Wieder vereint!!!

Endlich!!! Seabridge hatte uns mitgeteilt, dass das Schiff mit Fix und Boxi an Bord am 16. November im Hamburger Hafen einlaufen würde und wir unser Gespann am Freitag, den 18. November aus dem Hafen holen könnten. Wir glaubten das noch nicht so recht, hatte dieses Schiff doch (wie das auf der Hinfahrt im Mai auch schon) mal wieder ein paar Kursänderungen vorgenommen und war, anstatt nach der Atlantiküberquerung direkt Hamburg anzulaufen, erst noch nach Göteborg gefahren. Laut “Marine Traffic” konnten wir dann aber feststellen, dass die Atlantic Cartier tatsächlich am 16. um 03:17 in Hamburg angekommen war. Schon am nächsten Tag legte sie wieder ab und wir konnten nur hoffen, dass Fix und Boxi abgeladen worden waren, möglichst unversehrt! Am 20. Oktober hatten wir die beiden im Hafen von Halifax abgegeben und erst nach 29 (!!!) Tagen konnten wir sie wieder im Empfang nehmen. Das ist verdammt lange, bzw. doppelt so lange wie bei anderen Schiffen, die Halifax – Hamburg direkt in 14 Tagen fahren. Die Wartezeit ist uns dann doch etwas lang geworden und so waren wir froh, als wir am Freitag endlich zum Hamburger Hafen fahren konnten. Die letzten Tage hatten wir in Kaltenkirchen auf dem Stellplatz an der HolstenTherme gestanden (40-50 Plätze, 4 durch Strauchwerk getrennte Areale, Parken hintereinander, kostenfrei, 8 Stromsteckdosen 50 Cent/kW, V/E in der nächsten Seitenstraße, Stadtmitte ca. 15 Gehminuten, Penny und das American Diner “Seven” 200m).

American DinerAmerican DinerKaltenkirchen

Von 11-12 Uhr ist im Hafen Mittagspause. Wir wollten also den Zug um kurz nach 10 nehmen, der 100m neben dem Stellplatz hält. Da wir früh dran waren, dachten wir, dass wir auch noch einen Zug früher kriegen würden, hatten aber übersehen, dass der nur vom Hauptbahnhof aus fährt! Also standen wir eine halbe Stunde auf dem Bahnsteig dumm rum. Zum Glück war es trocken und nicht mehr so kalt wie die Tage vorher.

Für uns sehr früh!Stellplatz HolstenThermeStreckennetz HVVAuf dem Weg nach Hamburg

In Eidelstedt mussten wir in die S-Bahn umsteigen und in Vettel stiegen wir wieder aus. Zu Fuß ist es bis zum Terminal O’swaldkai eine Viertelstunde und pünktlich eine Minute nach 12 waren wir dort. Der Ablauf war derselbe wie bei der Ablieferung, man zieht eine Nummer am Ticketautomaten (D = Fahrzeug) und wartet, bis diese Nummer im Anzeigedisplay erscheint. Dann geht es eine Etage höher zum Abfertigungsschalter. Dort wurde uns erklärt, dass wir nach der Auslieferung des Fahrzeuges dreimal rechtsrum zum Zollgebäude fahren müssen. Uschis Reisepass wurde einbehalten, den könnten wir, wenn beim Zoll alles erledigt sei, bei ihm wieder abholen.

O'swaldkaiTicket

Ab jetzt durfte nur wieder Uschi (als Halter des Fahrzeuges) in das Hafengelände, mit Warnweste. Sie wurde am Eingang abgeholt und zu Fix und Boxi gefahren, ich setzte mich in den Aufenthaltsraum. Im Hafen ist fotografieren strengstens verboten, im Mai waren wir schon angeraunzt worden, weil wir das O’swaldkaigebäude von außen geknipst hatten und mussten das Foto löschen! 15 Minuten später war Uschi mit etwas schmutzigen, aber zum Glück unversehrten Fix und Boxi schon wieder da.

