Wieder vereint!!!

Endlich!!! Seabridge hatte uns mitgeteilt, dass das Schiff mit Fix und Boxi an Bord am 16. November im Hamburger Hafen einlaufen würde und wir unser Gespann am Freitag, den 18. November aus dem Hafen holen könnten. Wir glaubten das noch nicht so recht, hatte dieses Schiff doch (wie das auf der Hinfahrt im Mai auch schon) mal wieder ein paar Kursänderungen vorgenommen und war, anstatt nach der Atlantiküberquerung direkt Hamburg anzulaufen, erst noch nach Göteborg gefahren. Laut “Marine Traffic” konnten wir dann aber feststellen, dass die Atlantic Cartier tatsächlich am 16. um 03:17 in Hamburg angekommen war. Schon am nächsten Tag legte sie wieder ab und wir konnten nur hoffen, dass Fix und Boxi abgeladen worden waren, möglichst unversehrt! Am 20. Oktober hatten wir die beiden im Hafen von Halifax abgegeben und erst nach 29 (!!!) Tagen konnten wir sie wieder im Empfang nehmen. Das ist verdammt lange, bzw. doppelt so lange wie bei anderen Schiffen, die Halifax – Hamburg direkt in 14 Tagen fahren. Die Wartezeit ist uns dann doch etwas lang geworden und so waren wir froh, als wir am Freitag endlich zum Hamburger Hafen fahren konnten. Die letzten Tage hatten wir in Kaltenkirchen auf dem Stellplatz an der HolstenTherme gestanden (40-50 Plätze, 4 durch Strauchwerk getrennte Areale, Parken hintereinander, kostenfrei, 8 Stromsteckdosen 50 Cent/kW, V/E in der nächsten Seitenstraße, Stadtmitte ca. 15 Gehminuten, Penny und das American Diner “Seven” 200m).

American DinerAmerican DinerKaltenkirchen

Von 11-12 Uhr ist im Hafen Mittagspause. Wir wollten also den Zug um kurz nach 10 nehmen, der 100m neben dem Stellplatz hält. Da wir früh dran waren, dachten wir, dass wir auch noch einen Zug früher kriegen würden, hatten aber übersehen, dass der nur vom Hauptbahnhof aus fährt! Also standen wir eine halbe Stunde auf dem Bahnsteig dumm rum. Zum Glück war es trocken und nicht mehr so kalt wie die Tage vorher.

Für uns sehr früh!Stellplatz HolstenThermeStreckennetz HVVAuf dem Weg nach Hamburg

In Eidelstedt mussten wir in die S-Bahn umsteigen und in Vettel stiegen wir wieder aus. Zu Fuß ist es bis zum Terminal O’swaldkai eine Viertelstunde und pünktlich eine Minute nach 12 waren wir dort. Der Ablauf war derselbe wie bei der Ablieferung, man zieht eine Nummer am Ticketautomaten (D = Fahrzeug) und wartet, bis diese Nummer im Anzeigedisplay erscheint. Dann geht es eine Etage höher zum Abfertigungsschalter. Dort wurde uns erklärt, dass wir nach der Auslieferung des Fahrzeuges dreimal rechtsrum zum Zollgebäude fahren müssen. Uschis Reisepass wurde einbehalten, den könnten wir, wenn beim Zoll alles erledigt sei, bei ihm wieder abholen.

O'swaldkaiTicket

Ab jetzt durfte nur wieder Uschi (als Halter des Fahrzeuges) in das Hafengelände, mit Warnweste. Sie wurde am Eingang abgeholt und zu Fix und Boxi gefahren, ich setzte mich in den Aufenthaltsraum. Im Hafen ist fotografieren strengstens verboten, im Mai waren wir schon angeraunzt worden, weil wir das O’swaldkaigebäude von außen geknipst hatten und mussten das Foto löschen! 15 Minuten später war Uschi mit etwas schmutzigen, aber zum Glück unversehrten Fix und Boxi schon wieder da.

unversehrt zurück!!!Kennzeichnung

Zum Zoll durfte ich mitfahren. Vorher mussten aber die amtlichen Kennzeichen und die Aufsteckspiegel wieder montiert werden. Wir kamen ins Gespräch mit einem Ehepaar, das ihre Freunde zur Abholung des Wohnmobils zum Hafen gefahren hatte. Die hätten jetzt die Gelegenheit gehabt, ihre sämtlichen Schmuggelwaren vom Wohnmobil in den PKW umzuladen. Vielleicht praktischerweise nicht direkt vor dem O’swaldkai, aber nach der nächsten Kurve. Wir hatten kein Schmuggelgut, aber diesmal nicht alle Lebensmittel aus Boxi entfernt. Nach dem Motto, wegschmeißen können wir immer noch. Beim Zoll wurden aber lediglich Uschis Personalien überprüft und eine Zollbeamtin verglich die Fahrgestellnummer mit ihren Unterlagen. Das war es! Keine einzige Frage nach irgendwelchen Mitbringseln. Der Innenraum von Boxi interessierte sie überhaupt nicht.

beim Zoll

Wir holten noch Uschis Pass ab, der Mensch am Schalter hatte schon vom Zoll die Freigabe bestätigt bekommen und so konnten wir fahren. Alles in allem hatte es 1 1/2 Stunden gedauert. Die brauchten wir dann noch einmal, bis wir über die Köhlbrandbrücke, durch den Elbtunnel und durch diverse Autobahnbaustellen hindurch wieder in Kaltenkirchen waren.

HafenKöhlbrandbrückewieder vereint

Und jetzt müsst ihr ein wenig warten, auf den nächsten Beitrag in diesem Blog. Wir berichten hier erst wieder, wenn eine neue Reise mit Fix und Boxi ansteht und das erfahrt ihr bei Oscarlotta.

Wir bedanken uns für die vielen Zugriffe, die “likes” und die netten Kommentare und freuen uns, Smiley Smiley dass so viele von euch gerne mit uns mitgereist sind, virtuell und real mit dem Finger auf der Landkarte.

Bis demnächst an diesem Ort!!! Big Fix und Boxi tauchen dann mal eine Weile ab!

Walfluke in Margarine

OH – fast vergessen!!! Es fehlt ja noch die Karte mit unserer Gesamtroute! Sie ist zweigeteilt, einmal ist die vor der Reise angedachte Route (türkis) eingezeichnet und einmal die, die wir dann tatsächlich gefahren sind (rot).

route-gefahren

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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Festung Louisbourg/Fortress of Louisbourg/Forteresse-de-Louisbourg

Wir mussten umziehen auf einen anderen Campground – Saisonende am Lake. Aber wir wollten sowieso noch nach Louisbourg, uns die Festung ansehen. Der erste Campingplatz war schon geschlossen und es sah so aus, als ob nicht nur für den Winter. Der zweite war geöffnet und gefiel uns. Er ist so angelegt wie in Deutschland die Stellplätze, quadratisch, praktisch, gut. Trotzdem kostet die Nacht umgerechnet 27 Euro, allerdings incl. Strom. Die Parzellen sind nicht allzu groß und in der zweiten Nacht hatten wir dann, obwohl der Platz fast leer war, das “Glück”, dass sich ein Kastenwagen aus der Schweiz (mit Schiebetür!) direkt etwas versetzt hinter uns stellte. Da wir unsere Tür ja hinten haben, stiegen wir quasi bei ihm im Vorgarten aus Boxi aus! Zum Glück fuhren die Leute am nächsten Tag weiter und vergaßen auch noch ihre Auffahrplatten. Beides gefiel uns, denn wir hatten unsererseits bereits einen Auffahrkeil irgendwo liegengelassen. Wir steckten sie ein und betrachteten es als “Schmerzensgeld” für die Lärmbelästigung. 😎

RV Park LouisburgRV Park Louisburg

Louisbourg wurde ab 1719 von den Franzosen als befestigte Stadt erbaut, mit sieben Festungsanlagen und mehreren hundert Gebäuden. Im “Frieden von Utrecht”, der 1713 den spanischen Erbfolgekrieg beendete, musste Frankreich Neufundland sowie den größten Teil Akadiens an Großbritannien abgeben. Île Royale (heute Cape Breton) und Île Saint-Jean (heute Prince Edward Island) blieben die einzigen französischen Besitzungen in Kanadas heutiger Atlantikregion. Haupterwerb war damals die Kabeljaufischerei vor Neufundland. Sie bescherte der Region einen gewissen Wohlstand und Louisbourg entwickelte sich zu einem blühenden Handelszentrum, das Waren aus Frankreich, Québec, der Karibik und Neuengland importierte.

