hat. Eine gute Gelegenheit, fanden wir, Oscarlotta auch von ihrem Moosbefall befreien zu lassen. Normalerweise waschen wir von Hand, aber ein schmutziges Dach zu säubern ist so schon nicht besonders angenehm und ein vermoostes erst recht nicht. Innerhalb einer Stunde war Oscarlotta mit Vorwäsche, einshampoonieren und nachspülen wieder schmuck. Die Überraschung kam beim Betreten des Innenraumes und seitdem wissen wir, dass Hochdruckreiniger und Zwangsentlüftungen von Dachluken sich nicht vertragen!!! Nicht nur Pfützen unterhalb der Dachluken waren zu beklagen, sondern der ganze Dreck sitzt jetzt zwischen den beiden Kunststoffschalen! Da hilft nur abschrauben und manuell säubern. Demnächst einmal! Augen rollendes Smiley

Für Donnerstag hatte Luise uns einen TÜV-Termin gemacht, denn durch das Fahrverbot war der TÜV seit Juni überfällig und die erste Fahrt sollte dann doch vielleicht dorthin gehen. Nachdem wir Oscarlotta am Sonntag mühsam und Zentimeter um Zentimeter aus ihrem “Sommerloch” vor Luises Hoftor wieder herausgeholt hatten, standen wir noch bis heute quer vor den Garagen. Uschi räumte alles in Oscarlottas Heckgarage ein, was sie in Luises Badehaus zwischengelagert hatte, weil es in Nordamerika nicht gebraucht wurde. Wir wurden noch einige Male von Luise bekocht, frühstückten miteinander, verglichen den deutschen Herbst an der Oste mit dem Indian Summer und verabschiedeten uns heute. Trauriges Smiley

An der OsteAn der OsteAn der OsteAn der OsteAn der OsteAn der Oste

Der TÜV-Termin war um 14 Uhr und eigentlich war alles in Ordnung, aber eine neue Plakette hat Oscarlotta trotzdem nicht bekommen! Das Diagnosegerät gab bei der Abgasuntersuchung zwei Fehlermeldungen aus und der TÜV-Prüfer konnte sie nicht löschen. Das könne nur eine Iveco-Werkstatt! Er könne die Abgasprüfung nun leider nicht durchführen und deswegen auch keine Plakette erteilen. So ein Mist!!! Wo ist die nächste Iveco-Werkstatt im näheren Umkreis, die auch einen LKW-Service anbietet? Unser Servicebuch sagte Elmshorn. Wir wollen ja sowieso Richtung Hamburg, also rief ich dort an und bat darum, morgen (Freitag) vorbeikommen zu dürfen. Kein Problem, außerdem sei der TÜV freitags immer im Haus. Na, besser geht es ja nicht! Wir vergaßen vor lauter Frust, dass wir eigentlich noch im benachbarten Baumarkt einen Gasflasche hatten tauschen wollen und fuhren ganze 29km bis Wischhafen. Dort gibt es sogar vier verschiedene Wohnmobilstellplätze, aber nur der am alten Hafen verfügt auch über Strom. Und da wir eine neue Kaffeemaschine haben, aber keinen so starken Wechselrichter wie nötig wäre, stehen wir jetzt natürlich hier (12 Plätze, 6 Stromanschlüsse, 1€/2kW, keine V/E).

Stellplatz WischhafenStellplatz WischhafenStellplatz Wischhafen (fast wie in Amerika!)

Nescafé Dolce Gusto Unsere Nespresso-Maschine hat, pünktlich nach Ablauf der Garantiezeit, mal wieder ihren Geist aufgegeben! Das passiert uns jetzt zum dritten Mal. Einmal haben wir noch teuer reparieren lassen, zweimal teuer neu gekauft. Vielleicht verträgt die Elektronik/Elektrik/Mechanik die Rüttelei in einem Wohnmobil nicht? Diesmal war ein Teil eines Zahnrädchens abgebrochen. Jetzt reist eine Nescafé Dolce Gusto mit uns, ohne Füllstoppautomatik und hoffentlich etwas robuster! Gerade probieren wir alle verfügbaren Kaffeeangebote durch und stellen mit Erschrecken fest, dass über die Hälfte aller Tee-/Kaffee-/Kakaogetränke bis zu 48,3% Zucker enthalten! Das ist der Hammer!!! Muss mein Cappuccino, Latte oder Chococino schon vorgesüßt sein oder kann ich das nicht vielleicht auch selber machen, so süß, wie ich es mag? Schon jetzt können wir sagen, dass Nespresso eindeutig die bessere Kaffeeauswahl hat, aber eben auch um einiges teurer ist und die Maschinen uns zu anfällig sind.