unversehrt zurück!!!Kennzeichnung

Zum Zoll durfte ich mitfahren. Vorher mussten aber die amtlichen Kennzeichen und die Aufsteckspiegel wieder montiert werden. Wir kamen ins Gespräch mit einem Ehepaar, das ihre Freunde zur Abholung des Wohnmobils zum Hafen gefahren hatte. Die hätten jetzt die Gelegenheit gehabt, ihre sämtlichen Schmuggelwaren vom Wohnmobil in den PKW umzuladen. Vielleicht praktischerweise nicht direkt vor dem O’swaldkai, aber nach der nächsten Kurve. Wir hatten kein Schmuggelgut, aber diesmal nicht alle Lebensmittel aus Boxi entfernt. Nach dem Motto, wegschmeißen können wir immer noch. Beim Zoll wurden aber lediglich Uschis Personalien überprüft und eine Zollbeamtin verglich die Fahrgestellnummer mit ihren Unterlagen. Das war es! Keine einzige Frage nach irgendwelchen Mitbringseln. Der Innenraum von Boxi interessierte sie überhaupt nicht.

beim Zoll

Wir holten noch Uschis Pass ab, der Mensch am Schalter hatte schon vom Zoll die Freigabe bestätigt bekommen und so konnten wir fahren. Alles in allem hatte es 1 1/2 Stunden gedauert. Die brauchten wir dann noch einmal, bis wir über die Köhlbrandbrücke, durch den Elbtunnel und durch diverse Autobahnbaustellen hindurch wieder in Kaltenkirchen waren.

HafenKöhlbrandbrückewieder vereint

Und jetzt müsst ihr ein wenig warten, auf den nächsten Beitrag in diesem Blog. Wir berichten hier erst wieder, wenn eine neue Reise mit Fix und Boxi ansteht und das erfahrt ihr bei Oscarlotta.

Wir bedanken uns für die vielen Zugriffe, die “likes” und die netten Kommentare und freuen uns, Smiley Smiley dass so viele von euch gerne mit uns mitgereist sind, virtuell und real mit dem Finger auf der Landkarte.

Bis demnächst an diesem Ort!!! Big Fix und Boxi tauchen dann mal eine Weile ab!

Walfluke in Margarine

OH – fast vergessen!!! Es fehlt ja noch die Karte mit unserer Gesamtroute! Sie ist zweigeteilt, einmal ist die vor der Reise angedachte Route (türkis) eingezeichnet und einmal die, die wir dann tatsächlich gefahren sind (rot).

route-gefahren

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

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Nachgeliefert 3: Péninsule de Gaspé

Gaspé-Halbinsel Mit der Fährfahrt über den Sankt-Lorenz-Strom nach Matane sind wir auf die Gaspé-Halbinsel gewechselt. Wir befinden uns immer noch in der Region Québec, die die größte Region Kanadas ist, mit über 10.000 Kilometern Land, See- und Flussrändern, 5x so groß wie Deutschland, aber nur mit einem Zehntel der Bevölkerungsanzahl! Fast 80 Prozent der Bevölkerung lebt, klimatisch bedingt, im Süden, entlang der Ufer des Saint-Lawrence-Rivers. Dort wollen wir auch weiterhin fahren, jetzt eben auf der anderen Seite des mächtigen Stromes.

Ein Mobilfunknetz ist nicht oder wieder nicht mehr vorhanden und das wird auch während der gesamten Zeit unseres Aufenthaltes hier so bleiben. Der Name Gaspésie geht auf die hier ansässig gewesenen Mi’kmaq zurück und bedeutet “Am Ende der Welt”. So mutet es aber zunächst absolut nicht an! Wir fahren durch landwirtschaftlich geprägtes Land mit leichten Hügeln, lieblich, immer noch französisch, ein wenig wie im Allgäu. Uschi fühlt sich “zu Hause”. Wir finden wieder einen schönen Frühstücksplatz und fühlen uns wie in Frankreich!

französischer Frühstücksplatz ;-)französischer Frühstücksplatz ;-) französischer Frühstücksplatz ;-)französischer Frühstücksplatz ;-)französischer Frühstücksplatz ;-)