Louisburg um 1740Louisburg um 1740

Das entfachte Gelüste und auch die französische Lebensart war ein Dorn im Auge der puritanischen Neu-Engländer. Schon kurz nach der Fertigstellung, 1745, wurde die Stadt von den Briten mit 8400 Mann und 100 Schiffen belagert. Der Hafen war zwar gut zu verteidigen, aber landeinwärts konnten die wichtigsten Befestigungsanlagen von niedrigen und teilweise bedenklich nahen Hügelketten aus eingesehen werden – ideale Standorte für die Geschütze der Belagerer. Nach 46 Tagen war die Festung gefallen. Nur drei Jahre später wurde Louisbourg im Aachener Frieden an die Franzosen zurückgegeben, mit dem Ergebnis, 1758 ein zweites Mal belagert zu werden. Ein britische Armee, die mit 16000 Mann und 150 Schiffen angriff, eroberte die Stadt in sieben Wochen. Um zu verhindern, dass Louisbourg jemals wieder ein befestigter französischer Stützpunkt würde, wurden Festung und Stadt dem Erdboden gleich gemacht. 1928 wurde das Gelände zur National Historic Site deklariert. Niemand sah sich veranlasst, die Trümmer zu beseitigen, aber viele der Mauersteine, Ziegel und Holzschindeln sind im Laufe der Jahrzehnte abtransportiert und woanders wiederverwertet worden, beim Aufbau des modernen Louisbourg und sogar bis nach Halifax. Quelle: http://www.canada4you.de/

Louisburg oder was davon übriggelassen wurdeLouisburg, eine vergessene Stadt

Wir liefen also auf blutgetränktem Boden! 1961, also 200 Jahre später, begann die kanadische Bundesregierung ein 25-Millionen-Dollarprojekt, bei dem etwa ein Viertel der ursprünglichen Stadt und ihrer Befestigungen wiederaufgebaut wurde. Gebäude, Innenhöfe, Gärten und Straßen wurden so hergerichtet wie sie in der Zeit um 1740, vor der ersten Belagerung, aussahen. Beschäftigt wurden arbeitslos gewordene Minenarbeiter, die umgeschult wurden und bei den Ausgrabungen wurden nicht nur die Grundmauern freigelegt, sondern auch viele originale Einrichtungsgegenstände gefunden und rekonstruiert. Darüberhinaus gab es an die 750000 Seiten an Schriftmaterial sowie rund 500 Karten und Baupläne in Archiven Frankreichs, Englands, Schottlands, der Vereinigten Staaten und Kanadas, die den originalgetreuen Wiederaufbau ermöglichten. Für diesen Aufwand und für das sehenswerte Ergebnis erstaunte uns die Höhe der Eintrittsgebühr von nur € 4,00/Person! Das war allerdings der Nachsaison-Rentnerpreis, im Sommer wird es um einiges teurer sein. Wir buchten gleich noch eine einstündige Führung für lächerliche €2,60/Person dazu und gingen davon aus, dass wir durch die Anlage geführt würden und Erklärungen bekämen. Dem war aber nicht so. Die Stadtführerin versammelte uns auf einer Wiese und erläuterte eine geschlagene halbe Stunde die politische Lage, die wirtschaftliche Lage, warum Krieg und wie, stellte Fragen an die zunehmend gelangweilt Herumstehenden und machte Späßchen. Dann wurde der Standort um ein paar Straßenzüge verlagert und sie dozierte weiter.

Louisburg und die Schafe

Hatte ich mich vorher schon zum Schafe fotografieren entfernt, so beschlossen wir jetzt, 15 Minuten vor dem Ende der “Führung”, auf eigene Faust loszulaufen. Wir kamen in’s Gespräch mit einer Bäckersfrau, einem Handwerker und einem Soldaten, konnten in mehrere Gebäude hineinschauen (alle waren nicht mehr auf) und bekamen einen guten Eindruck von den Lebensbedingungen der damaligen Zeit.

BäckersfrauHandwerkerKöchin?oder Waschfrau?oder?HandwerkerHandwerkerHandwerker

Die Soldaten z. B. hatten 24-Stunden-Dienste und mussten in ihrer Freizeit meist noch an den Befestigungsanlagen arbeiten. Sie “wohnten” in Unterkünften mit vier Doppelstock-Doppelbetten, also 16 Mann pro Raum. Gewaschen wurden nur das Gesicht und die Hände, eine Doppel-Latrine gab es im Keller. Die wachhabenden Soldaten neben den Eingangstoren schliefen oder ruhten, wenn sie gerade keine Wache schieben mussten oder wenn keine Gefahr drohte, auf nicht sehr komfortabel aussehenden Holzpritschen.

Wachhäuschen/Torhauswacheschiebende(r) Soldat(in)Holzpritschen (Kaminheizung)Wachdienstwachhabende(r) Soldat(in)Stube für 16 Mannheizen und kochenDoppelbett (für 2 Soldaten!)Gewehre etc.Er fragte uns, was wir in seinem Schlafzimmer wollten ;-)Hausschuhe???Soldaten beim ExerzierenBefestigungsmauern und Zugang zu den KatakombenBrennholzvorräteAbflusssystemDas "stille Örtchen"

In den Sommermonaten bevölkern heute über 100 “Bürger” die Stadt. Studenten und Einwohner der Umgebung stellen in der Kleidung des 18. Jahrhunderts Soldaten, Handwerker, Bauern und Fischer dar. Wir sahen leider nur noch wenige von ihnen. Das Wetter spielte zum Glück mit, es war zwar grau und sah bedrohlich nach Regen aus, blieb aber trocken. Zu den Farben der Gebäude und zu der schon etwas herbstlichen Stimmung passte der Farbton des Himmels perfekt. Am nächsten Tag regnete es und wir waren sehr froh, die mehrere Kilometer lange Baustellen-Umleitungsstrecke aus rotem Sand/Lehmgemisch im Trockenen gefahren zu sein. Die Mobile, die am nächsten Abend auf den Campground gefahren kamen, sahen nicht mehr ganz frisch aus!

Und jetzt gibt es nur noch Fotos (Texte, wie auch oben, per Mauszeiger lesbar)!

