KOA – Your Home Away From Home

KOA Halifax KOA-Plätze – oder besser Kampgrounds (ja, sie schreiben sich mit k! KOA=Kampgrounds of America) kennen wir schon von unserem letzten Nordamerikatrip. Es ist ein Zusammenschluss von privaten Campingplätzen, die sich einem gemeinsamen Standard verpflichtet haben. Im Jahr 1962 kam in Montana ein Farmer auf die Idee, für $1,75 Reisenden die Möglichkeit zu geben, ihr Zelt auf seinem Gelände aufzuschlagen. Es gab für jeden einen Picknicktisch und einen Feuerring (fire pit). Das ist auch heute noch Standard, inzwischen übernommen von fast allen Campingplätzen in Nordamerika. Diese frühe Campingidee wurde sehr schnell ein erfolgreiches Geschäftsmodell mit inzwischen annähernd 500 Plätzen in USA und Kanada.

Picknick-Garniturfire pit  KOAs in unserem ReisegebietKOA=Kampground of America

KOA-Plätze sind überwiegend familienorientiert (und bezahlbar!). Es gibt fast immer einen Swimming Pool, immer Liegefahrräder (dreirädrig) oder andere Fortbewegungsmittel überwiegend für Kinder, große luftgefüllte Hüpfkissen (jumping pillows), Spielplätze und ganz oft auch ein Pfannkuchenhaus.

pancake houselighthouse

Und natürlich jede Menge Holzhütten für diejenigen, die weder Wohnmobil noch Wohnwagen oder Zelt besitzen, aber trotzdem das Campingleben lieben oder ihre campenden Freunde oder Familienmitglieder besuchen möchten. Und viiiiele Waschmaschinen und Trockner! Wäscheleinen ziehen und Wäsche draußen aufhängen ist in Nordamerika nicht üblich und wird nicht gern gesehen. Dafür kann man aber Babies (um?)tauschen!

laundrywashrooms 

Alle KOA-Angestellten laufen in gelben Poloshirts herum, haben für jeden Sonderwunsch ein offenes Ohr und sind gleichbleibend freundlich.

etwas schief! Wir fühlen uns wohl auf KOA-Plätzen. Die Campsites, wie die einzelnen Stellplätze heißen, variieren je nach Platz stark. Oft sind die Kampgrounds in bestehenden Waldlandschaften aufgebaut worden, da gibt es dann auch mal nicht ganz so ebene Plätze! Kleinere, größere, Naturboden, geschottert, nur mit Strom und Frischwasseranschluss oder “full hookups”. Letzteres bedeutet, dass alles direkt am Platz per Schlauch ver- und entsorgt werden kann, bei exklusiven RV-Parks bekommt man so auch TV und Telefon ins Mobil. Es gibt “back-in”-Plätze und/oder “pull-through” (pull-thru). Erstere sind rückwärts anzufahren (weil die Ver- und Entsorgungsöffnungen an den Campingfahrzeugen IMMER hinten links sind, sind Wasser, Abwasser, Strom ebenfalls hinten links auf den Campsites untergebracht), bei pull-thru fährt man vorwärts rein und vorwärts wieder raus. Das ist für die “Monster”-RVs, die oft noch einen ausgewachsenen Kleinwagen hinter sich herziehen, die einzige Möglichkeit.

"Monster"-RV

Auf dem KOA-Kampground bei Halifax hatten wir das Glück, mit Fix und Boxi ein kleines Mobil zu haben. Einer der schönsten Plätze mit Blick auf ein Gewässer (wir dachten, es sei ein Fluss, es war aber ein sog. deadwater) war trotz des bevorstehenden langen Wochenendes mit Nationalfeiertag am Montag noch frei. Schon am Donnerstagabend füllte sich der Platz, am Freitag kamen ab Mittag Trailer, RVs, Fifthwheeler und Truck Camper in langer Schlange wie Prozessionsspinner. Abends war der Platz rappelvoll!

FifthwheelerKOA Halifax (voll) 
Wir räumten und räumten und räumten! Am Abend vorher hatten wir nur die gekauften Sachen verstaut und unser Bett freigeschaufelt. Uschis Tretroller musste wieder zusammengebaut werden und der Fahrradträger ebenfalls. Einen Wasserschlauch mit amerikanischem Anschluss hatten wir im Walmart gekauft, unsere Toilettenkassette transportierten wir per Roller zur Entsorgungsstation (dump station).

räumenmontierenfertig  

Am Samstag konnten wir bei schönstem Frühsommerwetter kanadisches Campingleben beobachten. Auf vielen Plätzen standen zwei bis drei Besucher-PKWs, überall wurden Feuerchen entzündet, man grillte und freute sich seines Lebens. Die Kinder waren entweder im Pool, auf dem Hüpfkissen oder fuhren unermüdlich mit den Leihrädern, ihren eigenen oder elektrisch (!) angetriebenen Rollern und Miniautos über den Platz. Entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, kreuz und quer zwischen den ebenfalls unablässig fahrenden PKWs hindurch. Das alles, ohne dass auch nur ansatzweise Aggressionen oder Geschimpfe der Erwachsenen zu erleben war. Alle waren entspannt, relaxt, freundlich. Die Amerikaner haben echt eine andere Lebensart, das erleben wir immer wieder. Nein, besonders ruhig war es nicht! 😉

KOA Halifax

Am Montagmorgen wickelte sich alles in entgegengesetzter Richtung ab und mittags war der Platz wie ausgestorben! Außer uns noch ein paar abgestellte und zwei bewohnte Wagen!

KOA Halifaxalles vollalle wieder weg

Auf dem Nachbarplatz hatte übrigens ein junges Paar mit ihrer kleinen Tochter gestanden und es stellte sich im Gespräch heraus, dass der junge Mann im Hafen von Halifax arbeitet und unser Gespann dort hatte stehen sehen. Er erkannte es sofort wieder. Beide waren sehr interessiert und freuten sich, als wir sie zur Besichtigung hereinbaten. Truck Camper gibt es zwar in Amerika auch, aber die sind viel wuchtiger, schwerer und nicht so schön! 😉

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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