Die Landschaft ändert sich, je weiter wir Richtung Atlantik fahren. Der Strom, der ja schon lange wie ein Meer wirkt, bereitet sich auf seinen Zufluss in den Atlantik vorQuébec und bildet ein trichter= förmiges Ästuar, unterbrochen nur noch von der Île d’Anticosti. Ab hier wird aus dem Sankt-Lorenz-Strom der Sankt-Lorenz-Golf. Ungefähr bei Sainte-Anne-des-Monts waren wir auf der gleichen Höhe wie Sept-Îles am anderen Ufer. Und nun wird es immer rauer, schroffer, felsiger. Die nördlichen Ausläufer der Appalachen, hier der Gebirgszug “Monts Chic-Chocs” rücken so nahe an die Küste heran, dass dazwischen gerade noch so eine Straße passt. Diese schlängelt sich mit bis zu 19% Gefälle über die immer steiler ins Wasser abfallenden Klippen von Bucht zu Bucht. Phantastisch!!!

Blick über den Sankt-Lorenz-StromBlick über den Sankt-Lorenz-StromBlick über den Sankt-Lorenz-Strom

Trotz allem leben hier immer noch Menschen in gar nicht so wenigen kleinen Ansiedlungen, es gibt immer noch riesige Wälder und wir hatten nicht das Gefühl, außerhalb der Zivilisation zu sein. Immer wieder gab es hübsche Häuser, Kirchen, maritime Besonderheiten und sogar Leuchttürme zu sehen.

Schiffe auf dem TrockenenKunstwerk "Drapeau Blanc" Schiff als PicknickplatzPhare de La MartrePhare de La MartrePhare de La Martre

Wir fuhren bis Sainte-Madeleine-de-la-Rivière-Madeleine, kurz vor Grande-Vallée und bekamen auf dem kleinen Campground mal wieder den letzten freien Platz. Aber nur für eine Nacht, dann hätten wir umziehen müssen auf einen unversorgten Zeltplatz (ohne Strom und Wasser). Ja, Wifi gäbe es, auch am Platz. Gab es auch, nur konnten wir uns nicht verbinden, mit keinem unserer Geräte. Die Campingplatzbetreiberin tat so, als ob das gar nicht sein könne, der Router stände gleich nebenan in einem Wohnwagen. Ja, die Signalstärke war auch hervorragend, aber online kamen wir trotzdem nicht. Ohne Wasser, Strom UND Internet wollten wir dann aber nicht länger als eine Nacht bleiben, trotz des schönen Kieselstrandes und des traumhaften Sonnenuntergangs.

Sainte MadeleineSainte MadeleineSainte MadeleineSainte Madeleine Sainte MadeleineSainte Madeleine Sainte Madeleine

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Nachgeliefert 2: On the river

Wir hatten keine Fährüberfahrt über den Sankt-Lorenz-Strom vorgebucht, hatten zwar kurz überlegt, als wir auf der Hinfahrt sowohl an Baie-Comeau als auch an Godbout vorbeigefahren waren, aber wir legen uns ungern zeitlich fest, wenn es nicht unbedingt sein muss. Außerdem war das einzige Risiko, falls die Fähre ausgebucht sein sollte, dass wir noch einen freien Übernachtungsplatz auf einem Campground in Hafennähe finden müssten. Die RoRo-Fähren fahren jeweils nur einmal pro Tag, von Godbout überwiegend vormittags um 11 Uhr, von Baie Comeau überwiegend um 18 Uhr. Eigentlich wollten wir von Sept-Îles zurück unterwegs noch einmal übernachten, aber der Campingplatz gefiel uns nicht und irgendwie wollten wir jetzt weiter, im wahrsten Sinne “auf zu neuen Ufern”. Wir fuhren also auf Verdacht den ersten Fährhafen Godbout an. Natürlich war die Fähre schon längst weg! Nein, reservieren müssten wir nicht, es sei genug Platz auf dem Schiff, hieß es. Auch in Baie-Comeau? Ja, dort auch. Wir beschlossen, die 70km noch zu fahren und zu versuchen, die 18 Uhr-Fähre zu bekommen. Zeit war noch genug. Da auf ein Schiff 800 Passagiere und 175 Fahrzeuge passen, waren wir sehr zuversichtlich. Um 15:30 waren wir schon dort und reihten uns als zweites Fahrzeug in die Spur “non réservation” ein. Sofort kam ein Bediensteter und vergewisserte sich, dass wir richtig stehen. Um 17 Uhr würde das Fahrzeug vermessen werden und wir bekämen einen Berechtigungsschein, bezahlen müssten wir an Bord. Ja, wir würden mitgenommen werden! Es gab wieder ein Mobilfunknetz (aber kein WLAN) im Hafen, also konnten wir erst einmal ein paar überfällige Telefonate erledigen. Um 17 Uhr kamen 6 (!) wichtig aussehende Männer in Warnwesten und vermaßen Big Fix und Boxi penibelst. Die Preisgrenze liegt bei 6,40m. Nun haben wir auf dem Fahrradträger ja einen Roller und dessen Lenker stand um allerhöchstens 10cm über! Diskutieren vergebens! Wir hatten aber auch keine Chance, zu erklären, dass wir den Roller abnehmen könnten, so schnell waren die Herren beim nächsten Fahrzeug. Der Aufschlag hielt sich aber in Grenzen. Ein einachsiges Fahrzeug unter 6,40m incl. des Fahrers kostet $48,00, eine weitere Person $35,40, über 65 Jahren nur noch $30,35. Jeder weitere angefangenen Meter wird mit $19,25 berechnet, uns wurden allerdings nur 50cm mehr in Rechnung gestellt, warum auch immer. Also knapp €6 für einen überstehenden Lenkergriff!