Festung LouisburgKirchturmspitzeGouverneurshausArbeitszimmer und KartenraumWohnraum des GouverneursKücheSchlafstelle der KöchinVerhandlungsraumDas Bett des Königs, wenn er zu Besuch weilteLouisburgLouisburgDie Gärten von LouisburgDer Hahn von LouisburgLouisburgLouisburgLouisburgDie Kämpfer von LouisburgDas "Unschuldslamm" von LouisburgLouisburgLouisburgLouisburgLouisburg Der Weinkeller von LouisburgVorratshaltungSeile und TaueFestung LouisburgFestung LouisburgFestung LouisburgFestung LouisburgFestung LouisburgFestung LouisburgFestung LouisburgFestung LouisburgFestung LouisburgPorte Frédéric (Tor zum Hafen)Festung Louisburg

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Letzter Tag auf P.E.I.

Um 13:30 Uhr ging die Fähre von Wood Islands/Prince Edward Island nach Pictou/Nova Scotia. Wir hatten also noch genug Zeit, um den (WARNUNG: Wer schon nur beim Lesen des Wortes Leuchtturm die Augen rollt, sollte ab hier diagonal lesen oder abbrechen!!!) Smiley mit geöffnetem Mund Leuchtturm von Wood Islands zu besuchen, der mir in meiner Sammlung noch fehlte. Ihr fragt euch, warum uns/mich Leuchttürme so faszinieren? Zunächst einmal lieben wir das Meer, sind beide Schifflesfahrer, wie die Schwaben sagen. Ein Leuchtturm als Wegweiser und Warner vor Gefahren auf dem Weg (des Lebens) in Dunkelheit und unbekanntem Terrain hat etwas Tröstliches, Hoffnungsvolles, Vertrauensvolles. Eine schöne Vorstellung jedenfalls. Dazu kommt hier in Nordamerika, dass es außer der teilweise wirklich grandiosen Landschaft nicht viel gibt. Es gibt die verschiedenen Holzhäuser, es gibt jede Menge Holzkirchen und es gibt Leuchttürme. Ich hätte mich auch auf das Fotografieren von Kirchen verlegen können, aber da es hier so viele davon gibt, erschien mir das nicht so verlockend. Obwohl manchmal sehr hübsche darunter sind. Darüberhinaus hat für mich, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, eine Kirche nichts Tröstliches, Hoffnungsvolles, Vertrauensvolles. Deswegen die Leuchttürme. Smiley

Der von Wood Islands liegt direkt neben dem Fährhafen. Wir stellten Fix und Boxi, nachdem wir unsere Fährpassage am Kassenhäuschen bezahlt hatten, ganz vorne auf die Spur der unreservierten Fahrzeuge. Es ist eine große Fähre, also bestand keine Sorge, dass wir nicht mitgenommen würden. Man bezahlt ja erst, wenn man die Insel wieder verlässt, und zwar denselben Betrag, egal ob man jeweils die Brücke oder die Fähre nimmt. Für uns waren es 76 CAD, also ca. 51 Euro. Zum Leuchtturm konnte man aus dem Gelände des Fährterminals durch ein Tor gelangen, sodass wir zu Fuß gehen konnten. Wir sahen vier Leuchttürme! Ein ganzes Leuchtturmensemble. Besser ging es ja nun nicht. Und das alles bei Sonnenschein und blauem Himmel!

FährhafenFährhafenWood IslandsWood IslandsWood IslandsWood IslandsWood Islands LighthouseWood Islands LighthouseWood Islands LighthouseWood Islands LighthouseWood Islands Lighthouse

Wood Islands Sehr zufrieden liefen wir zurück. Das kleine Restaurant hatte saisonbedingt leider schon geschlossen, aber es gab noch eine Caféteria. Dort hätte es sogar Kaffee und Kuchen gegeben, aber Kuchen zum Frühstück wollten wir nicht. Dann doch lieber Fish ‘n Chips! Hier hörten wir einige deutsche Töne und kamen auch in’s Gespräch mit bedauernswerten deutschen Touristen, die nach wenigen Wochen jetzt wieder zurück nach Deutschland mussten. Irgendwann kam die Fähre, irgendwann waren alle Fahrzeuge von Bord, irgendwann durften wir dann auch mal der langen Schlange derer mit Reservierung folgen. Dafür konnten wir dann in der LKW-Spur bis ganz nach vorne fahren, ein Arbeiter sicherte Big Fix mit einem Keil und wir gingen an Deck.

FährfahrtFährfahrtFährfahrtFährfahrt

Es war sehr windig und auch nicht besonders warm, aber wir blieben während der ganzen Überfahrt draußen, sahen zu, wie P.E.I. immer weiter hinter uns verschwand und wie die Küste von Nova Scotia immer näher kam. Eine Stunde sollte es dauern. Auf halber Strecke wurde der Motor gestoppt, das Schiff dümpelte vor sich hin. Waren wir vorher fast allein an Deck gewesen, kamen jetzt plötzlich Unmengen an Passagieren raus. Ein paar Bedienstete auch, die wirkten aber völlig entspannt und machten auch keine Anstalten, die Rettungsboote klar zu machen. Wir fragten später unter Deck, was der Grund gewesen sei, aber man wusste es auch nicht. Der Ingenieur hätte Anweisung gegeben, die Maschine zu stoppen. Wir kamen mit einen halben Stunde Verspätung an. Und weil wir in der LKW-Spur und ganz vorne standen, durften wir als Allererste von Bord fahren!!! Das hatten wir auch noch nie!

FährfahrtFährfahrtFährfahrtFährfahrtFährfahrt

Ich hatte zwar zugestimmt, zugunsten der Fährüberfahrt auf 200km Küstenlinie Nova Scotias zu verzichten, bat aber darum, auf der Fahrt zu unserem nächsten Campingplatz nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern den Umweg über das Cape George. Dort gab es natürlich wieder einen Leuchtturm! Es hätte sich aber auch ohne ihn gelohnt!!!

Cape George LighthouseCape George LighthouseCape George LighthouseCape GeorgeCape George

Der Campingplatz in Antigonish war schon fast leer, das Städtchen machte im Vorbeifahren einen ganz netten Eindruck und wir bezahlten in der Rezeption zwei Nächte. Es wird hier IMMER vorher bezahlt und wir legen uns in der Regel nie länger als für höchstens zwei Nächte fest, damit wir, falls es uns nicht gefällt, wieder fahren können. Verlängern ist nie ein Problem. Hier wollten wir die Gelegenheit nutzen und endlich mal zum Friseur gehen. Uschi fragte in der Rezeption nach und erfuhr, dass überall nur mit Terminvergabe gearbeitet würde. Lediglich im außerhalb liegenden Einkaufszentrum gäbe es einen Friseurladen ohne. Wir marschierten hin, hatten Glück, kamen sofort dran und erkannten uns danach noch – oder wieder – wieder. Das Einkaufszentrum war total ausgestorben und nicht sehr einladend. Das Städtchen, eine Universitätsstadt sogar, bot dann auch weniger als erhofft und wir waren schnell durch. Einen Kaffee hätten wir gewollt, ein Stück Kuchen vielleicht. Es gab wieder ein Lokal, das sich Café nannte, es entpuppte sich dann als ganz normales Speiselokal. Kuchen gab es natürlich keinen, nicht einmal die sonst überall verfügbaren Cookies, einen Kaffee bekamen wir aber trotzdem, sogar in Porzellanbechern!!! Laut lachen