Morgen steht also mal wieder die Fährüberfahrt über die Elbe von Wischhafen nach Glückstadt an und dann halt Iveco Elmshorn. Wir werden die nächsten zwei Wochen Hamburg weiträumig umkreisen, bis wir die Mitteilung bekommen, dass das Schiff mit Fix und Boxi angekommen ist. Es ist nämlich erst gestern Abend in Halifax ausgelaufen! Halifax ist der erste Hafen auf der Hintour, danach fährt das Schiff weiter nach New York und auf dem Rückweg läuft es Halifax ein zweites Mal an. Zwischen Halifax 1 und Halifax 2 liegen 8 Tage, um die sich die Rückverschiffung verlängert. Ob Fix und Boxi überhaupt schon am 24. Oktober an Bord waren oder erst jetzt eingeladen wurden, wissen wir nicht! Gestern Abend beobachteten wir per verschiedener Webcams, wie die Atlantic Cartier den Halifaxer Hafen verließ, hoffentlich mit unserem Gespann an Bord!!! Enttäuschtes Smiley

Atlantic CartierAtlantic CartierAtlantic CartierAtlantic CartierAtlantic CartierAtlantic CartierAtlantic CartierAtlantic CartierAtlantic CartierAtlantic Cartier

Jetzt wurde uns durch Seabridge auch noch mitgeteilt, dass durch eine Reihenfolgeänderung der anzulaufenden Häfen das Schiff jetzt erst noch nach Schweden fährt! Wir werden uns also noch gedulden müssen!!! Zum Glück sind wir ja nicht obdachlos!

written by Ingrid
photos taken with iPhone

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Und dann fahr’n wir übern Fluss, übern Fluss und dann fahr’n wir übern Fluss.

Donnerstag ging es dann ein kleines Stück weiter. Nicht dass ihr glaubt, Big Fix wäre überfordert, nein, nein, absolut nicht. Aber wir haben ja URLAUB! Und wieder einmal stellen wir fest, wie gut uns der Norden Deutschlands gefällt, auch wenn das Wetter wechselhaft ist und die Sonne nicht für 30°C sorgt (zum Glück! sagt Ingrid). Der Wind zumindest sorgt für ein ständig wechselndes Wolkenschauspiel und macht den Himmel oft zu einem Gesamtkunstwerk.

Wolkenstimmung

Wir fuhren nur wenige Kilometer an Luise und ihrem “Seefahrer” vorbei, der jetzt mit dem neuen Pächter “Deichhotel-Restaurant Seefahrer” heißt. Unser Lieblingsplätzchen auf Luises Privatgrundstück direkt an der Oste, das sehr begehrt und im Sommer stark frequentiert ist, war leider schon belegt. 😦 (Luise, du solltest eine Warteliste einrichten!)

Es ging also auf direktem Weg zur Fähre Wischhafen/Glückstadt, der einzigen Möglichkeit unterhalb Hamburgs, die Elbe zu überqueren. Kurz vor der Fähre Stau! Wir waren zwar mitten in der Woche unterwegs, aber die Hamburger Autobahnsituation stellt derzeit nicht gerade eine Alternative dar. Wir hatten noch nicht gefrühstückt! Bis zur Fähre dauerte es sicher noch eine Stunde. Der Kühlschrank ist nicht, wie in Oscarlotta, erreichbar, indem der Beifahrer aufsteht und mal schnell ein paar Bütterchen schmiert, was bei dem mehr Stehen als Fahren ja gar kein Problem gewesen wäre. Ihr wißt ja, Boxi = anhalten, aussteigen, Fahrradträger hochklappen. Im Stau nicht so wirklich machbar. Obwohl, die hinter uns hätten ja einfach um uns rumfahren können. Ich überlegte schon, aber da sagte uns unser Tommie, dass ein Wohnmobilstellplatz in unmittelbarer Nähe sei. Uschi stieg aus, gab mir Zeichen, ich scherte aus der Schlange aus, überholte die vor uns fahrenden stehenden PKW, LKW und Wohnmobile und kurz vor dem Verhungern rettete uns ein kleiner, kostenfreier Stellplatz direkt an der Elbe hinter’m Deich. Glück gehabt!!!