Fährterminalwir wartenTarife

Die Wartespuren rechts und links von uns hatten sich inzwischen gut gefüllt, aber als dann die Fähre von Matane einlief und endlos viele Fahrzeuge von Bord rollten, entspannten wir uns. Der Oberwichtigmacher dirigierte wie ein Orchesterchef die Reihenfolge der einzufahrenden LKW, PKW, Wohnwagengespanne, Wohnmobile, Motorräder, immer in Sprechfunkkontakt mit den Kollegen an Bord. Irgendwann durften auch wir!

RoRo-FähreRoRo-FähreRoRo-Fähre

An der Kasse bezahlten wir insgesamt umgerechnet €59,97 für eine Fährfahrt von 2:15 Stunden. Natürlich gingen wir sofort auf das oberste Oberdeck. Wir hofften sehr, endlich einmal Wale zu sehen. Der Sankt-Lorenz-Strom ist hier bereits gut 60km breit, man sieht nicht einmal nach der Hälfte der Fahrt das gegenüberliegende Ufer! Trotzdem war uns das Glück nicht hold. Wale waren mit Sicherheit rund um uns herum, aber sie ließen sich leider nicht sehen. Wir genossen die Fahrt trotzdem, zumal es schöne Fotos als Resultat gab.

FährfahrtFährfahrtFährfahrt

In Matane angekommen fuhren wir wieder als fast letzte von Bord, fuhren der Campingfahrzeugschlange hinterher und landeten auf dem 1km entfernten Walmart-Parkplatz. Es gab ein paar ausgewiesene Übernachtungsplätze mit unverständlichen Zeiten (23:00-6:00 Uhr), die schon voll waren (es war 20:30!) und eine große Wiese, auf der, fein säuberlich neben- und hintereinander bereits die verschiedensten Fahrzeuge standen, sogar ein Mini-Wohnwagen und ein PKW. In dem übernachteten offenbar auch Leute, am nächsten Morgen konnte ich sie beim Frühstück fotografieren. Wir reihten uns ein, fühlten uns sicher und schliefen hervorragend. Bis wir richtig wach waren, waren fast alle anderen schon wieder weg!