Antigonish Whiddens CampgroundAntigonishAntigonishAntigonishAntigonish

Auf dem Gelände innerhalb und außerhalb des Campgrounds stehen sehr viele große Mobilheime. Uns interessierte, wie sie wohl von innen aussehen, Wir liefen bei einem, das unbewohnt aussah, an das große Frontfenster und sahen der Frau, die darin lebte, direkt in die Augen! Wir entschuldigten uns mit einer Handbewegung und gingen weiter, aber schon war sie an der Tür und fragte nach unserem Begehren. Aber natürlich dürften wir reinkommen, sie habe nur bedauerlicherweise ihr Bett nicht gemacht. Wir wurden durch alle Räume geführt, Wohnzimmer, Küchenzeile, Essecke, ein Zimmer nur für die Katze (oder für Besuch), ein Badezimmer, ein Schlafzimmer, alles aufgereiht an einem langen Flur. Die Einrichtung typisch amerikanisch, dunkles Holz, plüschige Sessel, flauschige Teppiche. Die Katze, eine Siam, wurde gerade gebürstet. Seit 1973 würde sie schon hier leben, erzählte sie uns, nach dem frühen Tod ihres Mannes sei sie mit ihren Kindern hierher gekommen und jetzt lebe sie nur noch mit ihrer Katze. Sie sei jetzt über 70 und es sei in Ordnung so für sie. Mehr Wohnraum brauche sie nicht, auch keine Waschmaschine und keinen Trockner, obwohl im Flur Platz und die Anschlüsse vorhanden seien. Die Anschaffung sei ihr zu teuer und sie könne ja die Geräte des Campingplatzes benutzen. Wir hatten den Eindruck, dass sie sich über den unverhofften Besuch richtig gefreut hat. Am nächsten Tag fragte ich in der Rezeption mal nach, was die Miete eines solchen Objektes pro Monat kostet und war dann doch etwas überrascht. 950 kanadische Dollar, also etwa € 643 für ca. 40qm, erscheint uns nicht gerade preiswert. Zwar inklusive aller Nebenkosten, aber ohne ein Fitzelchen Grün rundherum, auf Betonboden und zum Nachbarmobilheim eine PKW-Breite Abstand. Und in der Stadt nicht einmal ein gemütliches Café, wo man sich mal mit jemandem treffen oder unterhalten kann! Keine Ahnung, wie die Amerikaner das aushalten? Das nachfolgende Foto zeigt ein (viel hübscheres) Mobilheim innerhalb des Campingplatzes, die Inhaber haben es gekauft und sie zahlen “nur” die Pacht des Grundstücks in Höhe von umgerechnet etwa 100 Euro/Monat zuzüglich aller Nebenkosten.

AntigonishAntigonish

Wir haben Prince Edward Island ziemlich abgegrast, wie ihr an folgendem Foto sehen könnt. Und diesmal gibt es das Etappenfoto auch sofort! Zwinkerndes Smiley

unsere Routen auf P.E.I.

unsere Etappen auf P.E.I.

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Points East Coastal Drive (Teil 3)

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns und verließen diesen Campground, der uns in ein paar Tagen mehr an’s Herz gewachsen war als die meisten anderen. Wirklich wehmütig fuhren wir weiter bzw. zurück. Wir hoffen, hierhin noch einmal zurückkehren zu können, in unserem Alter weiß man das ja nicht mehr sicher. Ja, auch jüngere Menschen können versterben, aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht so groß. Also hoffen wir mal!

Campbells Cove

Wir hatten zwei Möglichkeiten, Prince Edward Island wieder zu verlassen. Entweder wieder über die Confederation Bridge, über die wir gekommen waren oder mit der Fähre von Wood Islands aus rüber nach Pictou in Nova Scotia. P.E.I. zu Nova Scotia Eigentlich wollten wir wieder über die Brücke, aber nur, um die uns noch fehlende Küstenlinie von Nova Scotia komplett abfahren zu können. Dafür hätten wir aber noch einmal durch den gesamten Mittelteil von P.E.I. fahren müssen, eine Strecke, die wir schon auswendig kannten. Wir konnten also rund 300km einsparen, wenn wir auf 200km Küstenlinie Nova Scotias verzichteten. Uschi ist das alles nicht so wichtig wie mir, ich bin ja der Sammler! Ich erklärte mich einverstanden unter der Bedingung, dass wir noch ein kleines Stück weiter fahren als nur bis zur Fähre, denn ich wollte unbedingt noch den (WARNUNG: Wer schon nur beim Lesen des Wortes Leuchtturm die Augen rollt, sollte ab hier diagonal lesen oder abbrechen!!!) Smiley mit geöffnetem Mund Leuchtturm am Point Prim fotografieren. Das hatte hauptsächlich den Grund, dass ich ein Faltblatt über alle 63 Lighthouses der Insel besaß, in dem 8 per Foto dargestellt waren. Vier davon fehlten mir noch, zwei würden wir auf der Fahrt bis zur Fähre anfahren können, der 3. war direkt an der Fähre. Also hätte nur der von Point Prim gefehlt und das ging gar nicht!!! Cooles Smiley

LighthousesLighthousesLighthouses

Points East Coastal DriveWir querten also die Insel von Campbell’s Cove wieder hinüber nach Souris und folgten dem Points East Coastal Drive auf der östlichen Seite. Der führt, wie man auf der Karte sehen kann, um mehrere Flussmündungen herum. Nicht immer fährt man direkt am Wasser oder sieht es nicht, weil es auch hier viel Wald gibt. Wir fanden aber trotzdem wieder einen schönen Frühstücksplatz am Yachthafen von Cardigan.

Frühstücksplatz

Den Abstecher nach Georgetown haben wir uns gespart, da wir für den ersten Leuchtturm noch einen kleinen Abstecher auf die Panmure-Halbinsel machen mussten. Es lohnte sich, sowohl der Leuchtturm, der gerade fresh painted war als auch der Ausblick von oben über das Meer.

Panmure Head LighthousePanmure Head LighthousePanmure Head LighthousePanmure Head Lighthouse (5)Panmure Head Lighthouse (6)

Von Murray Harbour North gibt es leider keine Fähre oder Brücke nach Murray Head, sodass wir das ganze Mündungsgebiet des Murray River wieder umfahren mussten. Aber auch das hat sich gelohnt, nicht nur die Fahrt war schön, auch das Lighthouse von Cape Bear. Okay, nicht so schön wie das von Panmure, aber der Ausblick von hier auch wieder toll.

Cape Bear LighthouseCape Bear LighthouseCape Bear Lighthouse

Den Leuchtturm von Wood Islands ließen wir aus, den würden wir ja noch zu sehen bekommen, wenn wir mit der Fähre übersetzen würden. Also fuhren wir durch bis zum Point Prim. In einem Vorgarten sahen wir einen interessanten Baum. Smiley

Bojenbaum Bojenbaum (2)

Das Point Prim Lighthouse ist von seiner Form her wieder eher ein Leuchtturm, wie wir ihn aus Deutschland oder Dänemark kennen. Groß, imposant und schön weiß lackiert, so steht er auf seinem Kap. Er ist der älteste Leuchtturm von P.E.I. und verrichtet seit 1845 seinen Dienst. Er besteht, im Gegensatz zu seinen rein hölzernen Brüdern, aus Mauersteinen, die mit Holzschindeln verkleidet sind. Sein Licht war das erste, das die “Väter der Konföderation” sahen, als sie 1867 mit dem Dampfschiff nach Charlottetown zur Konferenz über die Gründung Kanadas fuhren.

Point Prim LighthousePoint Prim LighthousePoint Prim Lighthouse

Danach fuhren wir nur noch wenige Kilometer bis Eldon und blieben dort eine Nacht auf dem Lord Selkirk Campground. Nicht nur der Name wirkt sehr vornehm, es gab auch einen angeschlossenen Golfplatz. Es gab zum Glück auch genug freie Plätze und so konnten wir direkt hinter unserer Parzelle ein paar Schritte bis zur Steilküste gehen und (nicht nur) den Sonnenuntergang genießen.

