Wir waren sehr gespannt auf den Indian Summer! Man hat schon so viel davon gehört und Leute schwärmen in den höchsten Tönen. Im Radio wird bekannt gegeben, wo er in seiner schönsten Pracht zu bestaunen ist. Wir waren unsicher, ob das nicht auch wieder eine der unzähligen Übertreibungen der Nordamerikaner ist, schließlich haben wir in Deutschland ja auch bunte Wälder im Herbst. Gerade die Laubfärbung des letzten Jahres ist uns noch in guter Erinnerung!
Es fing langsam an, ab und zu waren ein paar Blätter farbig an einem ansonsten grünen Baum. Birken wurden gelb wie in Deutschland. Essigbäume wurden rot, Ahorne (oder heißt es Ahörner?) ebenfalls. An der Küste gibt es hauptsächlich Nadelbäume. Wir fanden keinen noch geöffneten Campingplatz, der uns gefiel. Einkaufen mussten wir auch, aber in den kleinen Ortschaften gab es nur noch kleinere Läden. Das Angebot an Brot und Käse ist für uns sowieso schon sehr eingeschränkt, hier bekamen wir gar nichts mehr außer Cheddar und weißem Toastbrot. Zu allem Überfluss wurde Uschi vor dem Laden von einer Wespe gestochen, die ihr unbemerkt in den Sweatshirtärmel gekrabbelt war. Ein kurzer Gang durch das Geschäft genügte, um zu entscheiden, wir fahren noch 50km weiter nach Antigonish. Dort waren wir nach unserer Erkundung der Prinz-Edward-Insel gewesen und wir wussten, dass a) der Campingplatz gut ist und es b) einen Sobeys-Supermarkt gibt. Bei Sobeys kriegen wir alles, sogar (fast) deutsches Brot. Außerdem bestand in Antigonish noch einmal die Chance auf einen Kaffee im Porzellanbecher!
Unsere Entscheidung erwies sich schon nach wenigen Kilometern als goldrichtig, im wahrsten Sinne des Wortes. Es standen zunehmend mehr Laubbäume an den Straßenrändern und von den Höhen sahen wir in den riesigen Waldflächen immer mehr bunte Tupfen. Doch, das sah schon schön aus!
In Antigonish hatten wir dann erstmals den Eindruck, dass die Färbung der Bäume doch noch etwas intensiver ist als in Deutschland.
Nach zwei Nächten und einem “Stadt”-Bummel mit Porzellanbecherkaffee (!) fuhren wir die gleiche Strecke wieder an die Küste zurück. Wie immer suchten und fast wie immer fanden wir einen schönen Frühstücksplatz. Die Sonne schien herrlich, es war noch immer richtig warm, es gab Picknicktische, also war klar, dass wir draußen frühstücken würden. Vielleicht das letzte Mal in diesem Jahr? Kaum war der Tisch gedeckt, kam der freche Johnny. Nein, nicht frech, nur angstfrei! Und offensichtlich sowohl neugierig als auch hungrig. Natürlich fiel etwas für ihn ab.
Hier war die Natur schon richtig weit und die Farben begeisterten uns!
Das alles war schon letzte Woche. An der Küste wie gehabt hauptsächlich Nadelgehölz. Wir blieben ein paar Tage auf dem Murphy’s Cove Campground (Bericht folgt) und fuhren heute (Dienstag) weiter nach Halifax. Aber wir fuhren nicht auf direktem Weg, sondern machten einen kleinen, ca. 90km langen, Umweg, natürlich durch das Landesinnere. Und heute konnten wir dann nachvollziehen, warum alle, die den Indian Summer mal erlebt haben, davon schwärmen! Die nachfolgenden (nicht bearbeiteten!) Fotos können das nur unvollkommen wiedergeben, das Faszinierende ist nicht allein die unglaubliche Intensität der Farben, sondern die riesigen Flächen und die Größe und die Vielzahl der Bäume macht es aus. Genauso hatten wir uns den Abschluss unserer Reise erhofft!
written by Ingrid
photos taken with iPhone
P.S.: Wie immer könnt ihr die Fotos durch anklicken auf Originalgröße bringen und den Fototext lesen, wenn ihr den Mauszeiger auf das Foto führt.
Oooohhhhhhhhh – wie süss das Eichhörnchen!!! Ich liebe sie und bei mir in Berlin kamen sie immer auf die Terrassen (im 2.OG), um sich ihr Futter im Winter abzuholen – und ich konnte mich nicht satt sehen, sie zu beobachten!!! Sie sind Einzelgänger (ausser zur Paarungszeit) und Artgenossen werden zuweilen heftigst vertrieben!
Das Futter lockte natürlich auch noch viele andere Tiere an, Vögel und Meisen aller Art (Haubenmeisen, Kohlmeisen, Blaumeisen) und andere Vögel wie auch Eichelhäher (die sich immer die Erdnüsse gemopst haben!). Das Elster-Paar war leider immer zu scheu, sich auf meiner Terrasse niederzulassen!
Wundervolle Bilder von den bunt gefärbten Bäumen – überhaupt habt ihr wieder ganz tolle Bilder und es macht Spass, sie anzusehen – es ist wirklich wie „dabei sein“! Vielen lieben Dank dafür ♥
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Dankeschön, liebe belle! *freu* 😊
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