Vor dem großen Regen

Wie gut, dass wir unser Huckepackgespann nicht schon am Mittwoch nach Hamburg fahren mussten! Es hat nämlich die ganze Woche immer wieder heftig geregnet und vor allem gestürmt und Big Fix, den Uschi so astrein sauber gemacht hatte, wäre wieder total verdreckt worden. Für Freitag war Regen erst ab dem frühen Nachmittag angesagt. Um halb 11 starteten wir!

Abfahrt nach HH Tachostand bei Abfahrt

Hamburg war bereits nach 1 3/4 Stunden erreicht. Wir fuhren Richtung Köhlbrandbrücke und sahen im Vorbeifahren zum ersten Mal live das neue Wahrzeichen Hamburgs, die inzwischen fast fertige Elbphilharmonie. Die Brücke ächzt inzwischen sehr unter den 25000 LKW und unzähligen PKW, die täglich über sie drüberfahren. Außerdem ist sie mit ihren 54m Höhe inzwischen zu niedrig für die neue Generation riesiger Containerschiffe. Ihr Schicksal ist besiegelt und in nicht allzu ferner Zukunft wird sie abgerissen werden.

KöhlbrandbrückeKöhlbrandbrückeKöhlbrandbrücke

Anfahrt zum "Schuppen 48" Dank der guten Vorarbeit der Firma Seabridge fanden wir den “Schuppen 48” am O’swaldkai ohne Probleme. Nachdem ich zwei Fotos zur Dokumentation gemacht hatte, gingen wir in das Gebäude und wurden sofort unfreundlich und sehr bestimmt darauf hingewiesen, dass fotografieren verboten sei. Die Fotos hätten wir zu löschen! Es würden doch überall Schilder hängen. Auf meinen Einwand, dass man diese (ein einziges am Fenster neben dem Eingang!) vom Parkplatz aus noch nicht hätte sehen können, raunzte man uns an, wir wären doch schon zweimal rein- und rausgelaufen und hätten schon mit seinem Kollegen geredet! ??? Immerhin stellte er sich nicht neben uns und kontrollierte, ob ich die Fotos auch wirklich lösche. Uschi bestand aber darauf und so löschte ich das Foto mit dem Abfertigungsgebäude. Der Kollege, mit dem wir angeblich schon geredet hatten, erlaubte uns dann später augenzwinkernd, ein Foto von Fix und Boxi in die andere Richtung zu machen.

ein Kleiner zwischen Großen Ablieferung in HH

Wir zogen eine Wartenummer und wurden umgehend aufgerufen, Schalter 4 im 1. Stock. Eine freundliche Sachbearbeiterin wollte die Fahrgestellnummer wissen und hatte daraufhin den gesamten Vorgang auf ihrem Rechner. Wir bekamen ausführliche Instruktionen wohin, wie, was und danach ging es nur für Uschi weiter. Mit übergezogener Warnweste (ist schon Vorschrift für das Betreten des Gebäudes) und einem Zettel mit Strichcode zum Öffnen der Zufahrtsschranke fuhr sie unser Gespann in das abgeriegelte Hafengelände. Ich setzte mich derweil in den nicht sehr gemütlichen Warteraum und verzehrte erst einmal mein mitgebrachtes Frühstücksbrot. Auf 2-3 Stunden Wartezeit hatte ich mich eingestellt, doch bereits nach 45 Minuten war Uschi wieder da! Alles paletti! Sie hatte bis zu einem Bürocontainer fahren müssen, dort wurden die Papiere geprüft und sie bekam die Anweisung, auf die Spur 5 zu fahren und dort zu warten. Auf zwei weiteren Spuren standen schon 11 bereits abgegebene Wohnmobile, vom Allradfahrzeug bis zum großen Vollintegrierten, von pieksauber bis ziemlich versifft. Der nette Mitarbeiter, der nach 10 Minuten auftauchte, prüfte unser Fahrzeug auf Schäden, diagnostizierte dass es SEHR sauber sei und stellte ein entsprechendes Formular aus. Mehr interessierte ihn nicht, weder der Füllstand des Dieseltanks noch der der Gasflasche. Er ging davon aus, dass Uschi Bescheid wusste und alles im Vorfeld ordnungsgemäß erledigt hatte. Die Kennzeichen hatte sie inzwischen abmontiert und in Boxi verstaut, die Aufsteckrückspiegel ebenfalls. Beides könnte ansonsten nach der Verschiffung nicht mehr vorhanden sein, was für uns mehr als ärgerlich wäre. Da die Fahrzeuge von unten noch gereinigt und desinfiziert werden, bat Uschi darum, dass man möglichst nicht in den Zwischenraum zwischen Ladekante Nissan und Aufsetzkabine spritzen möge, da wir dort (auf der Ladefläche) Sachen gelagert hätten. Es wurde ihr versprochen, entsprechende Hinweiszettel anzukleben. Dann übergab Uschi den Zündschlüssel, sprach Big Fix und Boxi noch einmal Mut zu und versprach, dass wir sie in spätestens 2 1/2 Wochen auf der anderen Seite des großen Teiches wieder abholen werden.

Das ist natürlich ein großer Vorteil, den wir mit unserem Gespann einem “normalen” Wohnmobil gegenüber haben: Wir brauchen nur einen Schlüssel abzugeben, der es ermöglicht, das Fahrzeug auf das Schiff zu fahren. Zur Wohnkabine hat niemand Zutritt! Wenn wir Oscarlotta verschiffen würden, was wir ja zuerst überlegt hatten, wäre es nur möglich, die Heckgarage und die Schiebetür zum Schlafbereich zu verschließen. Während der ganzen vorbereitenden Arbeiten ist zudem ziemlich klar geworden, dass das Ausräumen und “seefest verstauen” von Oscarlotta ein Vorhaben wäre, das man freiwillig eher nicht auf sich nimmt. Und finanziell ist es natürlich auch ein kleiner Unterschied, von allen anderen Nachteilen ganz zu schweigen. Ein Nissan wird in Nordamerika im Falle des Falles sicher um einiges weniger problematisch sein als ein Iveco.

Auf dem Weg zur S-Bahnstation fing es an zu regnen!!!

Huckepackteam auf dem Weg nach Afrika?

written by Ingrid
photos taken with iPhone

P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.

Werbung