Lord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk CampgroundLord Selkirk Campground

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Points East Coastal Drive (Teil 2)

Nein, wir haben – natürlich – nicht nur Eis gegessen, am Fire Pit gesessen, Pepper gekrault und romantische Sonnenuntergänge betrachtet! Wir haben – natürlich – auch die Gegend erkundet, das ist ja unser Hauptanliegen. So fuhren wir zunächst quer über die hier nur noch ca. 15km breite Insel nach Souris, ein kleines Städtchen und hier oben die einzige Möglichkeit, einzukaufen oder zu tanken. Außerdem geht von hier die Fähre zu den 138km entfernten Îles de la Madeleine, die im Sankt-Lorenz-Golf liegen. Wir hatten das Glück, sie gerade einlaufen zu sehen, als wir am Leuchtturm von Souris standen. Es war sehr stürmisch und da es eine RoRo-Fähre ist, musste der Kapitän sein Schiff gegen den Wind “auf dem Teller” drehen. Das ging zwar im Zeitlupentempo, aber es war zu erkennen, dass er das nicht zum ersten Mal machte.

Souris East LighthouseSouris East LighthouseSouris East Lighthouse  
Das Souris Lighthouse, gebaut 1880, wechselt öfter mal seinen Standplatz, so wie wir auch. Zwinkerndes Smiley Prince Edward Island verliert jedes Jahr einen Meter seiner Küste durch Erosion und da Leuchttürme halt immer ganz vorne stehen, müssen sie ab und zu mal versetzt werden. In Souris hat man das Leuchtturmwärterhaus dann gleich separiert, da der Leuchtturm inzwischen automatisiert war und hat einen Souvenirladen darin untergebracht.

Souris East LighthouseSouris East LighthouseSouris East LighthouseSouris East LighthouseSouris

Weiter ging es nach Norden Richtung East Point. Wir kamen an Basin Head vorbei und hielten hörten Ausschau nach den singenden Sandstränden, den Singing Sands. Wir fanden den Zugang, wir fanden viel Sand, aber Gesang hörten wir nicht! Vielleicht lag das ja daran, dass das Meer so laut und stürmisch war!?

Singing Sands

Also East Point! Hier gibt es (WARNUNG: Wer schon nur beim Lesen des Wortes Leuchtturm die Augen rollt, sollte ab hier diagonal lesen oder abbrechen!!!), also es gibt hier einen Leuchtturm. Verliebt Er wurde sogar gerade renoviert und man konnte schön den Vorher-Nachher-Effekt sehen.

East Point LighthouseEast Point LighthouseEast Point LighthouseEast Point Lighthouse

Es gab auch ein Café!!! Wie praktisch, dass gerade Kaffeezeit war. Aber wieder einmal zu früh gefreut! Ja, Kaffee gab es, den üblichen amerikanischen (Plörre) und Kuchen gab es sogar auch, zwischen drei Sorten konnte man laut Verkaufschild aussuchen. Ich entschied mich für Käse-Apfel-Kuchen. Zwei Dollar sollte er nur kosten! Der Gastraum “gemütlich” wie immer, aber wenigstens mit Blick auf das Meer. Und jetzt seht ihr, wie ein Sonntagsnachmittagskaffeetrinken in Nordamerika aussieht! Beachtet bitte die Größenverhältnisse!!!

East Point Lighthouse

Ja, er hat sogar geschmeckt, der Kuchen. Trotzdem war ich mal wieder leicht frustriert! Wir fuhren an der nördlichen Küste die 15km bis zu unserem Campbell’s Cove Campground (nette Homepage, wir standen auf Platz 12) zurück, vorbei an North Lake Harbour, einem kleinen Fischereihafen.

North Lake HarborNorth Lake Harbor

Wer noch einen weiteren Eindruck bekommen möchte von diesem wirklich netten kleinen Campingplatz, der zu unseren absoluten Favoriten gehört, dem empfehlen wir ein 5 Minuten kurzes YouTube-Video (nicht von uns!).

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Campbell’s Cove Campground

Wir waren begeistert!!! Der Campground verfügt nur über etwa 40 Sites, Dauercamper mit eingerechnet, aber da es inzwischen Nebensaison ist und sich nach hier oben sowieso nicht viele Urlauber und erst recht keine Touristen verirren, waren genügend Plätze frei. Außerdem würde in zwei Wochen Saisonende sein. Wir äußerten, wie immer, unseren Wunsch nach einem Platz mit Meerblick UND Wifi. Ersteres ging, zweiteres nicht. Der Internetanbieter sei nicht in der Lage, eine zufriedenstellende Leistung zu liefern und es gäbe nur den einen. Wifi sei nur direkt an der Rezeption verfügbar. Das sagte uns eine nette junge Frau, die, wie sich später herausstellte, zusammen mit ihrer Cousine den Campingplatz ihres Onkels betreibt. Der hatte den Platz vor 10 Jahren übernehmen können, als er als Provincial Parc aufgegeben wurde.

Rezeption

Schilderbaum Sofort fielen uns nette Kleinigkeiten auf, wie ein Schilderbaum, an denen Touristen auf Treibholz die Kilometerangaben zu ihrer Heimatstadt befestigt hatten. Wir wurden natürlich sofort gebeten, auch ein Schild anzufertigen, die Farben wurden herausgestellt, wir suchten am Strand ein geeignetes Stück Holz und Uschi malte. Die Sache gestaltete sich etwas schwierig, denn die Farbe war nicht mehr sehr geeignet und einen vernünftigen Pinsel gab es auch nicht mehr. Dafür ist das Ergebnis aber richtig gut geworden, wie ich finde. Wir haben uns für München entschieden, Lauterburg kennt ja niemand! Laut lachen

Campbells Cove

"Ohne Eiscreme würde Dunkelheit und Chaos herrschen." Sehr erstaunt waren wir über den Tagespreis. Obwohl wir hier genauso dicht am Wasser standen wie am KOA, kostete der Platz nur halb so viel! Er war nicht kleiner, die Sanitäranlagen waren nicht schlechter, der Strand war um Klassen besser, man konnte sogar richtige Spaziergänge mit Klettereinlagen machen. Und man konnte Eis kaufen! Nicht fertiges aus der Eistruhe, sondern kugelweise. Hier gefiel es uns richtig gut!

 

Campbells CoveCampbells CoveCampbells CoveCampbells CoveCampbells CoveCampbells CoveCampbells CoveCampbells Cove (11)

Das wurde noch besser, als es in der Nacht heftig stürmte und das Meer am nächsten Tag entsprechend aufgewühlt war. Die Wellen kamen in kurzen Abständen und brachen sich in langen Reihen sehr dekorativ direkt vor unserer Nase. Da wir von oben auf das Meer schauten, sah das atemberaubend aus. Kleine Kostprobe gefällig?

Campbells CoveCampbells CoveCampbells Cove

Ich hätte stundenlang in einem der mehr oder weniger bequemen Stühle sitzen können und zuschauen.

Campbells CoveCampbells Cove 

Besuch bekamen wir auch, von Pepper, dem Hund eines Nachbarn außerhalb des Campingplatzes. Pepper schert sich nicht darum, dass Hunde auf Campingplätzen an die Leine müssen und sein Herrchen kümmert das auch nicht. Pepper liebt es, in ausreichendem Abstand an all den angeleinten Hunden vorbei zu spazieren! Er liebt es aber auch, gekrault zu werden! Und er wusste es sehr zu schätzen, dass es bei uns eine extra für ihn gefüllte Wasserschale gab.

