Ribe, die älteste Stadt Dänemarks, haben wir uns auf der “Durchreise” angesehen (siehe letzter Artikel), aber da unser nächstes Ziel nur wenige Kilometer entfernt lag, war das gut machbar. Außerdem hatten wir, den Erfahrungen vom Autocamperplads folgend, den nächsten Campingplatz vorreserviert. Wir konnten uns also Zeit lassen! Würde es von Ribe aus eine Fähre geben, wären wir sofort da gewesen, auf Fanø, unserer nächsten Insel. Zwischen Rømø und Fanø liegt zwar noch Mandø und die ist, so wie Rømø, durch einen Damm mit dem Festland verbunden, aber der hat es in sich, siehe “hier”. Mandø war uns außerdem mit nur knapp 8km² doch etwas zu klein. Wir fuhren also parallel zur gesamten Küstenlinie von Fanø bis Esbjerg, von dort mit der Fähre nach Fanø rüber und dann die ganze Strecke wieder zurück in den Süden der Insel, genau gegenüber von Ribe. 🙂
Dort, in Sønderho, hatte Uschi einen kleinen Campingplatz ausfindig gemacht und der entpuppte sich als Geheimtipp! Zunächst einmal fanden wir ihn allerdings nicht, die im Bordatlas angegebenen GPS-Daten führten uns exakt zu einem Campingplatz, leider aber zum falschen. Da hat ein Campingplatzinspekteur wohl etwas falsch übertragen. Die richtigen Daten sind: 55°21’36’’N 8°27’52’’E
Im Norden der Insel, wo der Fähranleger ist, bleiben die meisten Touristen hängen. Dort gibt es gleich 7 große und stark frequentierte Campingplätze mit den dazugehörigen Kinderbelustigungsangeboten. Uns war allerdings mehr nach Ruhe. Der Campingplatz “Ny Camping” ist ein Familienunternehmen von Gunnar Andersen und seiner deutschen Frau Astrid und erfüllte unsere Wünsche in jeglicher Beziehung. Einzig die Internetbedingungen ließen etwas zu wünschen übrig! Es gab zwar WLAN, aber nur in der Nähe des Büros im Privathaus.
Der nette kleine Gartenbereich war mit mehreren Tischen und Bänken bzw. Stühlen versehen, ABER: über Mittag sah man nichts auf seinen Displays und war froh, wenn die Sonne nicht schien und abends wurde es recht frisch dort draußen. Bei Regen ist dann ganz Fehlanzeige! Ich saß also jeden Mittag und jeden Abend (länger) dort und wurde mehrfach darauf angesprochen, dass ich doch in Urlaub sei. Und trotzdem so oft und so lange im Internet? Ob das denn sein müsse? Ja, wenn man ein Reiseblog schreibt, muss das wohl sein! Wir hatten dummerweise in Ribe versäumt, uns einen mobilen Internetzugang zu besorgen; hatten zwar nach einem Angebot gefragt, das es lt. Internet bei der Post geben sollte, aber da hieß es, kennen wir nicht, wissen wir nicht, haben wir nicht. Und auf Fanø gibt es keine Telefonläden! So saß ich mal, mit Erlaubnis, in der Garage der Familie Andersen und benutzte das Hinterteil des Aufsitzrasenmähers als Tisch und mal zwischen den Leihfahrrädern mit dem Laptop in seiner namentlichen Bestimmung, nur um ein wenig Schatten zu erhaschen. Ihr seht, wir opfern uns regelrecht auf für euch! 😉
Die Stellplätze sind schön groß, durch Hecken und Sträucher mit etwas Sichtschutz zum Nachbarn versehen und man steht auf Rasen. Alle üblichen Campingplatzeinrichtungen sind vorhanden, dazu noch eine Schwimmhalle mit Whirlpool, Solarium und Sauna zur freien Benutzung für die Campinggäste, alles ist sauber und gepflegt. Und ruhig war es wirklich!
Reiten kann man auch, wenn man kann. Um die Reitausflüge kümmert sich die Tochter des Hauses. Wir konnten sogar unsere deutsche 5kg-Gasflasche tauschen, allerdings zum fast doppelten Preis wie in Deutschland! Ansonsten ist der Campingplatz preislich für dänische Verhältnisse durchaus annehmbar.
Und dazu nur wenige Fahrradminuten entfernt vom südlichen Ort Sønderho mit seinen Reet gedeckten Häusern – fast alle unter Denkmalschutz stehend.
UND: Nur 2 km vom SØNDERHO NY CAMPING liegt der 16 km (!) lange Sandstrand. Doch davon berichten wir beim nächsten Mal!
written by Ingrid
photos taken with iPhone
P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.