WalmartWalmartWalmartWalmartWalmart Lighthouse Matane

Nachgeliefert 1: Bis ans Ende der Straße

So weit sind wir dann nicht mehr gefahren, von Pointe Lebel aus nur noch 281km weiter bis kurz hinter Sept-Îles. Von dort aus wären es noch einmal ca. 400km gewesen bis zum Ende der Straße. Die hört dann wirklich auf, kurz hinter Natashquan, es geht nur noch per Schiff oder per Flugzeug weiter. Ab Sept-Îles und zurück von Natashquan könnte man auch mit einem der Versorgungsschiffe mitfahren, aber Ladung, also auch Autos, wird nur noch mittels eines Krans auf das Schiff gehievt. Das wollten wir dann doch nicht! Was bedeutete, dass wir die 400km hin und wieder zurück hätten fahren müssen, plus noch einmal 200km bis zum nächsterreichbaren Fährhafen Godbout mit RoRo-Fähren. Das war uns dann doch etwas zu weit, zumal die Verfügbarkeit von Diesel nicht sichergestellt war. Vielleicht wäre es ganz interessant gewesen, am Ende der Straße zu wenden, aber außer einer Handvoll Häuser gibt es dort nichts mehr, siehe hier. Und dort wären wir wohl weder mit französisch noch mit englisch weitergekommen. Smiley mit geöffnetem Mund

Cote-Nord

Also war in Sept-Îles Schluss mit der Côte Nord für uns! Der Campingplatz vor Ort, angelegt wie ein Stellplatz, war mit 18 Plätzen am Samstag voll belegt. Wir reservierten für den nächsten Tag und wichen für eine Nacht aus auf einen Platz 37km weiter. Obwohl wir uns inzwischen wirklich fast am Ende der Welt wähnten, landeten wir wieder auf einem vollbelegten Platz mit Dauercampern und Kinderhüpfburg! Und teuer war es! Und Internet nur verfügbar in der Nähe der Rezeption! Aber es war ja nur für eine Nacht. Dafür lag der Platz sehr idyllisch am Wasser und es gab eine Treppe hinunter zu einem kleinen Strand.

Rivière-Moisie (5) Rivière-Moisie

Zurück in Sept-Îles richteten wir uns auf Platz 2 ein, ganz in der Nähe der Rezeption und hatten endlich einmal wieder Internet zu Hause! Ein Mobilfunknetz gab es übrigens inzwischen nicht mehr!!! Aber es gab, eine absolute Rarität, einen Trimmpfad durch einen kleinen Park sowie einen zweispurigen Radweg!

Sept-ÎlesSept-ÎlesSept-ÎlesSept-ÎlesSept-ÎlesSept-Îles

Ansonsten bietet Sept-Îles, obwohl wichtiger Fährhafen und größte Versorgungsstadt vor der Wildnis, nichts als ein Einkaufszentrum am anderen. Keine shopping malls, sondern eher so, wie in Deutschland oder Spanien die Gewerbegebiete sind. Man bekommt sicherlich alles, aber Geschäfte und Schnellrestaurants sind sachlich, praktisch, funktional. Ähnlich auch die Wohnhäuser, an der Straße aufgereiht.

Sept-Îles Sept-Îles Sept-Îles

Die Schönwetterwolken verzogen sich leider, aber einen Sonnenuntergang über dem Sankt-Lorenz-Strom gab es trotzdem noch für uns.

Sept-Îles Sept-Îles Sept-Îles

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15 Août: Celebrating National Acadian Day/la Fête nationale de l’Acadie on New Brunswick’s Acadian Peninsula

Nichtsahnend gerieten wir vor drei Tagen in eine weitere Festivität hinein, mit Sicherheit in der Region, in der wir uns gerade aufhalten, die wichtigste! Ihr wundert euch, wie wir so schnell von Pointe Lebel an der Côte Nord über den Sankt-Lorenz-Strom und die Gaspé-Halbinsel nach New Brunswick auf die Acadian-Peninsula gekommen sind? Sind wir nicht, nicht schnell zumindest. Aber von diesem Event wollten wir gerne aktuell berichten, die fehlenden Artikel dazwischen liefern wir schnellstmöglich nach. Strebersmiley

Pointe-Lebel zu Shippagan

Kurz vor Bathurst fuhren wir in Beresfort auf den Campground und wunderten uns über die üppigen Dekorationen. Schon während der Fahrt waren uns blau-weiß-rot gestreifte Telefonmasten aufgefallen und was auch immer geeignet erschien, war in den französischen Farben bemalt. Außerdem hingen Fähnchen, Wimpel, Flaggen überall, jeder Dauercamperplatz war geschmückt. Der gravierende Unterschied zur französischen Flagge ist der gelbe Stern im blauen Bereich. Dieser Stern fiel uns ja schon ganz am Anfang unserer Reise auf, wir haben die Bedeutung “hier” erläutert.