Pepper

Als Uschi abends auf unserem Fire Pit kochte, legte er sich neben mich und blieb liegen, während wir aßen, ohne zu betteln!

Ingrid schreibtUschi kocht  Bratkartoffeln mit roter Bete

Das Feuerholz, das wir am Platz kaufen konnten, war von exzellenter Qualität und so gab es abends Fire bis zum Abwinken. Ohne allzu schlechtes Gewissen, denn es handelte sich hier nur um die Abfall(Rinden)stücke, die bei der industriellen Holzverarbeitung anfallen. Und die Sonnenuntergänge waren traumhaft!!!

FireAbendAbendhimmel  Abendhimmel Abendhimmel

Ach ja, Wifi hatten wir (fast) die ganze Zeit IN unserem Mobil!

written by Ingrid
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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Points East Coastal Drive (Teil 1)

Wir hatten Glück mit den direkten Nachbarn auf dem KOA Kampground, sie blieben aus! Dafür waren die auf dem übernächsten Platz etwas gewöhnungsbedürftig. Nicht nur, dass sie uns ignorierten (wir sind es inzwischen gewöhnt, dass wir freundlichst begrüßt und nach woher und wohin befragt werden), nicht nur, dass der Mann STÄNDIG laut und vernehmlich rülpste, sondern ihr Hund (der uns auch ignorierte) lief mehrere Male auf unserem Platz herum und markierte unsere Feuerstelle sowie die Bäume und Büsche am Rande. Natürlich müssen auch in Nordamerika Hunde auf Campingplätzen IMMER an der Leine sein. Wenn er auch noch einen Haufen bei uns abgelegt hätte, hätten wir uns beschwert, so ließen wir es erst einmal geschehen, man will es sich ja nicht gleich mit den Nachbarn verderben. Und wir mögen ja Hunde! Die Krönung kam dann am zweiten Abend, wir saßen im Dunkeln noch an unserem Fire Pit und schauten den verglimmenden letzten Holzkohlestückchen zu, als Hund und Frauchen direkt bei uns vorbeikamen, wir fröhlich mit “Hallo Ladies, ihr seid ja noch auf!” (wörtliche Übersetzung) gegrüßt wurden und der Hund aufgefordert wurde, vor dem Schlafengehen noch einmal zu pinkeln. Erstauntes Smiley Zugegebenermaßen gab es nur an unserem Platz Büsche, aber sie hätte genauso gut VOR unserem Mobil an den Fahrweg gehen können. Wir waren so perplex, dass uns die Sprache wegblieb! Zum Glück fuhren sie am nächsten Morgen!!!

Wir hatten noch wunderbares Sommerwetter und abgesehen von unseren Ausflügen in die Umgebung genossen wir unseren Platz ohne Nachbarn, den Blick auf’s Wasser und die Sonnenuntergänge. An einem Abend kam ein Ehepaar bis zu uns spaziert, entschuldigte sich dafür und erklärte, dass sie die untergehende Sonne fotografieren wollten, die man nur bei uns um die letzte Tanne herum noch sehen konnte. Es entwickelte sich ein nettes Gespräch. Ein KOA-Mitarbeiter brachte uns mit seinem Golf-Cart unser in der Rezeption bestelltes Feuerholz, ein anderer kam nur so mal vorbeigefahren, um zu fragen, ob alles in Ordnung und wir zufrieden seien. Jedes Mal ist unser Gespann Thema und alle finden es toll, dass wir so viel Zeit haben, so viel abgefahren und gesehen haben und natürlich freuen sie sich, wenn wir sagen, wie gut uns ihr Land gefällt. Viele der Männer waren als Soldaten mal ein paar Jahre in Deutschland. Auf einem Supermarktparkplatz sprach uns einer sogar in gebrochenem Deutsch an, er war in Rottweil stationiert. Die folgende Unterhaltung war dann allerdings in englisch, da seine Frau sonst wohl nichts verstanden hätte. Wir würden ihren Traum leben, meinte er zum Abschied, sie seien inzwischen zu alt für so etwas. Jüngere Leute, mit denen wir in’s Gespräch kommen, sind immer fassungslos über die Zeitdauer unserer Reise und es wird deutlich, dass sie uns beneiden. Wir sagen dann zum Trost, dass wir dafür auch schon alt sind und sie könnten das alles ja auch noch mal machen, wenn sie wollen. Alle, ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, finden es awesome, faboulus, gorgeous, great, wonderful, fantastic, dass wir unser eigenes Wohnmobil dabeihaben und einige möchten auch wissen, wie teuer das ist. Die meisten Nordamerikaner sind sehr zugewandt, sehr offen, sehr interessiert, sehr begeisterungsfähig und sehr herzlich. Und das ist nicht gespielt, sondern anerzogen oder es liegt ihnen einfach im Blut. Sehr auffallend ist ihre Höflichkeit. Nach jedem Gespräch bedanken sie sich, immer heißt es “nice to meet you” und wenn es besonders nett war, werden wir mit Handschlag verabschiedet. Jeder (Männer sowieso) hält einem die Tür auf und/oder lässt uns vorangehen. Dass man auf einem Fußgängerübergang unter die Räder geraten könnte, ist so gut wie ausgeschlossen. Sogar, wenn man irgendwo sonst Anstalten macht, eine Straße überqueren zu wollen, halten die Autofahrer an und lächeln freundlichst zurück, wenn man sich bedankt. Jeder grüßt und winkt, als ob man sich schon Jahre kennt, egal, ob man bei uns vorbeifährt oder wir beim Kommen und Gehen bei den anderen Campern. Das haut uns immer noch um! Jede Kassiererin, jede Verkäuferin, jede Rezeptionistin, jeder Tankwart fragt als allererstes, wie es einem geht. Das mag eine Floskel sein, aber es ist für den Umgang miteinander sicherlich hilfreich.

Mit Bedauern fuhren wir nach einer Woche auf dem KOA Kampground dann mal wieder weiter. Der gesamte Ostteil der Prinz-Edward-Insel wollte ja noch erkundet werden und den Mittelteil hatten wir inzwischen regelrecht “abgegrast”! Also stand jetzt der Points East Coastal Drive an, erkennbar und gekennzeichnet an/mit einem stilisierten Seestern.

Points East Coastal Drive

Wir suchten, wie immer nach 1-1 1/2 Stunden Fahrzeit, einen Frühstücksplatz. Es gibt immer wieder an den Straßen ausgewiesene Picknickplätze mit den üblichen amerikanischen Tisch/Bänke-Kombinationen, von einfach, aber funktional und immer sauber, bis zu liebevoll gestylt.

RastplatzpromenadeRastplatzpromenadeRastplatzpromenadeRastplatzpromenade   

Diesmal fanden wir aber noch etwas besseres! Ihr ahnt es sicher schon!!! Smiley Es gab einen Leuchtturm bei St. Peters Harbour. Wir wussten weder, wie er aussieht, noch wie die Zufahrt sein würde. Letztere stellte sich als überwiegend einspurige gravel road heraus, mit einigen Schlaglöchern versehen. Aber sie endete, ohne Gegenverkehr, auf einem kleinen befestigten Parkplatz mit Blick auf einen NICHT schönen, NICHT außergewöhnlichen, aber total liebenswerten Leuchtturm. Und hinter ihm lag ein perfekter feinsandiger Strand, dünengesäumt! So gut hat uns unser Frühstück lange nicht geschmeckt!