Stau vor der Fähre Wischhafen-GlücksstadtStau vor der Fähre Wischhafen-Glücksstadt

Anschließend konnten wir uns problemlos in die am Stellplatz entlangführende Spur für PKW und kleinere Wohnmobile einfädeln, mit Oscarlotta hätten wir zu den LKW nach oben auf die Straße zurück gemusst. Es hat halt alles im Leben seine Vor- und Nachteile! Als vorletztes Fahrzeug passten wir noch auf die Fähre, mit Oscarlotta hätten wir auf die nächste warten müssen. Der Fährmann meinte, da hätten wir aber ein schönes Gefährt! Und als wir ihn anstrahlten und sagten, ja, ganz neu, unsere erste Erprobungsfahrt, lächelte er und wünschte uns mindestens 500000km pannenfreie Fahrt. Und später, als wir die Fähre wieder verließen, winkte er uns zu.

Fähre Wischhafen-GlücksstadtFähre Wischhafen-GlücksstadtFähre Wischhafen-GlücksstadtFähre Wischhafen-Glücksstadt


 
An Itzehoe und Heide vorbei fuhren wir bis Friedrichstadt. Unsere Gesamtkilometerleistung an diesem Tag: 139km! Die Fährfahrt natürlich nicht mitgerechnet! Friedrichstadt hat einen Stellplatz und wenige Meter nebenan einen Campingplatz. Wir wollten auf den Stellplatz “Am Halbmond”, aber das wollten offensichtlich VIELE andere auch. Gut, Friedrichstadt ist ein wirklich hübsches Touristenstädtchen, wir haben Sommer, es ist Urlaubszeit. Aber sooo voll??? Der Grund war das am Wochenende stattfindende Lampionfest mit Bootskorso auf den Grachten, Marktgeschehen, Musikveranstaltungen und Riesenfeuerwerk. Es gab noch ein paar freie Plätze, aber dort hing jeweils schon ein “Reserviert”-Schild. Der Stellplatz macht einen guten Eindruck, ist modern und liebevoll angelegt mit einer vorbildlichen Ent- und Versorgungsstation.

Wohnmobilstellplatz "Am Halbmond"Wohnmobilstellplatz "Am Halbmond"Wohnmobilstellplatz "Am Halbmond"

Aber er war voll, RICHTIG VOLL!!!

Wohnmobilstellplatz "Am Halbmond"

Frederik Auch Frederik hatte keine Chance und so zogen wir gemeinsam um auf den Campingplatz. Oh, es ist Lampionfest am Wochenende, der Platz ist eigentlich voll, ob wir ein großes Wohnmobil haben? Nein, ein gaaanz kleines! Ob wir noch ein Vorzelt aufbauen wollen? Nein, und eine Markise haben wir auch nicht. Gut, dann habe man vielleicht noch ein Plätzchen. unser StellplatzWir quetschten uns zwischen Wohnwagengespanne, wurden später gebeten, doch noch ein wenig dichter an den Nachbarn heranzufahren, damit noch ein weiteres Wohnmobil Platz habe. Die Abstände waren jetzt auch nicht mehr anders als auf dem Stellplatz, aber: Wir haben unsere Tür ja hinten und dort war bis zur Fahrstraße noch reichlich Platz.

Wir schauten uns um und wunderten uns, dass fast alle Nachbarn aus Dänemark kamen. Da wollen wir ja hin, wird da gerade umgebaut oder was?

Ein kleiner Spaziergang auf den Deich musste noch sein, einmal auf die Eider schauen.

DeichblickDistelnHafen mit Blick auf den StellplatzYachthafenEider-Panorama

written by Ingrid
photos and video taken with iPhone and with Canon EOS 600D

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.