National Acadian Day National Acadian Day National Acadian Day National Acadian Day National Acadian Day National Acadian Day

Auf dem Infoblatt des Campingplatzes fanden wir des Rätsels Lösung: Shippagan (1) siehe Überschrift! Von Dalhousie im äußersten Norden von New Brunswick bis Sackville im Südosten verläuft der Acadian Costal Drive (den wir noch ganz abfahren werden) und hier ist New Brunswick fest in französischer Hand!!! Zwar gibt es, im Gegensatz zur Region Québec, die Verordnung, dass alles konsequent und gleichberechtigt zweisprachig sein muss (alle Straßenschilder und sogar die Speisekarten bzw. Anschläge an den weit verbreiteten Imbissbuden), aber gesprochen wird ausschließlich FRANZÖSISCH.

Für die Historienliebhaber unter unseren Lesern gibt es diesen Link, dort steht die Geschichte der Akadier etwas ausführlicher (in englisch). Und was der National Acadian Day wirklich bedeutet und wie er entstanden ist, weiß Wikipedia (auch in englisch oder wahlweise in französisch).

Auf dem Campingplatz ging es laut und bunt und lustig zu. Leider hatte man uns nicht informiert, dass es auch noch ein Feuerwerk geben würde! Ein Motto des Nationalfeiertages der Akadier lautet: Es gibt kein ZU VIEL! Also versuchen sich alle Camper und alle Hausbesitzer und alle Dörfer gegenseitig zu überbieten, mit Deko und mit Paraden und mit Firework.

National Acadian Day National Acadian Day  

Durch die Akadier-Hauptstadt kamen wir am Tag nach den Feierlichkeiten, die in Caraquet eine ganze Woche angedauert hatten.

National Acadian Day

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel überfiel uns der “kleine Hunger” und wir entschieden uns für ein richtig gesundes Frühstück! Cooles Smiley

Auf der Fahrt nach ShippaganPommes rot-weiß

Auch hier war noch alles geschmückt! Es gab einen netten kleinen Strand, gut besucht, was bei den idealen Bedingungen nicht weiter verwundert: großer Parkplatz, Sandstrand, Imbissbude und Toiletten.

Auf der Fahrt nach ShippaganAuf der Fahrt nach ShippaganAuf der Fahrt nach Shippagan   Auf der Fahrt nach ShippaganAuf der Fahrt nach Shippagan 

Sogar die Leuchttürme passen sich farblich an!!!

Auf der Fahrt nach ShippaganShippagan11.jpg

Wir fanden unseren aktuellen Campingplatz in Haut-Shippagan wieder, wie fast immer, über die “Allstays”-App. Dort wurde zwar nichts über die Verfügbarkeit von Wifi gesagt, aber der Platz schien direkt am Wasser zu liegen, an der Chaleur-Bucht. Wir fuhren auf Verdacht mal hin und fragten optimistisch nach einem freien Stellplatz für ein paar Tage. Und siehe da: Wir konnten zwischen 9 Plätzen auswählen, die 1. alle Ocean View und 2. WLAN-Verfügbarkeit hatten!!! Und preiswert war er noch dazu, mit umgerechnet €21,78 (wenn man eine Woche bleibt, gibt es 10% Rabatt). Wir beschlossen, dass wir eine Woche Urlaub brauchen! Wenn ihr euch die Fotos anschaut, werdet ihr unsere Entscheidung sicher verstehen! Verliebt

Camping ShippaganCamping ShippaganCamping ShippaganCamping ShippaganCamping ShippaganCamping ShippaganCamping Shippagan Camping ShippaganCamping Shippagan Camping Shippagan

Und abends sieht es dann bei uns so aus:

Fire PitFire PitFire Pit      rundherum Lagerleben

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P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Kurz vor dem Paradies?

Wieder unten in Tadoussac angekommen, fahren wir am Sankt-Lorenz-Strom weiter Richtung Atlantik. Er verbreitert sich zusehends.