St. Peters HarbourSt. Peters HarbourSt. Peters HarbourSt. Peters HarbourSt. Peters HarbourSt. Peters Harbour (3)St. Peters Harbour St. Peters HarbourSt. Peters Harbour       

P.E.I Danach fuhren wir unbehelligt wieder zur Hauptstraße zurück und in einem Rutsch die weitere nordöstliche Küste entlang Richtung East Point. Kurz davor, in Campbell’s Cove, gab es noch einen der nicht mehr dicht gesäten und noch offenen Campingplätze. Wir waren davon ausgegangen, dass wir nach dem Twin Shores Campground und dem letzten KOA keinen Platz mehr finden würden, der so schön am Wasser liegt. Wir hatten uns geirrt!!! 

Campbells Cove

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Red Sands Shore

Nun fehlte uns noch die südliche Küste des Central Coastal Drives. Warum sie Red Sands Shore heißt, wird bald klar.

Red Sands ShoreRed Sands Shore

Natürlich suchten und fanden wir auch wieder einen Leuchtturm! Smiley Einen hübschen sogar und er stand an einen traumhaften Platz oberhalb der Steilküste. Er schien nicht mehr in Betrieb zu sein und zusammen mit der Lage und dem angrenzenden Wohnhäuschen hätte man durchaus auf die Idee kommen können, ihn zu erwerben, zu restaurieren und ein deutsches Sommercafé dort zu betreiben. Mit richtigem Kuchen!!! Und Tassen und Tellern aus Porzellan! Kuss senden

Blockhouse Point LighthouseRed Sands ShoreRed Sands ShoreRed Sands ShoreRed Sands ShoreRed Sands ShoreRed Sands Shore

Weiter geht es die Küste entlang Richtung Westen. Wunderschöne leuchtend gelb blühende Rapsfelder begleiten uns!

Red Sands ShoreRed Sands ShoreRed Sands Shore

Der Zufall führt uns durch Victoria oder, um ehrlich zu sein, auf der Karte waren zwei Leuchtturmsymbole vermerkt. Zwinkerndes Smiley Aber nicht nur das Victoria Lighthouse ist hübsch, sondern der ganze Ort mit ca. 100 Einwohnern überrascht uns mit einigen kunstgewerblichen Geschäften, einem netten kleinen Hafen und sonntäglichem Flair.

VictoriaVictoriaVictoriaVictoriaVictoriaVictoria Lighthouse

Uns gefällt die Insel immer besser, je mehr wir von ihr kennenlernen. Es ist diese Vielfalt, die uns begeistert. Rote Steilküsten, rote Äcker, rote Sandwege, manchmal ist sogar der Asphalt rot. Bei Regen ist das sicher nicht mehr so lustig und man sieht vorwiegend hochbeinige Pickup Trucks auf den Straßen. Bauernland mit Wiesen, Hecken, Zäunen und Wald. Dann wieder fast weiße Sandstrände, mal breiter, mal schmaler und Dünen wie in Dänemark oder Holland. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Überwiegend sieht man sehr gepflegte Anwesen mit hübschen Holzhäusern, von Ferienhausgröße bis zu richtigen Villen. Die akadische Flagge weht auch hier noch des öfteren, die Umgangssprache ist aber wieder englisch. In Victoria trafen wir in einem Laden eine deutsche Frau aus Pforzheim, die schon vor mehr als 30 Jahren mit ihrem Mann nach Kanada ausgewandert ist, 25 Jahre auf Prince Edward Island ein deutsches Restaurant betrieb und dann zu ihrer Tochter nach Québec gezogen ist. Jetzt werden sie auf die Insel zurückkehren und suchen ein geeignetes Haus oder Grundstück. Nein, nicht in Victoria, dort würden im Winter nur noch 30 Leute leben. Sie möchte in die Nähe einer größeren Stadt, wo es samstags den obligatorischen Farmers Market mit frischen Lebensmitteln und den neuesten Nachrichten aus der Region gibt. Ob sie es jemals bereut hätte, nach Kanada gegangen zu sein, fragten wir sie. Nein, niemals, es sei einfach ein anderes Lebensgefühl hier, sagte sie und dass Kanada einen so sein und machen lässt, wie man will.

Red Sands ShoreRed Sands ShoreRed Sands Shore

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Einmal zum Nordkap(p)!!!

P.E.I

Wir wollten auch endlich mal zum Nordkap. In Europa war uns das bisher zu weit, zu beschwerlich, zu teuer und zu wahrscheinlich, dass der Lohn der Mühen Nebel, Regen und/oder Wind sein würde. Jetzt und hier auf Prince Edward Island ergriffen wir die Gelegenheit! Wir wollten sowieso alle ausgewiesenen Coastal Drives abfahren und fingen mal mit dem Westteil der Insel an, mit dem North Cape Coastal Drive.  North Cape Coastal Drive (Karte)Prince Edward Island hat mit nur ca. 225km Länge eine Küstenlinie von 1770km!!! Das Symbol auf Karten und Straßenschildern für den North Cape Coastal Drive ist ein Leuchtturm. Davon hat die Insel wahrlich genug, nämlich genau 63!!! Aber nur 9 davon sind öffentlich und einige sind zwar anfahrbar, aber nicht zu besichtigen. Mein erster Impuls war, dass ich sie ALLE sehen will (ich bin ein Sammler, ich war z. B. schon an – fast – allen Schlössern der Loire und habe alle Mosaikbänke, –mauern, -objekte in und um Oropesa del Mar, Spanien fotografiert, Link zum Fotoalbum “hier”). Sehr bald stellte sich allerdings heraus, zu Uschis und auch meiner Erleichterung, dass die meisten Leuchttürme den absolut gleichen Baustil haben. Normalo-Leuchtturm also. Smiley

Lighthouse (Standardausführung)

Am Cap Egmont hielten wir zum ersten Mal an. Hübsch, aber Normalo. Also weiter der Küstenstraße nach. Am West Point lockte ein außergewöhnlicher, gestreift wie ein Sträfling. Ja, der lohnte sich schon eher!

West Point LighthouseWest Point LighthouseWest PointWest Point

In Waterford machten wir Station auf einem kleinen Campground mit nur 40 Sites und ein paar netten Cottages. Es war genug Platz, oben auf der Wiese oder unten am Atlantik. Wir stellten uns unten hin. Riesige Plätze, Fix und Boxi wirkten fast etwas verloren darauf.

Waterfort CampgroundWaterfort (Cottages)

Wir machten, dass wir an den Strand kamen, denn es zogen dunkle Wolken auf. Hier ist Steilküste, doch es gab einen Strandzugang, etwas gewöhnungsbedürftig, aber machbar.

Waterfort (Warnung)Waterfort (Strandzugang)Waterfort (Strandzugang von unten)WaterfortWaterfort (Steilküste)Waterfort (Steilküste)Waterfort (Steilküste)

Wir liefen ein Stück nach rechts und ein Stück nach links und dann auf Uschis Rat hin etwas schneller zurück zu unserem Mobil. Und schon fing es an zu regnen, nein, zu schütten! Das Gelände war abschüssig und schon bald liefen rote Wassermassen den Weg hinunter zu uns und fluteten unseren Platz. Unser Transformator stand seit den Erfahrungen in Haut-Shippagan nicht mehr nur auf einer Holzbohle, sondern zusätzlich noch auf zwei Holzscheiten. Aber ob das jetzt reichen würde, war fraglich. Also zog Uschi sich einen Badeanzug an, setzte ihren Regenhut auf, Laut lachen stöpselte das Stromkabel ab, hievte Transformator (16kg!), Unterlegmatte, Holzbohle und Holzscheite unter Boxi raus, gab mir alles nach innen rein, legte ein Handtuch auf den Fahrersitz und fuhr mit aktiviertem langsamen Allradbetrieb um sämtliche SchlagWasserlöcher herum auf die obere Wiese. Ich blieb in Boxi (auf dem Beifahrersitz standen unsere Stühle, die wir wegen des starken Windes vom Fahrradträger genommen hatten) und hielt alles fest, was hätte umfallen können und was ich nicht so schnell hatte verstauen können. Meine Güte, schaukelte und wackelte und schlug das! Erstauntes Smiley Und sie fuhr im Schneckentempo!!! Ich bekam einen guten Eindruck davon, was für Kräfte beim Fahren auf die Kabine und ihr Innenleben wirken und wie qualitativ hochwertig eine Aufsetzkabine sein muss, damit sie nicht auseinanderfällt oder die Schränke von der Decke fallen. Die Firma Tischer leistet da gute Arbeit, denn bisher haben wir noch keine Mängel festgestellt.

Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne, als ob nichts gewesen wäre und wir fuhren weiter. Bis zum Nordkap war es nicht mehr weit. Wie es sich gehört, gibt es hier ein Informations-Zentrum über die Windgewalt und ihre Nutzung durch/für den Menschen. Aber natürlich (!) gibt es auch einen Leuchtturm!

North CapeNorth Capeweltweite Wettersysteme  North Cape LighthouseNorth Cape Lighthouse

Wir fühlten uns an der Spitze wie vor einem Jahr in Grenen, Dänemark, wo Skagerrak und Kattegat ineinanderfließen. Hier sind es nun die Wasser der Northumberland Strait und die des St.-Lorenz-Golfes, die sich bekabbeln.

North Cape

Der nächste Leuchtturm war wieder ein öffentlicher. Wer einige der Leuchttürme in Deutschland oder Dänemark kennt, würde sicher genauso wie wir erst schlucken und dann lächeln bei den meisten Lighthouses hier. Der Leuchtturm am Cap-des-Rosiers, der höchste Kanadas, erinnert am ehesten an einen Leuchtturm wie wir ihn verstehen, nicht nur, weil er aus Stein ist. Aber niedlich und hübsch ist es allemal, das Tignish Run Lighthouse. Wofür wir allerdings 4 Dollar bezahlen sollten, erschloss sich uns nicht, also gibt es ihn auch nur von außen.

Tignish Run Lighthouse

Dann hatte es sich ausgeleuchtturmt, fast. Aber der, dessen Namen ich nicht einmal weiß, war eher witzig als ein ernstzunehmender. Und ein anderer lag offenbar auf einer Insel und wird auch nicht namentlich erwähnt.

North Cape Coastal DriveNorth Cape Coastal Drive 

Mi'kmaq-VerkehrsschildWir machten noch einen kleinen Abstecher zu den “Indianern” nach Lennox Island, ein First Nations Reservat der Mi’kmaq, der ersten Besiedler der Insel, die hier seit Jahrtausenden leben. Wir hatten im Kopf, dass es hier ein Museum geben würde. Wir fanden nichts, kein Hinweisschild, nichts Sehenswertes, außer vielleicht einem Stopschild der besonderen Art.

 

So fuhren wir weiter an der Malpeque Bay entlang über Summerside bis nach Charlottetown, der Inselhauptstadt. Im Mittelteil der Insel wieder sanfte Hügel, Kühe, Pferde, Schafe, Getreide- und Kartoffelfelder, vereinzelte Baum- und Buschgruppen. Sehr mitteleuropäisch anmutend. Nicht das Kanada, wie man es sich gemeinhin vorstellt, sondern sehr lieblich. Auch schön!!!

liebliches Kanadaliebliches Kanadaliebliches Kanada

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Von Küste zu Küste

Bei herrlichstem Sommerwetter machten wir uns auf zu einem Strandspaziergang. Unterhalb unseres Stellplatzes war der Zugang zur Bay, ein paar Treppenstufen aus Holz und schon waren wir an einem schönen, menschenleeren Strand. Das Wasser war – fast – badewannenwarm, also Schuhe aus und barfuß weiter. Das Licht, die Temperaturen von Luft und Wasser, die Ruhe, die Ausblicke – es war einfach nur wohltuend!

An der BayAn der BayAn der BayAn der BayAn der BayAn der BayAn der BayAn der BayAn der Bay

Es war nicht sicher, ob wir an der Spitze der Landzunge “um die Ecke” zum Atlantik herumkommen würden, aber wir hofften es. Dann sahen wir ihn schon, über einer breiten Sandfläche viele weißgekrönte Wellen, als wenn sie oberhalb einer Mauer laufen würden. Was für ein Kontrast zu der spiegelglatten Oberfläche der Bucht!

An der LandspitzeAn der LandspitzeAn der LandspitzeAn der Landspitze

Ja, es ging weiter an der Spitze! Hier blies jetzt ein ordentlicher Wind und schlagartig ging die Temperatur um gefühlte 10°C herunter, zumindest für Uschi. Laut lachen Der Atlantik sah phantastisch aus! Wir hatten viel Sturm gehabt die letzten Tage, das merkte man jetzt.

An der AtlantikküsteAn der AtlantikküsteAn der AtlantikküsteAn der Atlantikküste

Aber es kam noch besser. Wir näherten uns der Steilküste. Nicht sehr hoch, aber steil und ROT! Der Aufgang zurück zum Campingplatz über die Dünen kam, aber wir wollten jetzt auch wirklich ganz herum. Ein wenig kraxeln über ein paar größere Steinbrocken war angesagt, aber auch das war noch problemlos ohne Schuhe machbar.

An der SteilküsteAn der SteilküsteAn der SteilküsteAn der SteilküsteAn der Steilküste

Und dann trafen wir auf eine Frau, die am Strand Kopfstand praktizierte! Assistiert von zwei Töchtern, die dritte fotografierte. Deutsche Töne waren zu vernehmen, schwäbische! Uschi schwäbelte zurück, lachen auf beiden Seiten und dann entwickelte sich eine ausgedehnte, nette Unterhaltung mit einer sympathischen jungen Familie, die für drei Wochen per Mietmobil in Kanada waren.

Am StrandAm Strandversteinerter Schuh???Am StrandAm Strand Am Strand

Danach war es nicht mehr weit bis zum offiziellen Atlantik-Strandzugang des Waldteils des Twin Shores Campgrounds. Wir setzten uns noch eine Weile am oberen Ende auf einen Picknicktisch, Sandfüße auf die Bank und schauten auf den Strand hinunter. Zum ersten Mal sahen wir Gruppen von Menschen im Meer, die sich mit erkennbarem Spaß in die Wellen warfen oder versuchten, drüber zu springen. Hier schien der Atlantik Badetemperatur zu haben, vermutlich in etwa wie die Nordsee.

Blick auf das MeerBlick auf das MeerBlick auf meine Füße ;-)Blick auf das Meer

Mit einem Fire Pit Fire und einem schönen Sonnenuntergang beschlossen wir diesen wunderbaren Tag!

Sonne Stern  Schlafender Halbmond Sonne Stern Schlafender Halbmond Sonne Stern Schlafender Halbmond Sonne Stern Schlafender Halbmond Sonne Stern Schlafender Halbmond Sonne Stern Schlafender Halbmond Sonne Stern Schlafender Halbmond

written by Ingrid
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