Fleuve St-Laurent

Die erste Übersetzmöglichkeit auf die Péninsule de Gaspé kommt bei Les Escoumins, rüber nach Troi Pistoles. Das ist uns zu gefährlich! Erstauntes Smiley Die zweite ist bei Forestville, von dort geht es nach Rimouski. Hört sich etwas russisch an, wollen wir auch nicht. Zwinkerndes Smiley Grundsätzlich wollen wir sowieso noch eine Weile die nord-westliche Küstenlinie des “Lorenz” abfahren, die Côte Nord. So fahren wir zwar bis zur dritten Möglichkeit, Baie Comeau, von wo es rüber nach Matane geht, biegen aber kurz vorher auf eine kleine Halbinsel ab. Pointe-Lebel (Karte)Dort heißt ein Ort Pointe-Paradis, das hört sich doch vielversprechend an! Wir landen dann zwar “nur” in Pointe-Lebel, aber schon dort sieht es paradiesisch aus. Und es gibt endlich keine Platzprobleme! An der Rezeption wieder ein Mann mit minimalen Englischkenntnissen, aber inzwischen sind wir perfekt gemischtsprachig. Ob wir im Wald oder mit Meerblick stehen möchten? Welche Frage! Meerblick natürlich!!!

Camping de la merCamping de la merCamping de la mer  

Den haben wir dann tatsächlich, keine direkten Nachbarn, teuer ist der Platz auch nicht und es gibt einen kleinen Strand, abhängig von den Gezeiten.

FlutEbbe 

Wir gönnen uns einen “Urlaubstag” und machen am nächsten Tag einen wunderschönen Wattspaziergang. Hier ist das Watt so, wie von der Nordsee gewöhnt, nicht wie in Five Islands, wo wir auf dem roten Schlamm wie auf Schmierseife rutschten. Am Ufer stehen wieder kleine, hübsche Ferienhäuser auf traumhaften Grundstücken. Vor einem fanden wir “Steinkunst”, bunt und signiert.

Abends am Strand Abends am Strand Abends am StrandMittags am Strand    Mittags am StrandMittags am StrandStrandgutStrandgutStrandgutGrundstücke am Strand SteinkunstSteinkunstSteinkunstSteinkunst    Steinkunst SteinkunstSteinkunstSteinkunst

Vielleicht ist das hier noch nicht ganz das Paradies, aber es kommt dem schon recht nahe.

Pointe-Lebel

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Ein Fjord in Kanada

Geplant war von Québec aus die Weiterfahrt den Sankt-Lorenz-Strom entlang Richtung Mündungsdelta zum Atlantik, und zwar auf der Québecer Seite. Die ist nicht so touristisch ausgeprägt wie die andere Seite des Flusses. Wir wollten später irgendeine der Fähren über den Strom nehmen.

Der Campingplatz am Ende der ersten Tagesetappe entpuppte sich auch wieder als rappelvoll und wieder bekamen wir nur noch mit Mühe einen Platz. Und hier sprach man an der Rezeption nur noch ein paar Brocken englisch. Wir wurden von zwei älteren Damen empfangen, unser Anliegen konnte ich auf französisch vortragen, die Frage, die uns daraufhin gestellt wurde, verstanden wir allerdings nicht mehr. Die Rezeptionistin nahm einen Zettel und schrieb darauf “15 ampère?”. Das sollte bedeuten, ob wir strommäßig damit auskommen würden. Oui, oui! Wir durften auf die Zeltwiese fahren, dort war noch genau ein Platz frei. Dummerweise lag er genau neben dem Pool und der Hüpfburg. Poolgeräusche sind ja üblicherweise schon heftig, aber das dumpfe Geräusch der springenden und Salto schlagenden Kinder und Jugendlichen übertrifft alles! Glücklicherweise wurde um 21 Uhr die Luft abgelassen, der Pool geschlossen und ab da war himmlische Ruhe!

Am nächsten Tag frühstückten wir, wie immer auf der Fahrt, an einem hübschen Rastplatz mit Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom. Dort waren mehrere Infotafeln angebracht, die uns neugierig machten. Wenige Kilometer weiter zweigte eine Straße ab und führte in die Berge auf den Rivière Saguenay zu. Das ist ein Fjord aus der letzten Eiszeit, der bei Tadoussac in den Fleuve Saint-Laurent mündet. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, ihn zu überqueren, unten bei Tadoussac per Fähre oder, nach 165km, bei Saguenay über eine Brücke. Wir hatten eigentlich die Fähre nehmen wollen, aber die Infotafeln verleiteten uns zu der zweiten Variante. Außerdem hofften wir, dass der Touristentrubel dort oben in den Bergen weniger sein würde.

Rivière SaguenayRivière Saguenay Frühstücksplatz am St. Lorenz-StromFrühstücksplatz am St. Lorenz-Strom 

Die Entscheidung erwies sich schon nach wenigen Kilometern als richtig! Mischwälder wie in den White Mountains, aber die Berge nicht ausschließlich grün, sondern mit schroffen Felskanten. Und immer wieder die hübschesten Bergseen, die man sich nur vorstellen kann! Von winzig bis riesig, oft stand nur ein einziges Haus am Ufer. Kanada, so wie man es aus den Touristikkatalogen oder den Dokumentarsendungen im Fernsehen kennt.

Lac GothLac Goth Lac Goth   Rivière SaguenayRivière Saguenay Rivière Saguenay

In Saguenay fuhren wir den Campingplatz “Au jardin de mon père” an. Ein netter Name, im Garten meines Vaters muss man sich ja wohlfühlen. In der Rezeption zwei junge Frauen, französischsprachig! Rudimentäre Englischkenntnisse waren zwar vorhanden, aber sie entschuldigten sich gleich, dass ihr Englisch nicht so gut sei. Wir sagten, dass unser Französisch auch nicht so gut sei und unterhielten uns erfolgreich zweisprachig. Die eine sprintete los, um nachzuschauen, ob ein bestimmter Platz noch oder schon frei war und wir bekamen den letzten Platz auf der Zeltwiese! Rundherum glückliche kanadische Familien mit Kindern, aber zum Glück weder Pool noch Hüpfburg! Interessant ist, dass wir seit Québec nicht mehr von den Nachbarn angesprochen werden. Gegrüßt wird noch, aber auch schon sehr viel verhaltener, aber dann geht man offenbar davon aus, dass wir sicher kein französisch sprechen und auf englisch kann oder will man sich nicht unterhalten. Genauso wie in Frankreich! Dass es so ausgeprägt sein würde, hätten wir nicht gedacht und dass nicht alle jungen Menschen automatisch zweisprachig aufwachsen, finden wir absolut erstaunlich und auch unverständlich. Man muss es sich einmal vorstellen, da leben Menschen in einem überwiegend englischsprachigen Land und nur, weil ihre Vorfahren vor 400 Jahren einmal dort ansässig wurden und verständlicherweise ihre Sprache und ihre Kultur bewahren wollten, sprechen sie auch heute immer noch nach Möglichkeit nur französisch. Und offenbar gibt es gerade unter den Älteren viele, die nicht nur kein englisch sprechen wollen, sondern es effektiv nicht können. Gut, die kämpferischen Auseinandersetzungen mit den Engländern um territoriale Ansprüche und die Vertreibung der Akadier tun sicher ihr übriges dazu, aber etwas befremdlich wirkt es auf uns schon, zumal das Staatsoberhaupt von Kanada ja immer noch Königin Elizabeth II ist.

Wir blieben zwei Nächte, wollten eigentlich noch eine Tagesfahrt zum noch weiter im Landesinneren liegenden Lac Saint-Jean machen, aber es wurde noch einmal so heiß, dass wir nur die Füße in den benachbarten River steckten und uns ansonsten im Schatten rumdrückten und den Nachbarkindern beim Spielen zusahen.

Am nächsten Tag fuhren wir in Saguenay über die Brücke und auf der Ostseite des Fjordes wieder nach Tadoussac zurück. Wieder ging es durch Wälder, die ständig von Seen durchsetzt waren. Sehr schön!

Die Brücke bei SaguenayRivière SaguenayAm Rivière SaguenayRivière Saguenay

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